FASH 2022 / 8. September 2022

Viola Schmidt


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Studierende

Portfolio

Die Kollektion „Bad/ bed story“ basiert auf Materialexperimenten mit Strick, Spitze, alten Bettlaken, Kleber und Rascheltechniken. Sie ist inspiriert vom Tanzen im Club, dem Weg nach Hause und der Ankunft im eigenen Bett. Graffitis stehen für mögliche Belästigungen. Das weiße Kleid mit rotem Graffiti wurde auf einer Handstrickmaschine gefertigt und mit Leim manipuliert. Das rein weiße Kleid kann durch Riemen verstellt werden.
Inspiriert durch den Zirkus, wo die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmt, wurde die Kollektion „Dreamers Circus“ aus sechs Outfits entworfen. Dieser Kontrast wird durch das Spiel mit engen und weiten Formen sowie verschiedenste Materialien dargestellt. So ist der dunkle Blazer aus unverkaufter Ware gefertigt und wurde mit pinker Textilfarbe sowie einer verspielten und abnehmbaren Rüsche akzentuiert.
Unsere Zeit ist geprägt von Klimawandel, Konsum, Krieg, Krankheiten und anderen Krisen. Um Lösungen zu finden, ist eine hoffnungsvolle Sicht auf die Zukunft notwendig, um die Handlungsspielräume wahrzunehmen. Die Kollektion für Frauen und Männer „Transparent Response“ spielt mit der Idee von Klarheit und Ungewissheit. Sie soll daran erinnern, die Zukunft aktiv mitzugestalten und dass wir dafür mehr Transparenz in der Modebranche brauchen, um einen bewussteren Konsum zu ermöglichen.


Kollektion


Jurybegründung Viola Schmidt überzeugt durch eine zielgerichtete Kreativität und eine gute Begrenzung der Ideen. Trotz vielfältigen Inspirationen und ihrem großen Spektrum an hervorragend umgesetzten Techniken erreicht sie ein sehr stimmiges Gesamtbild. Bei der handwerklich sehr akkuraten Umsetzung und den stimmigen Passformen zeigt sich ihr Abschluss als Maßschneidermeisterin. Ihr schönes Portfolio ist sehr sauber und gut nachvollziehbar aufgearbeitet, so dass man Lust bekommt, mehr von ihren Arbeiten zu sehen. Qualitäten, die dringend in der Modeindustrie gebraucht werden.
Mitglied der Jury Mela Bauer, Geschäftsführerin Modeagentur Melagence

Ausbildung 4. Semester, Hochschule Reutlingen, Annika Klaas

Preis 1.500 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423

Kontakt violanaomi@t-online.de / @violanaomischmidt

Download Web: www.sdbi.de/download/2022-Viola-Schmidt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Viola-Schmidt-print.zip

FASH 2022 / 8. September 2022

Idan Yoav


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor

Nomads for Love

Die Kostümkollektion „Nomads for Love“ ist inspiriert von den unterschiedlichsten kulturellen Quellen. Das übergreifende Sujet ist die Auseinandersetzung mit den Themen Nomadentum und Zugehörigkeit; und darüber hinaus mit der Inspiration von Festivalkultur und dem damit verbundenen Motiv des „Camping‘. Thematisch reflektiert dies die Materialwahl und das Upcycling von Zeltplanen und Schlafsäcken.
Entworfen wurde eine fiktive Tracht für einen queeren Nomadenstamm, für die „Nomads for Love“! Gearbeitet wurde insbesondere mit der Idee „Queering Tradition“. Queer definiert nicht nur sexuelle Präferenzen, sondern bedeutet die Abgrenzung von Normen zugunsten von Vielfalt. Dabei werden Elemente und Symbole einer Tradition so verfremdet, dass eine neue visuelle Aussage und Wahrnehmung der Tracht entstehen.
Eine besondere Rolle spielen bei den fünf Outfits die gedruckten und gestickten Ornamente. Diese bilden sowohl Reminiszenzen zu Darstellungen aus der griechischen Antike, traditioneller Handarbeit aus der jüdisch-kurdischen und polnischen Tradition, die Teil der eigenen Familiengeschichte des Designers sind, als auch zu den modernen Künstlern Judy Chicago und Keith Haring. Erscheinen die Ornamente auf den ersten Blick floral, offenbart der genaue, zweite Blick die Mischung aus sexuellem Lustspiel.


Kollektion


Jurybegründung Idan Yoav überzeugt durch ein ausdruckstarkes Kostümdesign, das Tradition und Moderne überzeugend verbindet, sowie eine überbordende Lebenslust ausstrahlt. Die sehr eigenständigen Silhouetten funktionieren gut, die Quilts und Stickereien sind sehr hochwertig gearbeitet. Entsprechend seines Werdegangs und seiner Ausbildung als Künstler, professioneller Tänzer und Modedesigner in Tel Aviv, Jerusalem, Paris, London und Berlin kann Idan Yoav virtuos unterschiedlichste Einflüsse zu einer kongruenten und reifen künstlerischen Leistung verbinden und diese auch begründen.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant

Ausbildung Bachelor – Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Doreen Schulz, Prof. Clara Leskovar

Preis 1.800 Euro Preisgeld, Soex Sonderpreis: 1.000 Euro, Singer Stickmaschine EM 200

Kontakt idanyoav@hotmail.com / @Idan.Style

Download Bis zur Bereitstellung der Bilder zum Download bitte unter mail@sdbi.de
anfragen. Vielen Dank!
Web: www.sdbi.de/download/2022-Idan-Yoav-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Idan-Yoav-print.zip

FASH 2022 / 8. September 2022

Lihi Mendel


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor

The Space

Die Kollektion „The Space“ beschäftigt sich mit dem Begriff „Präisraelischer Orientalismus“ und untersucht die Komplexität des Orientalismus, wie er sich am Anfang des 20. Jahrhunderts unter den zionistischen Einwanderern in Palästina entwickelte. Die visuelle Inspiration kam aus Fotografien von Abraham Soskin, die jüdische Familien in traditioneller palästinensischer Kleidung zeigen. Sie zeugen von der Sehnsucht, sich dem Osten anzugleichen und authentische, einheimische Wurzeln zu erlangen.
Die Silhouetten sind Hybride zwischen Ost und West: der traditionellen palästinensischen und der westlichen Kleidung. In ihrer konstruierten Form sind sie flach und verändern ihre Dynamik, wenn sie getragen werden. Die Stoffe aus Seide und Denim wurden bedruckt. Dazu wurde die Technik der Cynaotypie verwendet, damals eine der ersten Methoden zur Entwicklung von Fotos. Die Drucke zeigen Weizen, Hafer und Eukalyptus, die im Einklang mit der örtlichen Landschaft stehen. Eukalyptus wurde von den Zionisten aus Europa nach Palästina gebracht, um die Sümpfe auszutrocknen.


Kollektion


Jurybegründung Lihi Mendel hat sehr schöne und ausgereifte Silhouetten entworfen. Die Gräserdrucke überzeugen mit dem guten Farbgefühl und wurden hervorragend auf verschiedenen Stoffqualitäten umgesetzt. So ist Kleidung von hoher Begehrlichkeit entstanden, die man viele Jahre tragen kann. Das einfache und doch überzeugende Portfolio dosiert gut die Moodfotos und weckt Lust, die Designs in Natura zu sehen.
Mitglied der Jury Arne Eberle, Arne Eberle press + sales und Herausgeber ΠMagazine

Ausbildung Bachelor, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Heike Selmer

Preis 1.700 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423

Kontakt mendel.lihi@gmail.com / @LihiMendel

Download Web: www.sdbi.de/download/2022-Lihi-Mendel-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Lihi-Mendel-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Aylin Tomta


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Master

Hylemorph

Identitäten sind fluide Momente. Ausgangspunkt der Masterarbeit ist Aristoteles Frage, wie ‚Werden‘ im Sinne von Entstehen und Verändern möglich ist. Er sagt, wenn zu der Materie (griech. ‚Hyle‘) eine bestimmte Form (‚morphe‘) hinzukommt, entsteht ein ‚Ding‘. Die Kollektion „Hylemorph“ hinterfragt die Stereotypen und Grenzen von Genderidentitäten, also dem Geschlecht als soziale und kulturelle Konstruktion. Die große Kunst der Mode ist es, Bedeutungen zu verschieben. Statt nur Frau und Mann, bietet sie eine Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich in der Selbstinszenierung Grenzen überschreiten und viele verschiedene Nuancen erforschen. Es ist eine alltagsrelevante Form von „doing gender“. Hier liegt ihr queeres Potential. Und so kann sie unser Denken und damit unsere Gesellschaft verändern.

Ausgangspunkt der 20-teiligen gender-fluiden Menswear Kollektion sind Archetypen der klassischen Herrenmode als auch der Haute Couture. Um neue Formen für Anzug, Hosenrock, Hemd, Polohemd, Blouson, Mantel und Trenchcoat zu schaffen, werden die klassischen Formen aufgelöst und nur noch durch Nähte angedeutet, geschichtet, bedruckt oder Flächen werden in Schnitteile eingeschoben. Dieses Spiel mit der räumlichen Wirkung von Kleidung ermöglicht eine neue Art der Wahrnehmung.


Kollektion


Jurybegründung Aylin Tomta hat aus der Tiefe der Schnitt-Konstruktion handwerklich perfekte und skulpturale Kleider mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse erschaffen: stylish, chic und cool! Eine kraftvolle Kollektion voller Poesie, die man gerne lange anschaut und die emotional berührt. Mit ihrer im Wortsinn überzeichneten Mode überwindet sie die Klassik und hat damit ein völlig neues und modernes Männerbild erschaffen, das maskulin ist ohne ins Manierierte oder Crossdressing abzugleiten. Obwohl es Showpieces sind, fühlt man sich darin wohl und sieht darin gut aus. Basis ist die Auseinandersetzung mit Gender als sozialem Geschlecht. Sie versteht Mode jenseits der heteronormativen Vorstellung, wonach Mode ausschließlich der sexuellen und zwar der heterosexuellen Verführung dient. Auch die Dokumentation mit Prozess und Modefotos gehört zu den Besten. Sehr selten ist eine Masterarbeit so ausgereift und auf dem Punkt. Das herausragende Talent zeigt auch die sehr erfreuliche und beachtliche Weiterentwicklung seit ihrem Preis beim European Fashion Award FASH 2017, die so sehr selten ist. Auf nach Paris!
Mitglied der Jury Carl Tillessen (Chefanalyst, Deutsches Mode-Institut

Ausbildung Master – Fachhochschule Bielefeld, Prof. Meiken Rau

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt aylin.tomta@googlemail.com / https://werkschau.gestaltung-bielefeld.de/hylemorph

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Aylin-Tomta-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Aylin-Tomta-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Lars Witkowski


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Studierende

Oddity 1400

Der Altaraufsatz „Goldene Tafel“ der Benediktinerabteikirche zu Lüneburg aus dem 14. Jahrhundert erstrahlt seit 2019 im Landesmuseum Niedersachsen in neuem Glanz. Er ist der Ausgangpunkt der Sommerkollektion „Oddity 1400“. Im Inneren der „Goldene Tafel“ befinden sich 23 Wunderkammern die einst mit dem kostbaren Reliquienschatz aus Rubinen, Smaragden und Perlen, exotischen Seidenstoffen oder religiösen Schriften gefüllt waren.

Die Distel symbolisiert im Altarbild die Mutter­milch Marias und ist gleich zu setzen mit ei­nem Heilmittel. Daraus entstand ein Digitalprint, der die Kollektion prägt. Das Grün ist abgeleitet aus den Naturdarstellungen, Kobaltblau, Rot und Weiß aus den Gewändern des Altarbildes. Die langgezogenen Silhouetten zeigen ein Layering aus Kaftanbluse, Kleid, Hosen und Overalls. Sie sind in Bio-Baumwollqualitäten sowie Jersey gefertigt. Sie greifen die Gewänder der „Goldene Tafel“ auf und sind zugleich genderneutral.


Kollektion


Jurybegründung Lars Witkowski hat die Inspiration der „Goldene Tafel“ aus dem 14. Jahrhundert sehr überzeugend in eine moderne Kollektion übersetzt. Sie trifft das aktuelle Bedürfnis nach einer smarten Lässigkeit zwischen Chic und Casual sehr gut. Die Studienarbeit zeigt eher Gewänder als traditionelle Kleider und bietet damit eine stylische Alternative für die immer heißer werdenden Sommertage. Auch das Styling überzeugt.
Mitglied der Jury Kerstin Strauss, Creative Director, Strauss

Ausbildung 10. Semester – Hochschule Hannover, Prof. Martina Glomb

Preis 1.000 Euro Preisgeld

Kontakt lars.witkowski@gmx.de / @_Lars_Witkowski

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Lars-Witkowski-web
Print: www.sdbi.de/download/2021-Lars-Witkowski-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Helena Wieser

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Bachelor

Wollust

Kratzig und flauschig, Dominanz und Unterwerfung. Die Kollektion „Wollust“ beschäftigt sich mit dem Woll-Fetisch von Frauen und Männern und überträgt ausgewählte Neigungen in eine Ästhetik, die auch die Allgemeinheit anspricht. Die Vorlieben der „Woolies“ etwa für Corsagen, Balaklava, Bondage, Zopfmuster oder Rippstrick sowie bestimmte Farben wurden in sechs Outfits übersetzt. Entsprechend dem Fetisch sind die Outfits aus Mohair-, Schurwoll- und Alpaka-Garnen gestrickt. Metallringe sind eine Anspielung auf die Praktiken Bondage und S&M. Alle Teile wurden fullyfashioned und somit ohne Abfälle an der Handstrickmaschine oder von Hand gestrickt.


Kollektion


Jurybegründung Die Erneuerung der Mode hat seine Wurzeln oft in Undergroundszenen. Sei es Gaultiers Büstenhalter für Madonna oder Claudia Skoda, die in den 1970er Jahren Strick sexy machte, wie aktuell in der Ausstellung „dressed to thrill“ im Berliner Kulturforum zu sehen ist. In diesem Fall ist es der Fetisch der „Woolies“ für Wolle. Die Auseinandersetzung von Helena Wieser mit Strick ist wirklich neu und gibt wichtige Impulse für das oft tradierte Genre Strick. Endlich ist Strick nicht in erster Line warm, sondern leicht und modisch. Man möchte ihre Kleider anfassen, berühren, spüren. Vor allem: die Kollektion inspiriert und macht Lust auf Mode. Mehr kann eine Kollektion nicht leisten.
Mitglied der Jury Joel Horwitz, Design Director, Fila Europe

Ausbildung Master – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Lars Paschke

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt helenawieser@gmail.com / @helenawieser_

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Helena-Wieser-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Helena-Wieser-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Carla Renée Loose


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Master

 Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt Die Glorifizierung der Jugend ist in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Sie ist ein Symbol für Erfolg und Effektivität, Dynamik und Leistungsfähigkeit. In einem Alltag voller Routine und Selbstbeherrschung wollen wir uns wieder lebendig fühlen und sehnen uns nach jugendlicher Leiden­schaft, Emotionalität oder Im-Moment-Sein. Doch statt diese innere, jugendliche Haltung und Neugier aufrecht zu erhalten, wird sie meist auf die Oberfläche reduziert; was durch Massenmedien und Werbung verstärkt wird. Das innere Streben nach Freiheit und Authentizität wird zugunsten einer imaginären Sicherheit unterdrückt und die Emotionen durch Konsum ersetzt.Die Folge ist eine immer stärkere Entfremdung von uns selbst: lieber nichts bereuen als zu viel empfinden. Eine Auseinan­dersetzung über diesen Widerspruch findet kaum statt, dadurch fehlt auch Kri­tik oder Protest. Als Folge erleben wir Konformität statt Enthusiasmus, Imitation statt Original, Bequem­lichkeit statt Originalität – Werte, die diametral zur ersehnten jugendlichen Lebendigkeit stehen.Mit einer unvoreingenommenen, jugendlichen Wahrnehmung, einem Auspro­bieren des Jetzt und durch intuitives Denken, Fühlen und Handeln können wir Freiheiten behalten, ohne uns von unserem Inneren zu entfernen oder unsere Selbstbestimmtheit zu verlieren. Wir können erkennen, dass derzeitige Normen, Ideale und Konventionen nicht die einzig möglichen sind, Alternativen entwerfen und wieder Zukunft gestalten.

Die Frauenkollektion „Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt“ visualisiert die jugendliche Emotionalität, Impulsivi­tät, Euphorie und Widersprüchlichkeit. Kontrastierende Farben, Formen und Materialien, Volumen und Tiefe, Transparenz und Opulenz prägen die Kollektion mit ihrem experimentellem Textil- und Strickdesign.


Kollektion


Jurybegründung Carla Renée Loose überzeugt mit ihren konzeptionellen und kreativen Stärken. Ihre tiefgründige, treffende und klug formulierte Analyse der Glorifizierung der Jugend überzeugt und gibt wichtige Antworten für unsere Gesellschaft. Dies auch, weil ihre Arbeit auf einer – inzwischen sehr selten geworden – klassischen Literatur Recherche aufbaut. So schafft sie eine Theorie-Arbeit, die allein eine Auszeichnung verdient.

Ihre künstlerischen Illustrationen zeigen in moderner Form ihre schöpferische Kraft. Sie nimmt dabei Wurzeln auf und überführt sie ins Heute. Entstanden sind eigenständige Kleider, die Frauen gerne anziehen, gepaart mit einer Jugendlichkeit die im Jetzt verortet ist.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant


Ausbildung Bachelor – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Prof. Anke Schlöder
Master – Kunsthochschule Berlin Weißensee / Prof. Patrick Rietz

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt carla.loose@outlook.de / @carlarenee_

Download
Web: www.sdbi.de/download/2021-Carla-Loose-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Carla-Loose-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Erato Fotopoulos


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Bachelor

 [fi:] Die Kollektion [fi:] interpretiert das philosophische Konzept des Fluiden. Mit „panta rhei“ beschreibt der Philosoph Heraklit das Leben als einen Fluss: Sein ist Werden und Werden ist Sein. Altbekannte Definitionen verschwimmen, vertraute Formen zerfließen.Archetypen aus Looks von Acid Jazz Bands mit ihrer frei fließenden Musik wie Digable Planets, Galliano, Brand New Heavies dienten als Basis des jeweils „statischen“ Teils eines Outfits. Hinzu kommt jeweils ein fluider, wandelbarer Part, bei dem die Volumen entlang von Bändern frei am Körper verschoben werden können. Es gibt dabei kein Richtig und Falsch. Die klare Struktur eines klassischen Karo-Musters (Digitalprint auf Baumwolle) wurde durch eine Spiegelfolie verzerrt, ein anderes durch Bleichen mit einem Zufallsfaktor verfremdet. Zusammen mit der ständigen Bewegung der Kleidung verlieren die Karo-Muster ihre Struktur, sie verschwimmen. Die thermochrome Farbe (Siebdruck) reagiert auf die Körpertemperatur und ändert sich von Petrol, wenn sie kalt ist, zu Neongrün, wenn sie sich erwärmt. Je nach Träger und Situation sind somit auch die Farben fluide.

Kollektion


Jurybegründung Erato Fotopoulos schafft, was nur selten gelingt: Sie verbindet Sportswear mit modischem Anspruch. In ihrem Spiel von Volumen und starken Drucken balanciert sie Casual und Chic so gekonnt, dass es selbstverständlich wirkt und doch emotional berührt. Die Kleider sind fotogen und zugleich fühlt man sich in ihnen modern und cool, sie tragen sich angenehm wie ein Pyjama und man wirkt doch angezogen. Eine Kunst, die an den Designern Haider Ackermann erinnert.

Nicht zuletzt überwindet sie Gender-Grenzen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Bei allem Anspruch sind Teile wie die T-Shirts durchaus kommerziell. Ein Look voller Persönlichkeit der perfekt in die Zeit von Lockdown und Loungewear passt, wo dringend Lässiges mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse gesucht wird. Von der eigenständigen Idee über die gute Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten eine herausragende Arbeit!  Ein Talent mit großem Potential in einem starken Jahrgang.
Mitglied der Jury Kristian Schuller, Fotograf, Berlin/New York


Ausbildung Bachelor – Fachhochschule Bielefeld / Prof. Meiken Rau

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt erato.f@web.de / www.eratof.myportfolio.com

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Erato-Fotopoulos-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Erato-Fotopoulos-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Margarita Rozhkova


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Studierende

Moiré Physique Die Kollektion Moiré Physique erforscht, wie die Optik eines Moirés durch Licht und Schatten erreicht werden kann. Und wie ein digitales Moiré als potentielles Mittel zur Tarnung im Zeitalter der permanenten Überwachung und gefährdeten Privatsphäre dienen kann. Der Moiré-Effekt wird durch maschinelles Stricken, Weben und Siebdruck von Georgette, Baumwolle und Viskose erzielt. Analog zu Überlagerung zweier ähnlicher Raster eines Moirés, wurde die Frauenmode aus der Mitte des 19. und Jahrhunderts auf die Silhouette von Männermode übertragen.

Kollektion


Jurybegründung Margarita Rozhkova arbeitet sehr virtuos mit Materialien, so dass jedes für sich eine kleine Sensation ist, ob Strick, Georgette oder Mohair. Eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit mit einer hervorragenden handwerklichen Umsetzung, der man ansieht, dass Margarita Rozhkova mit einem Master of Arts in American Studies und viel Arbeitserfahrung schon eine reife Persönlichkeit ist.
Mitglied der Jury Jenny Capitain, u.a. Fashion Director Vogue US

Ausbildung 6. Semester – Universität der Künste Berlin / Gast-Prof. Franziska Schreiber, Prof. Lars Paschke

Preis 1.000 Euro Preisgeld

Kontakt margarita.rozhkowa@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Margarita-Rozhkova-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Margarita-Rozhkova-print.zip

FASH 2019 / 16. August 2019

Ecehan Altikardes

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie Studierende

Konzept „Gender-Punk“ steht im Fokus der phantasievollen Kollektionen von Ecehan Altikardes. Eine Mischung aus der geschlechtsneutralen Mode der Antike, rebellischen Elementen des Punks, der Neutralität des Tomboyism und männlichen Elementen wie einer Biker-Jacke. Facetten der Persönlichkeit werden visualisiert durch Kontraste wie Kunstleder und Chiffon, weiche Drapierungen und kantige Formen oder einer Gratwanderung zwischen Sportswear und Couture. Prints und auffällige Materialbearbeitungen sollen ein Gefühl von Spannung und Drama erzeugen.
Ecehan Altikardes wuchs in Deutschland mit einem türkisch-jugoslawischen Hintergrund auf. Diese sehr unterschiedlichen Kulturen waren eine Herausforderung sich zu öffnen, einen Standpunkt und Ausdruck zu finden und eine Motivation sich selbst in all seinen Facetten zu akzeptieren. Seine Kollektionen sollen kein leises Flüstern sein, sondern ein Schrei gegen alles Festgefahrene, ein Schrei für Individualität, Andersartigkeit und Androgynität sowie ein Ausdruck seiner selbst.

Kollektion


Jurybegründung Ecehan Altikardes Entwürfe zeichnen sich durch eine starke emotionale Kraft voller Phantasie und überbordender Kreativität aus. Er zeigt Mut zum Experiment, spielt mit Silhouetten, Materialien und Geschlechterbildern. All das verspricht ein großes Entwicklungspotenzial.

Ausbildung 7. Semester Bachelor, Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung, Prof. Tamotsu Kondo

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt ecehan.altikardes@yahoo.com
Instagram: @e_a_arts

Download Web: www.FASH.Berlin/Ecehan_Altikardes_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Ecehan_Altikardes_print.zip

FASH 2019 / 15. August 2019

Katharina Heinze

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie: Bachelor

Konzept Katharina Heinze will nicht mit lauten Entwürfen imponieren. Vielmehr sind es Gründlichkeit und Genauigkeit der Gestaltung, die ihre Designs ausmachen – hier soll nichts dem Zufall überlassen werden. Modetheorie ist dabei eine wichtige Grundlage. Vorbilder sind Minimalisten wie Dieter Rams oder Jil Sander.
Bei der Realisierung sind ihr Schnittkonstruktion, Proportionen und hochwertige Materialien wichtig. Jedes Kleidungsstück soll zu etwas Besonderem und Wertvollem werden. So wurden zum Thema „Vorhang“ Streifen von fast 1000 Metern Länge in feinster Handarbeit auf einen transparenten Stoff appliziert und so das Spiel zwischen Bedecken und Verdecken, Licht und Schatten visualisiert.
Der Titel ihrer Bachelorarbeit „Now is not the time for crazy“ ist ein Zitat von Miuccia Prada und kritisiert die starke Anpassung in unserer Gesellschaft. Mode und Möbel sind aus einheitlichen Materialien entstanden und verschmelzen so zu einer Einheit. Die Form der Kleidung lässt sich durch biegsame Seitennähte verändern.

Kollektion


Jurybegründung Die konzeptionellen Entwürfe von Katharina Heinze sind kraftvoll, eigenständig und hoch ästhetisch. Sie zeigen ein phantasievolles Spiel mit klassischen Elementen. Die technische und gestalterische Umsetzung ist herausragend.

Ausbildung Universität der Künste Berlin, Prof. Waldemar Kraus

Preis 2.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt kat.a.heinze@gmail.com
Instagram: @Katharina.Heinze

Download Web: www.FASH.Berlin/Katharina_Heinze_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Katharina_Heinze_print.zip

FASH 2019 / 14. August 2019

Elisa Paulina Herrmann

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie Master

Konzept Kern der Unisex-Kollektionen von Elisa Paulina Herrmann sind klassische Handwerkstechniken wie das Stricken, Häkeln und Sticken als auch Jacquard, Zöpfe, Rippen oder Kraus-Rechts als Gegenkonzept zur schnelllebigen Mode. Durch Initialen erzählt jedes Teil eine Geschichte.
Sie hinterfragt klassische Schönheit, die an Bedeutung verliert, während einst hässliches durch Neuinterpretation wieder als schön erscheint.
Alle Teile ihrer Kollektionen sind Unisex, da klassische Geschlechterbilder sich auflösen. „Jeder, der sie tragen will und sich in ihr wohlfühlt, sollte das bedingungslos tun.“ Die Kollektionen bestehen aus Einzelteilen, die untereinander beliebig kombinierbar sind. Alles funktioniert mit allem. Denn ihre Mode soll unbedingt tragbar sein.

Kollektion


Jurybegründung Elisa Paulina Herrmanns Mode basiert auf klaren Konzepten, die sie sehr modern und spielfreudig in hochwertiger Verarbeitung umsetzt. Ihr Medium Garn hat sie in allen Bereichen unter Kontrolle; sie kombiniert und variiert diverse Techniken gekonnt.
Mit Witz bricht sie einstige Regeln und erreicht eine Leichtigkeit, die nicht mehr Eleganz und Status, sondern eine sehr zeitgemäße Diversität und Lässigkeit zeigt. Bei allem Experiment, sind ihre Entwürfe auf sehr hohem Niveau immer alltagstauglich. Eine außerordentlich reife und eigenständige Arbeit!

Ausbildung Master: Accademia di Costume e Moda, Rom, „Creative Knitwear Design“
Prof. Sonia Veroni
Bachelor: Hochschule Pforzheim, Professor Sibylle Klose

Preis 2.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt elipah@web.de
Instagram: @elipah

Download Web: www.FASH.Berlin/Elisa_Paulina_Herrmann_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Elisa_Paulina_Herrmann_print.zip

FASH 2019 / 13. August 2019

Jakob Tillmann

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Sonderpreis Modefotografie

Konzept Für Jakob Tillmann liegt die Zukunft der Modefotografie darin, ein Gefühl zu erzeugen, mit dem sich der Betrachter identifizieren kann statt klassischer „perfekter“ Modeinszenierungen: „Natürliche Posen in natürlichem Licht und damit einer natürlichen Stimmung, oder schlicht das natürliche und kaum geschminkte Model macht Mode auch Menschen zugänglich, die nicht Teil dieser Welt sind.“ Dabei sind ihm auch im Zeitalter von Instagram und der Sozialen Medien der künstlerische Ausdruck eines Bildes, sowie das Model als Person
– und so schafft er es, Mode gut in Szene zu setzten.

Kollektion


Jurybegründung Jakob Tillmanns Bilder sind stark, eingängig, poetisch und prägnant. Es gibt nur wenige Ausnahmetalente, die sich schon so früh eine prägnante und reife Bildsprache erarbeitet haben, die die Zeit überdauern dürfte. Jakob Tillmann setzt auf den Verzicht und vertraut seinem Auge. Seine ruhigen und malerischen Aufnahmen mit einem sehr femininen, männlichen Blick, haben eine perfekte Bildkomposition. Die natürlichen Posen, im sehr schönen natürlichen Licht ergeben ein Bild, das authentisch die Persönlichkeit von Jakob Tillmann wiederspiegelt. Sowohl seine emotionalen Bilder als auch sein sehr gut durchkomponiertes Portfolio erzählen Geschichten, so dass die Mode zum Betrachter spricht, man an ihnen in der heutigen Bilderflut hängen bleibt, mehr sehen und mit ihm arbeiten möchte.

Ausbildung Lette Verein Berlin
Frank Schumacher

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Fünf Werke werden in die Sammlung Modebild der Kunstbibliothek aufgenommen, die dafür vom Labor Pixel Grain hochwertig gedruckt werden. Auftrag vom Berliner Senat, das Editorial des Berlin Showrooms zu fotografieren. Mentorenprogramm und Medienarbeit.

Kontakt mail@jakobtillmann.com
Instagram: @jakobtillmann.photo

Download Web: www.FASH.Berlin/Jakob_Tillmann_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Jakob_Tillmann_print.zip

FASH 2018 / 17. Juni 2018

Annika Klaas

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2018
Kategorie Studierende

Konzept Annika Klaas: Das gestalterische und technische Potential des Stricks möchte ich für die Entwicklung und Realisierung innovativer Konzepte ausloten und ausreizen. Sei es für neue Designs mit einem subtilen Spiel von Strukturen und Farben oder von Formen, die in der Konfektion so nicht fertigbar sind. Vor allem durch die Digitalisierung bietet die Stricktechnologie Innovationen in Produktion und Fertigung, so können Strickcomputer die menschliche Arbeitszeit auf ein Minimum reduzieren und damit wieder eine lokale Produktion ermöglichen, wie die Speedfactory von Adidas zeigt. Dies bietet wieder neue Möglichkeiten der Gestaltung, wie einen Durchbruch von Customizing. Mein Ideal ist, diese Potentiale für eine ganzheitlich und nachhaltige Gestaltung zu nutzen, auch in interdisziplinären Teams.
Meine Bachelorkollektion „Slow Curve“ ist inspiriert von den flächigen Formspielen und leuchtenden Farben des Künstlers Ellsworth Kellys, dessen Werke Namen tragen wie „Blue over Blue“ oder „Blue Red Rocker“. Ich habe neben dem Schnitt selber vielfältige Strickstrukturen entwickelt und gefertigt. Zur Realisierung der zweifarbigen Petinetstrukturen, meshartigen Multi Gauge Gestricke, grafischen Intarsien und Wendeplattierungen programmierte ich modernste Strickmaschinen. Asymmetrische Effekte von Stickereien oder Belegen setzen Akzente. Weiche Wollqualitäten kontrastieren mit glänzenden Seiden- und Viskoseelementen. Die Womenswear-Kollektion besteht aus 30 Outfits, von denen sechs realisiert wurden.

 Preisverleihung


Jurybegründung Eine stringente, stilsichere und sehr reife Kollektion, die selbst mit modernster Stricktechnologie in exzellenter Qualität gefertigt wurde.

Annika Klaas hat eine sehr stringente, stilsichere und moderne Kollektion mit einem klaren Konzept entworfen, das sie gut vermittelt. Die gekonnt reduzierte Silhouette und filigrane Details überzeugen. Ihre kleine Kollektion geht in die Tiefe, vor allem bei der eigenen Konstruktion und Fertigung des Stricks mit modernster Stricktechnologie. Eine frische und zugleich sehr ausgereifte, akkurate und ausgewogene Arbeit mit herausragender technischer Umsetzung. Diese Qualitäten haben auch weitere Projekte wie die Entwicklung einer dreidimensional gestrickten Typografie, gestrickte Sneakers oder einem Messestand auf der Pitti Filati 2016. Das Mode weit mehr ist als nur ein Bild auf Instagram, sondern auch heute von der Perfektion in Schnitt und Realisierung lebt, sieht man hier in vorbildlicher Weise.
Annika Klaas eigenständige Kreativität kommt aus der intensiven Auseinandersetzung mit der freien Kunst, Erfahrungen im Kostümdesign und der Wahrnehmung der Schönheit des Alltäglichen. Ihre fokussierte Kreativität kommt auf den Punkt, ähnlich wie bei einem Ingenieur. Sie nimmt die Rolle der Designerin an, hat eine erkennbar zielgerichtete Arbeitsweise, hinterfragt konstruktiv und arbeitet schon jetzt auf hohem Niveau professionell an jedem Detail und könnte so Klassikern wie einem Punto Milano Kleid neues Leben einhauchen. So entsteht Mode die mehr ist als eine kurze Befriedigung nach dem Kauf.
Annika Klaas weiß, was sie will: relevante Innovationen in Produktion und Fertigung, eine ganzheitliche und nachhaltige Gestaltung und damit für eine dringend notwendige Erneuerung der Mode zu arbeiten. Schon heute gelingt es ihr den Blick für Qualität, Innovation und Tiefsinn zu schärfen und so Mode wieder mehr Wert und Wertschätzung zu verleihen.


Ausbildung 1. Semester Master, Hochschule Reutlingen, Fakultät Textil & Design
Prof. Änna Piel †

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt annika.klaas@gmail.com
Instagram @annikaklaas

Download Web: www.sdbi.de/download/annika-klaas-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/annika-klaas-print.zip

FASH 2018 / 16. Juni 2018

Maria Presser

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2018
Kategorie Abschlussarbeiten

Konzept

Maria Presser: „Don’t be a square“ – „Sei kein Spießer“ – ist das Motto meiner Menswear Kollektion „The Bonnie Situation“. Die Outfits spielen mit den Erwartungshaltungen der Betrachter, um über Stereotypen und Klischees hinaus eine differenziertere Wahrnehmung der Mode herauszufordern. Postmoderne Stilmittel wie die Dekonstruktion nach literaturwissenschaftlichem Vorbild werden in einen modischen Kontext übertragen: Mit dem Preppy Stil und der Warn- und Arbeitsbekleidung treffen zwei vermeintlich gegensätzliche Genres aufeinander. Weitere Gestaltungselemente sind Zitate und Anspielungen, Überzeichnungen und Überraschungseffekte wie die neuartige Kombination verschiedenster Muster. Die Kollektion lebt von dieser „Intertextualität“ und knüpft damit an die Arbeit des Kultregisseurs Quentin Tarantino an, dessen Werke wie „Pulp Fiction“ (1994) Prototypen für die postmoderne Filmästhetik wurden.
Die intensive Auseinandersetzung mit Geisteswissenschaften und soziokulturellen Zusammenhängen ist wichtiger Teil meiner Arbeit an moderner, anspruchsvoller und progressiver Menswear. Ich strebe die Dekonstruktion modischer Oppositionen wie die von konzeptuell und kommerziell, eine neuartige Form der Rezeption und Rezension von Mode sowie eine Weiterentwicklung im Selbstverständnis des Modedesigners an.


 Preisverleihung


Jurybegründung Eine sehr ausgewogene Balance zwischen Streetwear und Business Mode auf hohem professionellen Niveau.

Maria Presser gelingt mit der Kombination zwei vermeintlich gegensätzlicher Genres ein ironischer und reifer Dialog zwischen trendiger Streetwear und traditioneller Business Mode. Es wirkt angezogen sofort cool, selbstverständlich und dezent raffiniert.
Das Thema „Dekonstruktion“ ist klug gewählt, argumentiert und präsentiert. Die Schnittführung ist neu und kreativ, die Verarbeitung tadellos. Die unstrukturierte Konfektion besticht durch sehr gute Passform, Lässigkeit und ein ausgezeichnetes Tragegefühl. Die facettenreiche Umsetzung überzeugt mit spielerisch leichten, aber konsequenten Ansätzen. Auch die subtile Farb- und Stoffauswahl zeigt, dass der Mann modebewusst sein kann, ohne gleich als Fashion Victim wahrgenommen zu werden.
Maria Presser hat eine eigene Handschrift, die Fähigkeit zu entscheiden, ist leistungsbereit und will erkennbar an sich arbeiten. In ihrer Bachelorkollektion hat sie eine sehr reife Balance auf hohem professionellen Niveau gefunden. Die Arbeit fordert heraus, Bekanntes neu zu bewerten und passt damit in die Zeit. So gelingt es Maria Presser, ihr Ziel zu erreichen: Den Blick der Betrachter und Träger ihrer Mode zu schärfen für Qualität, Innovation und Tiefsinn. Sie bietet damit auch der erstarrten Bekleidungsindustrie wichtige Impulse, einen Weg ins 21. Jahrhundert zu finden.


Ausbildung Bachelor, AMD – Akademie Mode & Design, Berlin
Prof. Antje Drinkuth

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt maria@presser-architekten.de
Instagram @mariapresser
www.mariapresser.com

Download Web: www.sdbi.de/download/maria-presser-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/maria-pressers-print.zip

FASH 2018 / 12. Juni 2018

Carine Kuntz + Alexander Gaertner


Preis der Finalisten
European Fashion Award – FASH 2018

Konzept

EKMA (Abk. für Ektoplasma) ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Textil- und Modedesign. Die Womenswear-Kollektion thematisiert die Bereiche Spiritismus und Mediumismus, vor allem aber die Materialisierungsphänomene des Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing. Durch Manipulation erhielten die Stoffe neue haptische und visuelle Eigenschaften. Es entsteht ein Zusammenspiel aus reduzierten und opulenten Silhouetten, milchig-durchscheinenden Schichten, Moiré-Effekten und fließenden Oberflächen.


 Preisverleihung


Ausbildung Carine Kuntz (Master Mode)
Alexander Gaertner (Master Textil)
Weißensee Kunsthochschule Berlin, Prof. Clara Leskovar, Prof. Doreen Schulz, Prof. Dr. Zane Berzina

Preis 500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt Carine Kuntz
kuntzgaertner@gmail.com
Instagram @kuntzgaertner
Alexander Gaertner
kuntzgaertner@gmail.com
Instagram @alexandergaertner

Download Web: www.sdbi.de/download/carine-kuntz-alexander-gaertner-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/carine-kuntz-alexander-gaertner-print.zip

FASH 2017 Get Real / 29. Juni 2017

Hannah Kliewer


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

Steife Brise

Schutz im Sturm der Sozialen Medien bietet die Männerkollektion „Steife Brise“. Die Kollektion begleitet den Mann auf der Reise zu sich selbst, auf seinem Weg zum Echten und unterstreicht seine Persönlichkeit. Mit klaren Proportionen, hochwertiger Merinowolle und Verarbeitung sowie der klassischen Farbgebung ist sie ein Statement des Understatements. Der selbsthergestellte Strick spricht wohlig und weich die Sinne an. Die übergroßen Krägen mit ihren Ecken und Kanten aus eingefasstem Schaumstoff sind inspiriert von Rettungswesten. Sie bieten Schutz, geben ein Gefühl von Geborgenheit auf der Reise zum Selbst und geben dem Träger Ecken und Kanten. Reißverschlüsse unterstreichen das Bewusstsein für Zusammenhalt. Mit dieser Sicherheit wächst wieder der Mut zum Neuen, die Energie und die Neugier auf die Mitwelt. Wollige Nähe in einer kalten digitalen Weite.


 Preisverleihung


Jurybegründung Die Männerkollektion „Steife Brise“ von Hannah Kliewer passt gut in die Zeit. Sie greift eine tief sitzende Sehnsucht nach Ursprünglichem und Geborgenheit auf, kurz: nach Heimat in der digitalen Globalisierung. Durch die visuelle Übersteigerung von Jacke und Troyer fühlt man sich beschützt. Hannah Kliewer flüchtet nicht ins Cocooning, sondern hat ein Plädoyer für Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten gestaltet. Sie will diese stärken, damit Menschen wieder aufeinander zugehen können. Sie vereint Seemannskleidung wie Troyer und Rettungsweste mit aktuellen Strömungen der Mode, wie hohe Schultern und große Krägen, zu einer modernen und eigenständigen Aussage. Ein pointiertes Statement ohne laut aufzutragen.
Hannah Kliewer hat den oft tradierten Strick jung und modern interpretiert und gibt so wichtige Impulse für Streetwear- und Luxusmarken. Eine gute Balance aus Teilen für die Show und tragbaren Kleidern. Die Entwürfe bieten mit ihrer Zeichenhaftigkeit aber auch Potenzial für das Kostümdesign. Der Ausbildung zur Maßschneiderin ist die hervorragende Umsetzung und das Gespür für handwerkliche Techniken zu verdanken. Die präzise Analyse des Zeitgeistes und die Dokumentation mit ihrer poetischen Sprache sind hervorragend und auf den Punkt. Eine originelle Arbeit, deren Kraft der Kreation sofort zu spüren ist und die Lust macht, mehr zu sehen. Ein Talent mit großem Potential!
Mitglied der Jury Thomas Steinbrück, Creative Director Reebok, Boston

Ausbildung 6. Semester – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg / Prof. Kai Dünhölter

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt info@hannahkliewer.com / www.hannahkliewer.com

Download Web: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-print.zip

FASH 2017 Get Real / 28. Juni 2017

Lea Schweinfurth


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

All_In

Aus dem persönlichen Erfahrungsschatz aus realen und virtuellen Reisen, Er¬lebnissen und Interessen entstand eine Kollektion für Frauen und Männer. In Manier des Künstler Jean Michelle Basquiat wurden die Eindrücke ungefiltert zu Collagen verarbeitet: Flamencotänzerinnen und Matadore aus Spanien, indische Hochzeitstrachten, japanische Kimonos, britischer Tweed, Rockstars der siebziger Jahre oder Hip-Hop der 90er Jahre. Roh und direkt, illustrativ und unmittelbar. Die ganze Welt vereint in sechs Outfits: All_In. Drucke, Muster, Farben und deren Kompositionen erfüllen die grafischen Silhouetten mit Leben. Die Kleider wurden zu Leinwänden und mit Reaktiv- und Pigmentfarben bemalt. Jeder Look eine Identität, eine Maskerade für sich. Alle Stoffe sind entweder mit dem Ökolabel GOTS zertifiziert, wurden upgecycled oder stammen aus Restbeständen. Zum Leben erweckte Collagen.


 Preisverleihung


Jurybegründung Lea Schweinfurth hat eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit zum Wettbewerbsthema „Get Real“ präsentiert. Eine Alternative zur kommerziellen Mode, die emotional berührend und überraschend ist: voller poetischer Übertreibung und Persönlichkeit, Lust und verführerischer Schönheit. Statt der Gleichmacherei der Sozialen Medien und Trends zu folgen, traut sie ihren persönlichen Wünschen, Ansichten, Gedanken und Intentionen. Trotzt der vielschichtigen Bezüge ist eine in sich schlüssige Kollektion mit sehr gut abgestimmten Farben und starken Drucken entstanden. Alle Looks funktionieren auch unterein¬ander, bilden einen Baukasten für die eigene Identität. Von der eigenständigen Idee über die kluge Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten mit sehr guten Passformen eine herausragende Arbeit!
Mitglied der Jury Otto Drögsler, Creative Director Odeeh

Ausbildung 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Joachim Schielicke, Gastprof. Bianca Koczan, Gastprof. Dunja Marija Kopi

Preis 1.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt lea.schweinfurth@gmx.de / www.leaschweinfurth.com

Download Web: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-print.zip

FASH 2017 Get Real / 27. Juni 2017

Andreas Stang


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

XO

Die Mode bedient das tief verwurzelte Schmuckbedürfnis des Menschen. Die Damenkollektion „XO“ (Gruß in sozialen Netzwerken, „Küsse und Umarmung“) thematisiert dies mit gleißendem Schmuck und ironischer Übertreibung. Sie lebt von Gegensätzen, die sich anziehen und abstoßen: tausende von Hand aufgenähte Schmuckverschlüsse und Metallketten bleiben an unzähligen Magneten haften, wenn sie sich nahe kommen. So werden die Trägerinnen regelrecht zur Kommunikation und Interaktion gedrängt. An den Magneten und Haken können weitere Ketten, riesige Brokatschleifen oder Stoff- und Kunstfellstücke befestigt und so der Look variiert und individualisiert werden. Die Kollektion von Andreas Stang will anregen, sich als Menschen zu begegnen. XO


 Preisverleihung


Jurybegründung Andreas Stang verbindet in seiner freien Semesterarbeit Streetwear und Eleganz. Entstanden ist eine große und diverse Kollektion mit einem lässigen Touch, die sehr Fashion ist. Er bedient damit das Interesse des Marktes nach sexy, Iconic-Fashion und lässigem Luxus. Relevant sind auch die Ansätze, die Kollektion zu individualisieren. Neben der guten Idee und den guten Schnitten überzeugt die hervorragende handwerkliche Umsetzung mit großer Präzision und Geduld. Hinter dem verlockenden Glitzern steckt auch Kritik an der Gesellschaft und ihren zahlreichen Krisen. Zu loben ist auch das große Engagement, mit dem sich Andreas Stang in beeindruckender Selbstständigkeit auf den Weg macht um seine Leidenschaft für die Mode zu leben.
Mitglied der Jury Otto Drögsler, Creative Director Odeeh

Ausbildung 6. Semester Master – Fachhochschule Bielefeld / Prof´in Willemina Hoenderken, Prof. Dr. Andreas Beaugrand

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 digitalen Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt a_stang@gmx.de / www.instagram.com/andreas_stang

Download Web: www.sdbi.de/download/andreas-stang-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/andreas-stang-print.zip

FASH 2017 Get Real / 26. Juni 2017

Sonja Litichevskaya


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Abschlussarbeiten

Reconstructed Contrasts

Die Kunst des Russischen Konstruktivismus und der Perestroika inspirierten die Frauenkollektion „Reconstructed Contrasts“. Beide Richtungen verbanden Kunst und Alltag in der Hoffnung auf Erneuerung. Beide banden Mode in ihre Gesamtkunstwerke ein, wie die „Prosodezhda“ (Alltagsbekleidung) von Rodtschenko und Stepanowa. Typische Stilelemente beider Richtungen hat Sonja Litichevskaya in jedem Outfit zu einem neuen Bild verbunden: leuchtende Farben, geometrische Muster und klare Formen, Revolutionssymbolik wie der weiße Stern für die Zukunft, Pfeile und Blitze für den raschen Wandel oder Aufschriften wie „Спасём Мир“ (Save the World). Dazu wichtige Teile von damals wie Motoradjacke, Overall, Taschen, Riemen und Schnallen. Siebdrucke reflektieren die Sehnsucht nach Handarbeit.


 Preisverleihung


Jurybegründung Sonja Litichevskayas herausragende Kollektion für starke Frauen ist ein echter Hingucker und sehr relevant für den aktuellen Trend der sportlichen Mode, kurz Athleisure. Voll von Vitalität und kreativen Ideen verbindet sie sehr gekonnt Sportswear mit der Ästhetik des Russischen Konstruktivismus und der Kunst der Perestroika. Sie steht damit in der noch jungen Tradition von post-sowjetischen Modedesignern wie Gosha Rubchinskiy oder Demna Gvasalia von Vetements. Sie alle verbanden Kunst und Alltag in der Hoffnung auf Erneuerung. Mit dem ermutigendem Blick nach vorn Sonja Litichevskaya interpretiert das Thema des European Fashion Award FASH 2017 „Get Real“ hervorragend. Das klug argumentierte und sehr gut ausgearbeitete Konzept wurde in eine moderne, durchdachte und konsistente Kollektion umgesetzt, die jenseits der Grenzen von Genres und Zielgruppen funktioniert. Besonders überzeugt der Transfer der Inspiration in großartige Prints. Schnitte, Passformen und die Qualität der Drucke sowie die Dokumentation sind außergewöhnlich gelungen, die Verarbeitung professionell. Sonja Litichevskaya schafft Begehrlichkeit bei Jugendlichen und Geschäftsfrauen: eine hohe Währung in der Mode. Eine sophisticated Kollektion, die reif ist für den Markt und frischen Wind bringt für eine Branche in der Krise.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung Bachelor – Esmod Berlin, Jasmina Benferhat, Bernadett Penkov

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt sonjalit@gmail.com / www.litichevskaya.com

Download Web: www.sdbi.de/download/sonja-litichevskaya-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/sonja-litichevskaya-print.zip

FASH 2017 Get Real / 25. Juni 2017

Katja Skoppek


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Abschlussarbeiten

Die ferne Nähe

Globalisierung und weltweite Vernetzung ermöglichen ein Leben im ortlosen Raum: permanente Arbeit, viele Städte, ferne Lieben. So nah und doch so fern. Dem steht die Sehnsucht nach Geborgenheit, Vertrauen und Einfachheit, nach Berührungen gegenüber.
Die Kollektion für Männer und Frauen, „Die ferne Nähe“, bietet mit klassischen Schnitten, hochwertigen Materialien und dezenten Farben Geborgenheit und Nähe, Schutz und Zugehörigkeit. Die Archetypen sind durch das Zusammenspiel von Haptik und Motorik, von Stoff und Schnittführung einzigartig. Einige Entwürfe erscheinen als Prägung auf Stoffbahnen. Es sind subtile Kleider, die Raum lassen sich mit ihnen zu identifizieren, sie an den eignen Stil anzupassen. Viele Entwürfe verweisen auf den Mantel, einige umhüllen wie eine Bettdecke. Es sind Kleider die man nicht nur sehen, sondern auch spüren und berühren will: die weiche Daunen fühlen, die mitternachts¬blaue Wolle riechen, den fein gestreiften Popeline knistern hören. Kleidung, die berührt.


 Preisverleihung


Jurybegründung Katja Skoppek hat das Thema „Get Real“ sensibel in eine poetische und innovative Kollektion übersetzt: stylish, chic und cool. Ihre Wanderung auf den Jakobsweg führte sie zur Auseinanderset¬zung mit dem Begriff Heimat und der Analyse heutiger Kommunikation. Die Frauen- und Männerkollektion „Die ferne Nähe“ bietet Geborgenheit und Nähe, Schutz und Zugehörigkeit. Die klassischen Schnitte, Farben und Muster geben dem Träger die Sicher¬heit gut und angemessen gekleidet zu sein. Die gut gewählten, hochwertigen Materialien verwöhnen mit angenehmer Haptik. So schaffen die Kleider eine mentale Schutzfunktion. Die klare Formsprache ist kein manierierter Minimalismus, sondern ein überzeugendes Understatement mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse. Mit Abdrücken von Kleidern, die Katja Skoppek in Stoffbahnen prägt, hat sie einen sehr eigenen Ausdruck entwickelt und schlägt so eine Brücke zwischen Mode und Konzeptkunst. All dies wird durch mit Silikon übergossenen Schuhen in sehr moderner Weise auf den Punkt gebracht. Die Arbeit von Katja Skoppek hat nicht nur eine große kreative Kraft, sondern auch eine starke kommerzielle Relevanz. Ihre Kollektion ruft Erinnerung hervor, wirkt vertraut und selbstverständlich, so dass eine Sogwirkung entsteht. Man möchte ihre Kleider anfassen, berühren, spüren und besitzen. Der Dreiklang aus Konzept, kommerzieller Relevanz und herausragendem Handwerk bei einem breiten Portfolio zeigen das herausragende Talent von Katja Skoppek. Sie ist eine Designerin, die der von der Krise gebeutelten Mode wieder ein Gesicht geben kann.
Mitglied der Jury Franco P Tettamanti, Mode- und Portraitfotograf, Paris

Ausbildung Master of Arts – Fachhochschule Bielefeld / Prof´in Willemina Hoenderken

Preis 1.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Köln und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt mail@katjaskoppek.de / www.katjaskoppek.de

Download Web: www.sdbi.de/download/katja-skoppek-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/katja-skoppek-print.zip

FASH 2017 Get Real / 24. Juni 2017

Livia Honus


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Abschlussarbeiten

Face to Face

Die Frauen- und Männerkollektion „Face to Face“ illustriert farbenfroh und mit viel Humor Facetten der Selbstdarstellung. Seit der Antike wird dabei idealisiert. Als Selfie wurde diese zum globalen Massenphänomen zwischen Authentizität und Inszenierung und Idealisierung. Im permanenten Fluss der Bilder mit ihrem Narzissmus, Exhibitionismus und Bizarrem werden Gesichter jedoch zu Masken, die Mimik zu Codes. Die Kollektion aus Denim, Samt, Jersey und Mesh möchte dazu anregen, dem Gegenüber wieder aufmerksam zu begegnen und ins Gesicht zu blicken. Sie arbeitet dazu mit Überzeichnungen: Riesige Augen und Emojis, die aus Porträts der Designerin entwickelt wurden, bilden auffällige Prints und Applikation. Ein Muster ist inspiriert von Andy Warhols Camouflage-Selbstporträt. Die figurbetonten Silhouetten sind inspiriert durch die Ästhetik von Computerspiel-Avataren. So entsteht ein starker, selbstbewusster Charakter. Damit man sein wahres Gesicht zeigen kann.


 Preisverleihung


Jurybegründung Livia Honus verbindet eine gute Beobachtung der Gesellschaft und eine
originelle Idee zu einer stimmigen Kollektion, in der sich Streetart und Mode in überzeugender Art verbinden. Sie hat das Thema klug fokussiert und ist nicht der Gefahr einer albernen Überzeichnung erlegen. Die junge Kollektion trifft den Zeitgeist und ist modern; jedes Teil kann auch einzeln getragen werden. Die Arbeit überzeugt in Theorie, der Dokumentation, der Farbwahl, den guten Passformen und der sehr hochwertigen handwerklichen Ausführung.
Mitglied der Jury Claudia Braun, Leiterin Color & Trim, Mercedes-Benz

Ausbildung Bachelor – AMD Akademie Mode & Design, Prof. Tamotsu Kondo

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt contact@liviahonus.de / www.liviahonus.de

Download Web: www.sdbi.de/download/livia-honus-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/livia-honus-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Flora Sophie Taubner


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

Team Flora Sophie Taubner
Lars Dittrich

Beauty & Duty

Die Frauenkollektion „Beauty & Duty“ feiert die Ästhetik des Fehlers. Sie zeigt, wie Kleidung durch Patina an Wert gewinnt. Ein gänzlich neuer Ansatz nachhaltiger Mode. Ziel ist ein bewusster Umgang der Verbraucher mit ihrer Kleidung. Inspiration war die Zeit nach 1945. Frauen trugen beim Wiederaufbau der Städte Schürzen um ihre Kleidung zu schützen. Christian Dior präsentierte in Paris 1947 den „New Look“. Drapierte Stoffe und betonte Taillen sind in der Kollektion Anklänge an die damals wiedergeborene Haute Couture. Die sieben Kleider und Blusen aus weißem Seidenbatist, Satin oder Popeline symbolisieren höchste Handwerkskunst. Aus altem Kupfer gefertigte Gürtel zeigen die Schönheit von Patina. Die Schürzen sind aus Lefa gefertigt, ein Material aus recycelten Lederresten. Das gelaserte Stabmuster macht das robuste Material schmiegsam. Lefa knautscht und knittert, verfärbt und verformt sich. Aus diesen vermeintlichen Fehlern entsteht eine ganz eigene, neue Ästhetik.


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Jurybegründung Die Arbeit von Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich erscheint auf dem Bügel bescheiden, überzeugt angezogen aber sofort. Hier stimmt alles: Thema, Konzept, Kleider, Ausführung und Zusammenarbeit. Die Arbeit lässt keine Wünsche offen und erhält mit großem Abstand den 1. Preis in der Kategorie Studierende.
Das Thema – Mode die gut altert – ist relevant und originell im Wortsinn. Zwei rare Werte in der heutigen Mode. Es sind Kleider als Lebensleinwand, die mit jedem Tragen mehr und mehr Patina, die Form des Trägers annehmen. Ein Stück der eigenen Geschichte, die man am Körper trägt. Ein völlig neuer Ansatz in der Jahrzehnte alten Diskussion um nachhaltige Mode. Wertvolle Ressourcen wie Materialien und Arbeitskraft werden damit wieder in ihrem Wert geschätzt, der bewusste Umgang mit seiner vorhandenen Kleidung angeregt.
Die Kollektion ist voller Spannungen zwischen Reduktion und Überfluss, Bescheidenheit und Eleganz, Reinheit und Arbeit, schlichten Materialien und verschwenderischer Couture. Visionär und zeitgemäß. Die Kleider überzeugen durch selbstverständliche Schönheit, eigenständige Silhouetten, perfekte Passformen und herausragende Handarbeit ohne eine unnötige Naht. Man sieht deutlich die Ausbildungen der brillanten Gestalterpersönlichkeiten als Bekleidungstechnischer Assistent und Maßschneiderin mit Auszeichnung als Innungs-beste. Die Materialien sind klug gewählt und auf das absolut Notwendigste beschränkt, um den eigentlichen Wert des Schaffensprozesses zu betonen. Das Konzept ist sauber recherchiert, klug argumentiert und beispielhaft dokumentiert. Eine inspirierende und motivierende Arbeit.
Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich können im Team wie auch alleine, auf höchstem Niveau arbeiten. Sie hören zu, greifen Ideen auf und setzten sie mit großer Akribie eigenständig um. Sie haben eine hohe Auffassungsgabe, gehen die berühmte extra Meile, bleiben immer ruhig, sachlich und präzise. Es ist eine große Freude mit ihnen zu arbeiten. Jeder Griff sitzt. Ihre Siegerarbeit ist ein Statement, das alles hat was Mode braucht: Schönheit, Poesie, Zukunft. Einfach großartig!
Mitglied der Jury Antonio Cristaudo, Global Marketing Development Manager, Pitti Uomo, Florenz

Ausbildung 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Dunja Marija Kopi, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel S. Horwitz
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt flora.taubner@gmx.net

Download Web: www.sdbi.de/download/flora-taubner-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/flora-taubner-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Lars Dittrich


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

Team Flora Sophie Taubner
Lars Dittrich

Beauty & Duty

Die Frauenkollektion „Beauty & Duty“ feiert die Ästhetik des Fehlers. Sie zeigt, wie Kleidung durch Patina an Wert gewinnt. Ein gänzlich neuer Ansatz nachhaltiger Mode. Ziel ist ein bewusster Umgang der Verbraucher mit ihrer Kleidung. Inspiration war die Zeit nach 1945. Frauen trugen beim Wiederaufbau der Städte Schürzen um ihre Kleidung zu schützen. Christian Dior präsentierte in Paris 1947 den „New Look“. Drapierte Stoffe und betonte Taillen sind in der Kollektion Anklänge an die damals wiedergeborene Haute Couture. Die sieben Kleider und Blusen aus weißem Seidenbatist, Satin oder Popeline symbolisieren höchste Handwerkskunst. Aus altem Kupfer gefertigte Gürtel zeigen die Schönheit von Patina. Die Schürzen sind aus Lefa gefertigt, ein Material aus recycelten Lederresten. Das gelaserte Stabmuster macht das robuste Material schmiegsam. Lefa knautscht und knittert, verfärbt und verformt sich. Aus diesen vermeintlichen Fehlern entsteht eine ganz eigene, neue Ästhetik.


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Jurybegründung Die Arbeit von Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich erscheint auf dem Bügel bescheiden, überzeugt angezogen aber sofort. Hier stimmt alles: Thema, Konzept, Kleider, Ausführung und Zusammenarbeit. Die Arbeit lässt keine Wünsche offen und erhält mit großem Abstand den 1. Preis in der Kategorie Studierende.
Das Thema – Mode die gut altert – ist relevant und originell im Wortsinn. Zwei rare Werte in der heutigen Mode. Es sind Kleider als Lebensleinwand, die mit jedem Tragen mehr und mehr Patina, die Form des Trägers annehmen. Ein Stück der eigenen Geschichte, die man am Körper trägt. Ein völlig neuer Ansatz in der Jahrzehnte alten Diskussion um nachhaltige Mode. Wertvolle Ressourcen wie Materialien und Arbeitskraft werden damit wieder in ihrem Wert geschätzt, der bewusste Umgang mit seiner vorhandenen Kleidung angeregt.
Die Kollektion ist voller Spannungen zwischen Reduktion und Überfluss, Bescheidenheit und Eleganz, Reinheit und Arbeit, schlichten Materialien und verschwenderischer Couture. Visionär und zeitgemäß. Die Kleider überzeugen durch selbstverständliche Schönheit, eigenständige Silhouetten, perfekte Passformen und herausragende Handarbeit ohne eine unnötige Naht. Man sieht deutlich die Ausbildungen der brillanten Gestalterpersönlichkeiten als Bekleidungstechnischer Assistent und Maßschneiderin mit Auszeichnung als Innungs-beste. Die Materialien sind klug gewählt und auf das absolut Notwendigste beschränkt, um den eigentlichen Wert des Schaffensprozesses zu betonen. Das Konzept ist sauber recherchiert, klug argumentiert und beispielhaft dokumentiert. Eine inspirierende und motivierende Arbeit.
Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich können im Team wie auch alleine, auf höchstem Niveau arbeiten. Sie hören zu, greifen Ideen auf und setzten sie mit großer Akribie eigenständig um. Sie haben eine hohe Auffassungsgabe, gehen die berühmte extra Meile, bleiben immer ruhig, sachlich und präzise. Es ist eine große Freude mit ihnen zu arbeiten. Jeder Griff sitzt. Ihre Siegerarbeit ist ein Statement, das alles hat was Mode braucht: Schönheit, Poesie, Zukunft. Einfach großartig!
Mitglied der Jury Antonio Cristaudo, Global Marketing Development Manager, Pitti Uomo, Florenz

Ausbildung 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Dunja Marija Kopi, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel S. Horwitz
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt lars_dittrich@gmx.de

Download Web: www.sdbi.de/download/lars-dittrich-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lars-dittrich-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Julian Weth


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

Ungehorsam

Die Kriege des IS und in der Ukraine wie auch die Finanzkrise mit ihren katastrophalen Folgen sind Ausgangspunkte der 13-teiligen Männerkollektion „Ungehorsam“. Sie will das Verhalten der Menschen in Systemen und die Folgen blinden Gehorsams hinterfragen. Der Titel stammt von Oscar Wilde: „Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die recht eigentliche Tugend des Menschen.“
Ausgemusterte Militärbekleidung wurde dekonstruiert und mit neuen Silhouetten und Materialen wie Netzfutter, Jersey und Wollstoffen interpretiert; ein sogenanntes „Upcycling“. Ein Panzeroverall erhielt den tiefen Schritt einer Jodphur Hose und neu konstruierte Ärmel. Durch Imprägnierungen, Waschungen und Abriebtechniken wie Schmirgelpapier oder Dremel wurden neue Oberflächen erzielt. Baseballcaps mit Seidenschals und Sneaker ergänzen den urbanen Look.


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Jurybegründung Julian Weth gelingt es mit seiner Semesterarbeit „Ungehorsam“ eine gesellschaftliche Stimmung in eine ansprechende Kollektion umzusetzen. Normen zu hinterfragen ist ein Motor der Mode. Man denke an Pop-Stars wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder die Sex Pistols, Subkulturen wie Hippies und Punks oder Modedesigner wie Jean Paul Gaultier oder Yves Saint Laurent.
Julian Weth schafft aus ausgemusterten Uniformen und Ausrüstungselementen eine relevante Kollektion. Sie lebt von neu interpretierten Passformen, ihrer interessanten Verarbeitung und der Verfremdung alter sowie der Kombination mit neuen Materialien; dem sogenannten Upcycling.
Wichtig war die Arbeit in der Werkstatt; die Drapage und das direkte Arbeiten an der Puppe. Die Arbeit wurde gut argumentiert und ansprechend dokumentiert. Lobenswert ist auch die Lernbereitschaft von Julian Weth, um so sein Potential weiter zu entfalten.
Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 7. Semester – Akademie JAK, Hamburg
Heike Winhold,Tobias Jopp

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentorin: Alana Weißenberger, Senior Designer Adidas
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt julian.weth@googlemail.com / www.julian-weth.com

Download Web: www.sdbi.de/download/julian-weth-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/julian-weth-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Aylin Tomta


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

The Sons of Shiva

Die Grenzen zischen Kunst und Mode, Ländern und Kulturen, Ost und West verwischen. Es entsteht eine neue Generation mit einer internationalen Identität. So wie Shivas Söhne. Sie gehören zum indischen Volk der Rabari und tragen die Wärme des Ostens in sich. Die mutigen, jungen Männer sind im Westen mit Werten wie Innovation, kühler Funktionalität und Technik aufgewachsen. So wie der Gott Shiva die Welt mit Tanz zerstörte und wieder erschuf, finden die Immigranten als sozial deklassierte aber lebensfrohe Jungs Zuflucht in der Hip-Hop-Bewegung. Sie gibt ihnen Kraft, Mut und Hoffnung.
Die 8-teilige Männerkollektion „The Sons of Shiva“ illustriert diese neue Internationalität. Elemente der Hip-Hop-Szene werden mit per Hand geschnittenen Ornamenten der reichen indischen Rabari-Kultur und saphirblauem PVC-Leder vereint. Es gibt keine Grenzen mehr.


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Jurybegründung Aylin Tomta hat als junge Studentin mit ihrer kleinen Kollektion eine reife Leistung vorgelegt, die noch viel erwarten lässt. Konzept, Zeichnungen, Ausarbeitung, Musterfindung und Fertigung der Prototypen sind hervorragend.
Entstanden ist ihr Siegerprojekt als Semesterarbeit zur Kollektionsgestaltung. Die Kunst-formen des Futurismus und der Spurensicherung wurden klug analysiert. Aylin Tomta hat Neu-Alt, Modern–Tradition, Innovativ–Bewährt, Kühl–Warm stark und originell interpretiert. Sie entwarf eine gute Balance aus traditionellen indischen Mustern und westlicher Streetwear mit aktuellen Passformen. Die modernen und frischen Entwürfe bieten viel Potential für eine kommerzielle Kollektion.
Muster, Schnitte und Silhouetten wurden präzise erarbeitet und sorgfältig aufeinander abgestimmt, so dass an den Nähten ein perfekter Übergang herrscht. Das Muster ist bei jedem Kleidungsstück stimmig und zugleich in der ganzen Kollektion überzeugend. Die Ausführung der per Hand gearbeiteten Cutouts ist äußert präzise. Das besondere Gespür von Aylin Tomta für die Verarbeitung zeigt sich auch im groben Stich, der die Kultur handgefertigter Güter der Rabari aufgreift.
Aylin Tomta hat Gefühle, Sicht- und Denkweisen der Einwanderer in einem modischen Kontext zum Vorschein gebracht und ein starkes Statement geschaffen.
Mitglied der Jury Joel S. Horwitz, Designer, Berlin

Ausbildung 4. Semester – Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentorin: Kim Pöhland-Block, Another Fashion Agency
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt aylin.tomta@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/aylin-tomta-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/aylin-tomta-print.zip

FASH 2016 Change / 26. Juni 2016

Katharina Buczek


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Abschlussarbeiten

Bad News

Realität ist nicht immer das, was sie zu sein scheint und auch die Mode entfernt sich immer weiter von dem, was sie mal war. Jean Baudrillards Theorie zur Hyperrealität ist Ausgangs-punkt dieser theoretischen und praktischen Arbeit. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf das Phänomen des „Hype“ zu lenken und das Modesystem zu hinterfragen. Inspiriert von gesammelten Objekten wird klassische Männerbekleidung verfremdet. Die 29-teilige Männerkollektion zeigt jenseits von Saisons, Trends und Stilrichtungen die Essenz der Mode und reagiert so auf die Idee der Hyperrealität. Die Verbindung von natürlichen und synthetischen Stoffen steht für Tradition und Zukunft, Anzughose trifft Arbeitskleidung, die Biker Lederjacke birgt formale Elemente, ein Strickpullover geht nahtlos in ein beschichtetes Gewebe über. Minimalismus auf den ersten, Raffinesse auf den zweiten Blick.


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Jurybegründung Katharina Buczek verbindet mit großer Sicherheit diverse Stile zu einer kohärenten Männerkollektion. Eine herausragende Leistung.
Die Kollektion wirkt auf den ersten Blick einfach und vertraut. Ihren sehr reichen, vielfältigen Ausdruck offenbart sie erst auf den zweiten Blick. Sie spielt mit Asymmetrien, zeigt neue Formen und ungesehene Lösungen voller subtiler Details. Katharina Buczek bildet sehr gekonnt reizvolle Kontraste. Ihre Kollektion ist tragbar und experimentell, einfach und interessant, sportlich und elegant, aktuell und zeitlos, kohärent und vielfältig. Eine Gratwanderung die selten gelingt: sehr Fashion und sehr zugänglich. Kurz: Lebendig, wie die gewachsene Garderobe eines Mannes, die nur aus Lieblingsteilen besteht. Diese Vielfalt starker Einzelteile macht die Kollektion auf unterschiedliche Arten lesbar, spricht so viele Stilgruppen an und bietet vielfältige Kombinationsmöglichkeiten. Jeder findet sofort etwas für sich.
Eine kluge Antwort auf die heutige fragmentierte Zeit. Katharina Buczek hinterfragt das System der Mode und schafft wieder einen Bezug zur Realität. Sie bringt neue und alte Werte zusammen und kreiert einen Vorschlag für eine Zukunft der Mode.
Katharina Buczeks reifes Können täte vielen kommerziellen Kollektionen gut, um den aktuellen Herausforderungen der Modewelt gerecht zu werden. Die Kollektion wurde in einem sehr strukturierten Prozess präziser Analyse und kreativer Dekonstruktion erarbeitet und hervorragend dokumentiert. Die realisierten Kleider stechen durch ihre herausragenden und ausbalancierten Details, perfekte Ausführung und innovative Nahtführung heraus. Klug gewählte Farben und teils selber entwickelte Materialien lassen die Raffinesse der Schnittkonstruktion zur Geltung kommen. Eine herausragende Leistung!
Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M, Stockholm

Ausbildung Master – The Royal Danish Academy of Fine Arts, School of Design, Prof. Ann Merete Ohrt

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Helge-Christian Schmidt, Senior Design Manager, Hugo Boss Woman
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt mail@katharinabuczek.com / www.katharinabuczek.com

Download Web: www.sdbi.de/download/katharina-buczek-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/katharina-buczek-print.zip

FASH 2016 Change / 26. Juni 2016

Agne Alaburdaite


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Abschlussarbeiten

Division by Zero

„Division by Zero“ (Geteilt durch Null) ist eine experimentelle Unisex-Kollektion, die das Prinzip des Paradoxen visualisiert. Also eine Aussage, die sich scheinbar widerspricht und doch wahr sein könnte. So ist eine Zahl, die durch Null geteilt wird ein mathematisches Paradoxon, so wie man auch einen Apfel nicht mit null Menschen teilen kann.
Silhouetten, Materialien und Details basieren auf dem digitalen Ja und Nein, 1 und 0. Kern der Kollektion sind Rechtecke, die durch Einschnitte elastisch sind und am Körper zu komplexen Strukturen und Silhouetten werden. Zudem entsteht kein Abfall. Weiß, Schwarz und Rot verstärken die grafische Ästhetik. Wichtig ist die Idee der Relativität. Das gleiche Kleidungsstück wirkt an einer Frau anders als an einem Mann. Nach dem Konzept wurden auch ein digitales Muster sowie Modeschmuck, Schuhe und ein Rucksack, dessen Größe variiert werden kann, entworfen.


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Jurybegründung Agnė Alaburdaitė hat mit ihrer experimentellen Arbeit eine hervorragende Kollektion geschaffen: ungesehen, also originell, stringent, visuell interessant und überzeugend.
Die Basis sind Rechtecke, die durch Einschnitte elastisch sind und so am Körper komplexe Strukturen bilden. Eine starke Idee, die gut entwickelt wurde. Mit viel Können schuf sie innovative und starke Silhouetten, die vielfältig und komplett unterschiedlich sind. Bei Bewegungen ergeben sich raffinierte Licht- und Schatteneffekte der gut realisierten Prototypen. Die Grundfarben sind klug gewählt und ergeben einen spannenden Kontrast. Das aktuelle Unisex Thema funktioniert sehr gut. Eine durchdachte und stimmige Kollektion bis hin zu Schuhen, Modeschmuck und Taschen. Auch Illustrationen und Dokumentation überzeugen.
Zudem wird eine vielversprechende Vision aufgezeigt. Die flachen Rechtecke, die zu komplexen 3D-Formen werden, vermeiden nicht nur Abfall. Sie sind aufgrund ihrer flachen Konstruktion sehr interessant für eine vollautomatische Produktion der Industrie 4.0. Ein Experiment, das viel Potential bietet für die Zukunft der Mode.
Mitglied der Jury Franco P Tettamanti, Mode- und Portraitfotograf, Paris

Ausbildung Bachelor – Vilnius Academy of Arts; Royal Academy of Art, The Hague,
Jolanta Talaikyt, Natasja Martens

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Helge-Christian Schmidt, Senior Design Manager, Hugo Boss Woman
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt agnesagnesoh@gmail.com / www.agnealaburdaite.com

Download Web: www.sdbi.de/download/agne-alaburdaite-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/agne-alaburdaite-print.zip

FASH 2016 Change / 24. Juni 2016

Rani Maria Lange


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Abschlussarbeiten

Über Funktion

Funktion hat in Deutschland einen hohen Stellenwert. Und so ist hier auch Funktions-bekleidung sehr beliebt. Die 24-teilige Männerkollektion „Über Funktion“ hinterfragt das Prinzip „form follows function“. Wie können Mode und Funktion vereint werden? Wer ist der Mann, der die Kleidung trägt? Wie fühlt er sich darin? Was kommuniziert er über sich?
Die elegante Kollektion vereint den Wunsch nach einer verbesserten Funktion von Mode mit dem Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung. Eine zentrale Rolle spielen funktionale Stoffe wie Membranen, Stretch, Fleece oder Softshells. Pullover und Leggings mit gesteppten Ornamenten sind Ausdruck handwerklicher Nähkunst. Entstanden sind zudem schlichte, zeitlose Kleider als Gegenposition zu einer verschwenderischen Kultur.


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Jurybegründung Funktionale Mode wird von den Kunden gewünscht, jedoch gibt es nur wenige Angebote am Markt. Das Thema von Rani Maria Lange ist also klug gewählt, in sich konsistent umgesetzt, einfach zu verstehen und bietet Potential für eine kommerzielle Realisierung.
Besonders überzeugend und sicher ist das Farbkonzept, welches von hervorragenden Moodbildern abgeleitet wurde. Auch die handwerkliche Realisierung ist herausragend mit vielen interessanten Details, wie neu positionierten Reißverschlüssen. Eine tiefere Auseinandersetzung mit vorhandener Funktionskleidung wäre wünschenswert.
Mitglied der Jury Jutta Kraus, Mitgründerin, Bernhard Willhelm, Paris/Los Angeles

Ausbildung Master – Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Adrian Sommerauer, Outerwear Designer, Dorothee Schumacher
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt rani.lange@gmail.com / www.ranimarialange.com

Download Web: www.sdbi.de/download/rani-lange-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/rani-lange-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Julia Kleeblatt


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

Kittel 2.0

Ein Kittel klingt nach Arbeit, Zwang und Strenge. Doch der Blick in das Archiv der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigt, dass er in den 1920 und 30er Jahren bei den Künstlern und Gestaltern auf dem Campus Usus war. Anlässlich des 100. Geburtstags der „Burg“ hat Julia Kleeblatt den Kittel zu modernen Jacken und Mänteln transformiert. Sie experimentierte in ihrer Männerkollektion mit Garnen und Farben, spielte mit Längen, Flächen und Proportionen. Die strenge, gerade Form des Kittels mit Reverskragen, Knopfleiste, Gürtel und den großen Taschen wird mal gebrochen durch zarten Strick, der wie Papier wirkt, mal wird der Stoff bedruckt und beschichtet. Farben und Drucke sind inspiriert von Arbeiten ehemaliger Lehrer, wie den Marionetten des Bildhauers Gustav Weidanz oder Silbergelatineabzügen des Vorreiters der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie, Hans Finsler.



Jurybegründung Julia Kleeblatts Transformation des Kittels trifft den Zeitgeist. Die feinsinnige Kollektion ist farbenfroh aber nicht bunt, vielfältig aber nicht überfrachtet, erfrischend aber nicht laut. Diese Energie überträgt sich auf den Betrachter. Julia Kleeblatt suchte nicht die große Geste, sondern schuf unkonventionelle Kleidung, die dennoch vertraut und selbstverständlich wirkt und so lange ihre Gültigkeit behält. Zugleich entspricht sie mit den platzierten Grafiken, gedruckten Taschen, der Transparenz und dem Einsatz von Metallic aktuellen Trends. Auch ihre Zeichnungen und Collagen, das Farbkonzept und die Kollektionsübersicht weisen eine hohe Eigenständigkeit und künstlerische Qualität auf. Sie vermitteln die notwendigen fachlichen Informationen, ebenso wie Emotionen. Diesen schmalen Grat zwischen Neuem und Vertrauten, Kreativität und Kommerz treffen nur wenige. Julia Kleeblatt erreicht damit in bester Weise, was Design leisten soll. Ideale Voraussetzung für eine Karriere in der Modeindustrie. – Mitglied der Jury Torsten Hochstetter, Global Creative Director, Puma

Ausbildung 6. Semester, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Bianca Koczan, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel Horwitz
2.500 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum in der Konzernzentrale von Puma

Kontakt mail@juliakleeblatt.com / www.juliakleeblatt.com

Download Web: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Lilly Bosse


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?

Zugunsten einer vermeintlichen Sicherheit hat unsere Gesellschaft viele Freiheiten aufgegeben. Wir wurden konditioniert zu zahmen, funktionierenden Wesen. Die Männerkollektion „Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?“ will Fragen, Assoziationen und Gefühle auslösen – ob beim Betrachten, beim Lesen oder Tragen. Die Kleider aus Tweed, Leder und Baumwollgaze sind roh und robust. Chiffon und Seide bilden fließende Gegenpole. Durch Linien und Symmetrien, dem Spiel mit konvexen und konkaven Formen entstehen Gegensätze, die sich verbinden. Ohne Vorn und Hinten. Graustufen verdrängen das Denken in Schwarz-weiß. Erst unter den oberen Schichten finden sich gezielte Farbakzente. Masken lassen die Träger wie Marionetten wirken. Sind wir frei, wenn wir die Masken absetzen? „Freiheit erfordert Mut, also lasst uns mutig sein. Augen auf! Ohren auf! Mund auf!“



Jurybegründung Die poetische Männerkollektion „Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?“ erzählt von gesellschaftlicher Enge, Kontrolle und Manipulation, verheißt Deckung und Flucht in innere Welten. Lilly Bosse traut sich das Thema „Freiheit“ auf sehr persönliche Weise zu interpretieren. Zudem provoziert sie mit ihrer intuitiven und assoziativen Arbeit die Phantasie, geht an Grenzen und stellt Fragen, die einst von Literaten auf Theaterbühnen gestellt wurden. Lilly Bosse schafft es mit ihren Entwürfen Emotionen auszulösen, sie im Gedächtnis zu verankern. Scheinbar nebenbei hat sie, handwerklich versiert und mit einer charakteristischen Farbauswahl, ein von den Geschlechterklischees befreites, selbst- bewusstes und modernes Männerbild entworfen. Eine große Leistung! – Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 11. Semester – Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Mads Dinesen
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt lilly.bosse@gmx.de / www.lillybosse.com

Download Web: www.sdbi.de/download/lilly-bosse-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lilly-bosse-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Kai Gerhardt


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

The Black Rectangle

Inspiration der Männerkollektion „The Black Rectangle“ ist eine Frau, die auf einem Bahnsteig wartet. Auf den ersten Blick scheint sie nur in eine Decke gehüllt zu sein. Was lässt eine Decke, ein Stück Stoff zur Kleidung werden? Wann wird Mode erkannt und angenommen? Bei der Auseinandersetzung mit dem Minimalismus in der Mode wagte Kai Gerhardt Neues. Er nahm sich die Freiheit zu scheitern, aufzuhören oder zu kämpfen. Befreite sich von der Sicherheit des Erlernten, löste sich von einem eurozentrisch geprägten Männerbild. Stattdessen suchte er Diversität im Denken, Heterogenität im Handeln, Vielfalt im Gestalten. Design statt Handwerk: neue Sichtweisen annehmen, Arbeitsweisen erforschen, mit Materialien experimentieren. Entworfen wurde eine achtteilige Männerkollektion aus Kaschmir und Merinofeinstrick. Bewusst wurde zurückhaltendes Schwarz gewählt, das Raum lässt, Verborgenes zu erkennen.



Jurybegründung Kai Gerhardt schuf eine selbstverständliche Kleidung, die nichts mit dem euro¬zentrisch geprägten Männerbild zu tun hat und doch vertraut wirkt. Eine Arbeit, die sofort überzeugt. Neben der eigenständigen Formensprache mit ihrem stringenten ästhetischen System ragt auch der sensible Umgang mit den Materialien hervor. Und doch bleibt das Entscheidende für den Betrachter unsichtbar: Die notwendige Befreiung von bisherigen Gedanken und Arbeitsweisen, um etwas derartig Neues erschaffen zu können. – Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 5. Semester – Universität der Künste Berlin
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Helge-Christian Schmidt
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt herrgerhardt@googlemail.com / www.herrgerhardt.de

Download Web: www.sdbi.de/download/kai-gerhardt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/kai-gerhardt-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Ulf Michael Brauner


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

Auf und davon nach

Fernweh ist nicht die Lust auf Urlaub, sondern das unbestimmte Sehnen während der Reise auf etwas zu stoßen, dass das Leben verändert. So wie es Bruce Chatwin in seinen Reiseberichten schilderte. Die Männerkollektion „Auf und davon nach“ hat ihren Ursprung in so einem Fernweh, einer siebenmonatigen Reise von Ghana über Mali bis Mauretanien. In ihr verschwimmt die kulturelle Vielfalt Westafrikas – die Farben und Gerüche, der Sinn für Anmut und Schönheit – zu einer farbigen Traumwelt. Die Kollektion basiert auf dem westafrikanischen Boubou. Das weite, faltenreiche Gewand verschmilzt mit Elementen westlicher Kleidung wie Parka und Mantel. Das Muster, eine binär verschlüsselte Botschaft, wurde per Hand gestickt und als Blaudruck realisiert. Die Farben der Kollektion, wie die handgewebten Seide-Kaschmirstoffe, sind abgeleitet vom Horizont einer Wüstenlandschaft. Schuhe u.a. aus Kokospalmrinde ergänzen die Kollektion.



Jurybegründung Ulf Michael Brauners Männerkollektion „Auf und davon nach“ ist intensiv, eigenwillig und erfrischend, echt, überaus lebendig und mutig. Auf seiner Reise durch Afrika wurde Brauner das Unzureichende der deutschen Heimat deutlich. „Europa fördert mich nicht mehr. Zu vertraut ist mir schon diese Welt, um meine Seele zu neuen Gestaltungen zu zwingen“, zitiert Brauner aus dem Reisetagebuch des Philosophen Hermann Kyserling. Mit seiner Intuition lotete er die Grenzen der Mode aus, reagiert auf seine inneren Bilder von Schönheit. Ihm ist gelungen, was er sich wünschte: Die Kollektion strahlt. Sie entflammt unsere Phantasie, trifft die Sehnsüchte unserer Zeit. Sie ist außerordentlich reich an Bezügen, Materialien und Herstellungstechniken. Das Streifengewebe aus Seide/Wolle fertigte er per Hand an einem Kontermarschwebstuhl. Plättchen aus Kokospalmrinde setzen Akzente. Ulf Michael Brauner hat eine visionäre Begabung, die sich reich entfalten wird, wenn er die Freiheit erhält, seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Ein Talent, das die Mode dringend braucht um sich zu erneuern. – Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung Diplom – Universität der Künste Berlin
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Dr. Ingeborg Harms, Lars Paschke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Arnold Gevers
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt ulf.m.brauner@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/ulf-michael-brauner-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/ulf-michael-brauner-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Tomasz Szadel


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

PXL.

Tomasz Szadel experimentiert in seiner Männerkollektion „PXL.“ mit Materialien, Strukturen, Oberflächen und Schnitten. Sie ist inspiriert von dem Prozess der digitalen Manipulation zwischen Freiheit und Kontrolle. Die erarbeiteten Pixel, Strukturen und Flächen schaffen kontrastreiche Muster bis hin zu optischen Irritationen, die als Moiré-Effekt bekannt sind. Mittels Sieb- und Digitaldruck (teilweise reliefartig hervorstehend), mehrfarbigem Jacquardstrick oder Lasercutstrukturen entsteht eine spannungsreiche, taktile Kollektion. Überlagerungen, drapierte, teils verdrehte Schnitte, asymmetrische Linien und verzerrte Proportionen führen zu weichen, runden bis skulpturalen, kantigen Formen mit unterschiedlichen Volumen. Die mal sportlichen, mal eleganten 35 Kleidungsstücke ergeben zehn Outfits, funktionieren aber in vielen Kombinationen.



Jurybegründung Digitale Technologien verändern unser Leben, ermöglichen Kontrolle in ungekanntem Maß, schaffen aber auch neue gestalterische Freiheiten. Diese nutzt Tomasz Szadel zusammen mit modernen Techniken des Textildesign und einer herausragenden Kreativität für seine erste Männerkollektion. Klugerweise spricht er mit seiner Begabung für ausdrucksstarke Materialkompositionen auch weitere Sinne an. Mit dieser Herangehensweise gelangt Tomasz Szadel zu einer originellen Formsprache. Zusammen mit skulpturalen Details, Drapierungen und Kontrasten wie locker fallende Mäntel und scharf geschnittene Jacken schuf er feinsinnige und zeitgemäße Silhouetten.
Mitglied der Jury Franco P. Tettamanti, Mode- und Porträtfotograf, Paris

Ausbildung Master – Kunsthochschule Berlin Weißensee
Prof. Clara Leskovar, Prof. Doreen Schulz

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Kim Pöhland-Block
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt mail@tomaszszadel.com / www.tomaszszadel.com

Download Web: www.sdbi.de/download/tomasz-szadel-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/tomasz-szadel-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Lukas Fischer


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

Eine Sequenz

Verwirrt, ängstlich, euphorisch, stolz. In unseren Träumen bauen sich surreale Welten auf. Unsere Fantasie gekoppelt mit Sinneseindrücken, konstruiert von unserem Ich. Die Männerkollektion „Eine Sequenz“ basiert auf der Analyse eines Traums kurz vor dem Abschluss des Studiums: Angst vor dem Leistungsdruck. Stolz, euphorisch und erleichtert, das Ziel erreicht zu haben. Solch isolierte Gedanken und befreite Gefühle wurden im Designprozess verdichtet, zu neuen Symbolen verflochten und auf den Körper übertragen. Entworfen wurden 22 Teile in vier Outfits. Fell symbolisiert Stärke, übergroße Proportionen die Kindheit, Neopren und verschweißte Nähte den Surfurlaub am Gardasee.



Jurybegründung Lukas Fischer steht zu seinen Empfindungen und Gefühlen und überträgt sie in seine Kollektion. Er kennt die aktuellen Strömungen der Mode wie Schwarz, Seam Sealing, Transparenz und lange Silhouetten für Männer, übersetzt sie jedoch in eine sehr eigene Sprache. Eine besondere Qualität erhält die Arbeit durch die sorgfältig ausgewählten Materialien sowie die technisch aufwendige und hochwertige Verarbeitung, in der sich seine Ausbildung zum Modeschneider zeigt. – Mitglied der Jury Dr. Adelheid Rasche, Leiterin der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek, Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin

Ausbildung Bachelor of Arts / Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Mikyong Yeom
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt mail@lukas-fischer.net / www.lukas-fischer.net

Download Web: www.sdbi.de/download/lukas-fischer-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lukas-fischer-print.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Anna Schröder


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Schröder (Textil)
Kaur R. Hensel (Mode)

Sophisticated Grunge

Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur.


 


Jurybegründung Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen.
Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt schroeder-anna@gmx.net
www.anna-schroeder.de

Download www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Kaur R. Hensel


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Schröder (Textil)
Kaur R. Hensel (Mode)

Sophisticated Grunge

Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur.


 


Jurybegründung Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen.
Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt kaur-hensel@gmx.de
www.kaur-hensel.de

Download www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Mai Duong


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

With your feet in the air and your head on the ground

Die casual Streetwear-Kollektion „With your feet in the air and your head on the ground“ ist eine Hommage an die alternative Rockband „Pixies“. Deren Sound aus quietschenden Gitarren, treibendem Rhythmus und einer starken Dynamik mit großen Kontrasten zwischen laut und leise, langsam und schnell übersetzt Mai Duong in eine Kollektion für junge Frauen. Sie sind sportlich und aktiv, wollen mal den Kerl heraushängen lassen, mal albernes Mädchen sein.
Die 17-teilige Kollektion ist professionell strukturiert in Oberteile, Hosen/Röcke, Kleider und Mäntel. Die Grundfarbe Dunkelblau wird ergänzt mit einem Mix an Mustern, Strukturen, Formen und Farben. Der Lagen-Look übersetzt die Dynamik der Musik. So steht der grüne Denimmantel im Kontrast zu einem Kleid aus Seidenchiffon. „Mode soll begeistern und Spaß machen! Genauso wie die Pixies mich begeistern und mir Spaß machen“, sagt Mai Duong.


 


Jurybegründung Mai Duong hat eine überzeugende Welt rund um die Musik der Rockband „Pixies“ aufgebaut, die sich sofort überträgt. Die kleine Kollektion basiert nicht auf naiver Begeisterung, sondern sie reflektiert ihre Inspiration und überträgt sie in ein professionelles Konzept. Neben ausgereiften Proportionen, Farben, Materialien, Schnitten und Verarbeitung überzeugt der klar strukturierte Kollektionsaufbau von leger bis elegant, von schwerem Denim zum fließendem Chiffon, mit einer guten Gewichtung der Produktgruppen. Viel Wert hat Mai Duong auf Details gelegt wie Prints, Innenausstattung oder die Kontrastfarbe Orange ohne die Gesamtaussage zu vergessen. Ebenso wichtig wie das Ergebnis ist ihre strukturiert Arbeitsweise, die offen für Anregungen und Kritik ist. — Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung 6. Semester Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Prof. Petra Skupin

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
1.000 Euro Preisgeld
2.000 Euro Stoffgutschein vom TVS Schweizer Textilverband

Kontakt dtmai@gmx.de

Download www.sdbi.de/download/mai-duong.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Anna Laura Bach


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Laura Bach (Mode)
Kevin Perlinger (Visuelle Kommunikation)
Carolin Sprenger (Mode)

Inbetween

„Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.“ Simone de Beauvoir gibt das Thema der Sportswear-Kollektion „Inbetween“ vor: die Abgrenzung und Anpassung des Individuums innerhalb einer Gruppe. Die interdisziplinäre Arbeit untersucht damit Gesetzmäßigkeiten der Mode.
Das Konzept der fiktiven Marke basiert auf einer ausführlichen Marktanalyse. Der urbane Stil ist androgyn, klar und funktionell. Die Kleider sind Unisex, da es nicht auf das Geschlecht, sondern auf die Persönlichkeit ankommt. Kombinationen schaffen für Frauen und Männer individuelle Looks. Die Schulter passt sich dem Träger optimal an, Hosen sind durch eine integrierte Gürteltechnik verstellbar. Die Farben Schwarz und Weiß bilden die Basis und stehen für Gruppenzugehörigkeit, intensive Farben dagegen für Individualität.


 


Jurybegründung Die androgyne Sportswear-Kollektion „Inbetween“ überzeugt mit Funktion, einer klaren Formensprache und gut gewählten Materialien wie Leinen, Leder und Strick. Das Konzept mit den drei Linien „Urban“, „Business“ und „Uncaged“, über Accessoires wie Taschen und Brillen bis zur angedachten fairen Produktion und einem Shop ist ausgereift. Auch die Dokumentation profitiert sehr von der interdisziplinären Arbeit von Mode und Visueller Kommunikation. Die Arbeit untersucht zugleich die Dynamik innerhalb des Teams: Neugierig, zielstrebig und voller Energie. — Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 7. Semester Hochschule Pforzheim – Fakultät für Gestaltung
Prof. Johann Stockhammer

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
1.000 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum bei FREITAG in Zürich

Kontakt baclau@hs-pforzheim.de

Download www.sdbi.de/download/bach-perlinger-sprenger.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Kevin Perlinger


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Laura Bach (Mode)
Kevin Perlinger (Visuelle Kommunikation)
Carolin Sprenger (Mode)

Inbetween

„Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.“ Simone de Beauvoir gibt das Thema der Sportswear-Kollektion „Inbetween“ vor: die Abgrenzung und Anpassung des Individuums innerhalb einer Gruppe. Die interdisziplinäre Arbeit untersucht damit Gesetzmäßigkeiten der Mode.
Das Konzept der fiktiven Marke basiert auf einer ausführlichen Marktanalyse. Der urbane Stil ist androgyn, klar und funktionell. Die Kleider sind Unisex, da es nicht auf das Geschlecht, sondern auf die Persönlichkeit ankommt. Kombinationen schaffen für Frauen und Männer individuelle Looks. Die Schulter passt sich dem Träger optimal an, Hosen sind durch eine integrierte Gürteltechnik verstellbar. Die Farben Schwarz und Weiß bilden die Basis und stehen für Gruppenzugehörigkeit, intensive Farben dagegen für Individualität.


 


Jurybegründung Die androgyne Sportswear-Kollektion „Inbetween“ überzeugt mit Funktion, einer klaren Formensprache und gut gewählten Materialien wie Leinen, Leder und Strick. Das Konzept mit den drei Linien „Urban“, „Business“ und „Uncaged“, über Accessoires wie Taschen und Brillen bis zur angedachten fairen Produktion und einem Shop ist ausgereift. Auch die Dokumentation profitiert sehr von der interdisziplinären Arbeit von Mode und Visueller Kommunikation. Die Arbeit untersucht zugleich die Dynamik innerhalb des Teams: Neugierig, zielstrebig und voller Energie. — Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 7. Semester Hochschule Pforzheim – Fakultät für Gestaltung
Prof. Johann Stockhammer

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
1.000 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum bei FREITAG in Zürich

Kontakt mail@kevinperlinger.com
www.kevinperlinger.com

Download www.sdbi.de/download/bach-perlinger-sprenger.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Carolin Sprenger


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Laura Bach (Mode)
Kevin Perlinger (Visuelle Kommunikation)
Carolin Sprenger (Mode)

Inbetween

„Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.“ Simone de Beauvoir gibt das Thema der Sportswear-Kollektion „Inbetween“ vor: die Abgrenzung und Anpassung des Individuums innerhalb einer Gruppe. Die interdisziplinäre Arbeit untersucht damit Gesetzmäßigkeiten der Mode.
Das Konzept der fiktiven Marke basiert auf einer ausführlichen Marktanalyse. Der urbane Stil ist androgyn, klar und funktionell. Die Kleider sind Unisex, da es nicht auf das Geschlecht, sondern auf die Persönlichkeit ankommt. Kombinationen schaffen für Frauen und Männer individuelle Looks. Die Schulter passt sich dem Träger optimal an, Hosen sind durch eine integrierte Gürteltechnik verstellbar. Die Farben Schwarz und Weiß bilden die Basis und stehen für Gruppenzugehörigkeit, intensive Farben dagegen für Individualität.


 


Jurybegründung Die androgyne Sportswear-Kollektion „Inbetween“ überzeugt mit Funktion, einer klaren Formensprache und gut gewählten Materialien wie Leinen, Leder und Strick. Das Konzept mit den drei Linien „Urban“, „Business“ und „Uncaged“, über Accessoires wie Taschen und Brillen bis zur angedachten fairen Produktion und einem Shop ist ausgereift. Auch die Dokumentation profitiert sehr von der interdisziplinären Arbeit von Mode und Visueller Kommunikation. Die Arbeit untersucht zugleich die Dynamik innerhalb des Teams: Neugierig, zielstrebig und voller Energie. — Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 7. Semester Hochschule Pforzheim – Fakultät für Gestaltung
Prof. Johann Stockhammer

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
1.000 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum bei FREITAG in Zürich

Kontakt sprcar@hs-pforzheim.de

Download www.sdbi.de/download/bach-perlinger-sprenger.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Danny Reinke


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Abschlussarbeiten

MÖN 10

Die Casual-Couture Kollektion für Frauen und Männer „MÖN 10“ ist den Traditionsfischern aus Mönkebude am Stettiner Haff gewidmet. Ihr Leben wird durch die Rhythmen von Tag und Nacht sowie die Jahreszeiten geprägt. Sie haben gelernt mit der unbändigen Kraft der Natur zu leben. Sie lesen das ewige „Stirb und Werde“ der Natur als Parabel auf die Höhen
und Tiefen des Lebens, das Auf- und Ab an den Börsen. Danny Reinke überträgt diesen Rhythmus durch Kontraste (wie sportlich/elegant, lang/kurz, hart/weich), Materialien (wie Strick, Wolle, Fischleder, Baumwolle und Jersey) sowie Farben in seine Show-Kollektion.
Höhepunkte sind ein Pullover, der einem Fischer in tagelanger Arbeit aus Seilen geknüpft wurde, sowie ein Mantel aus einer alten Schwimmweste vom Dachboden des Großvaters. „MÖN 10“ setzt sich ein für die nachhaltige Küstenfischerei, die mit Stellnetzen und Reusen arbeitet, statt mit Schleppnetzen wie in der Industriefischerei.


 


Jurybegründung Jeder Aspekt der Arbeit ist herausragend und professionell: die Kleider mit ihren guten Proportionen, die spielerischen Accessoires, die perfekte Verarbeitung, die durchdachte Dokumentation, die professionelle Farbkarte, die kluge Argumentation oder die künstlerischen Zeichnungen. Besonders ragt die handwerkliche Qualität bei zwei Teilen heraus: ein Pullover, den ein Fischer aus Seilen in tagelanger Arbeit mit großer Perfektion knüpfte sowie ein Mantel aus alten Schwimmwesten vom Dachboden des Großvaters, der mit seinen Proportionen und Humor überzeugt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie und Humor. Zugleich bieten sie viel Potential für eine kommerzielle Streetwear-Kollektion, eine überzeugende Mischung aus Freude an der Sache und Professionalität. Auch die Showpieces sind kein Gag um der Show willen. Denn sie wollen auf die bedrohte Zukunft der Traditionsfischer aufmerksam machen, die zu Unrecht mit der industriellen Fischerei gleichgesetzt wird.
Danny Reinke ist ein ernsthafter, kluger und teamfähiger Designer mit erstaunlicher Reife. Er hat die Kraft, der Branche wichtige Impulse zu geben. All dies ist um so mehr zu loben, da Danny Reinke diese Fertigkeiten in einer dualen Ausbildung zum Damenmaßschneider und zum staatlich geprüften Modedesigner erwarb. Die Jury vergibt einstimmig den 1. Preis des European Fashion Award FASH 2014 in der Kategorie Abschlussarbeiten an Danny Reinke und wünscht ihm, dass er sein Potenzial weiter ausbauen und entfalten kann. — Mitglied der Jury Stephan Meyer, Creative Director, Harper’s Bazaar, Berlin

Ausbildung Fahmoda – Akademie für Mode und Design Hannover, Olga Tonkha

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
3.000 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum bei CLOSED in Hamburg

Kontakt danny_reinke@yahoo.de
www.dannyreinke.de

Download www.sdbi.de/download/danny-reinke.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Young Sun Ko


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Abschlussarbeiten

The Moon at Noon

Die Kollektion „The Moon at Noon – Das Fremde im Vertrauten“ ist inspiriert vom Leben zwischen Asien und Europa. Beide Kulturen, Sprachen und Zeiten verschmelzen in verzerrten Erinnerungen. Das Fremde erscheint im Vertrauten und das Vertraute im Fremden. Die Welt wirkt gedreht, gewandelt, verbunden. Der Blick ändert und weitet sich. Formen und Eigenschaften, Geschichten und Phantasien erscheinen neu. Die Realität wird zum Traum und Träume urplötzlich zur Realität. Nichts bleibt wie es war. Aspekte des Surrealen, die eine unbegreifliche Schönheit ermöglichen. In der 21-teiligen Frauen- und
Männerkollektion treffen Dreiecke, Rechtecke und Kreise auf den menschlichen Körper. Die verfremdeten Silhouetten schaffen neue Räume. Kleid und Raum, Körper und Kreis, Kanten und Kurven, Weiß und Gelb verschmelzen zu einer poetischen Collage.


 


Jurybegründung Die poetische Arbeit mit ihrer subtilen Eleganz beruht auf einer Vielzahl von Einflüssen und Inspirationen an den Grenzen menschlicher Logik und Wahrnehmung. Seien es eigene Erfahrungen mit den Kulturen Koreas und Deutschlands, Gedichten von Ernst Jandel und Joachim Ringelnatz oder Künstlern wie Kafka und Erwin Wurm. Und doch entsteht weder etwas Überladenes noch Beliebiges, kein Anything goes, sondern es wirkt selbstverständlich. Denn Young Sun Ko geht den Dingen theoretisch, praktisch und künstlerisch auf den Grund, durch ihre experimentelle Interpretation entsteht eine neue Realität. Sehgewohnheiten werden durch die eigenwillige Zusammenstellung und Proportionen sowie die charakteristische Material- und Farbauswahl gebrochen und neu definiert. Die moderne, stilsichere und künstlerisch überzeugende Kollektion basiert auf hervorragenden Schnitten und handwerklicher Ausführung. — Mitglied der Jury Robb Young, Fashion Journalist und Consultant, London

Ausbildung Diplom, Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt mail@youngsunko.com
www.youngsunko.com

Download www.sdbi.de/download/young-sun-ko.zip

FASH 2014 Rhytm / 11. Januar 2014

Simon Rudolf Richter


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Abschlussarbeiten

Weißes Gold

Die Damenkollektion „Weißes Gold“ sucht nach Poesie, Ordnung und Einfachheit sowie dem Übergang des Flüchtigen ins Beständige. Inspiriert von zartem Porzellan, will sie bleibende Momente der Schönheit schaffen. Die Sanduhr als Sinnbild der Zeit wird übersetzt als A-Linie, die O-Linie dient als Kontrast. Alpha und Omega, Anfang und Ende. Sie geben allem, was dazwischen liegt, Raum zur Entfaltung. So entstehen elegante Silhouetten, die den Körper skulptural umhüllen. Monochrome Kleider, von schwarz bis weiß, greifen die Form und Anmutung von Porzellan auf und sind oft beidseitig tragbar. Fließende Flächen bringen Qualitäten aus Wolle, Kaschmir, Filz und Neopren zur Geltung und betonen die klare Aussage. Aus Tagesmode wird Abendgarderobe, aus Innen wird Außen.


 


Jurybegründung Die ästhetisch anspruchsvolle und konsistente Kollektion „Weißes Gold“ von Simon Rudolf Richter setzt auf Eleganz und zeitlose Schönheit. Die sehr feminine Kollektion ist modern und professionell, die Wahl der Stoffe betont die Silhouetten mit einer guten Abstufung der dunklen Farbtöne. Auch das Styling wurde mit präzise ausgesuchten Accessoires gut umgesetzt. Qualitäten, die man selbst bei gehobenen Kollektionen auf dem Markt vermisst. — Mitglied der Jury Dr. Adelheid Rasche, Leiterin der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek, Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin

Ausbildung Bachelor / Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Prof. Anke Schlöder, Prof. Johanna Michel

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
1.000 Euro Preisgeld
2.000 Euro Stoffgutschein vom TVS Schweizer Textilverband

Kontakt simon.r.richter@gmail.com
poemsofman.tumblr.com

Download www.sdbi.de/download/simon-rudolf-richter.zip

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Tanja Schmidt


1. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Tanja Schmidt
Philip Ruzinski

Wer hat die Hosen an?

Wer hat die Hosen an? Die Denimkollektion von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist eine ironische Auseinandersetzung mit den Klischees des Männerbildes. Sie stellt Männlichkeit aus weiblicher und männlicher Perspektive in Frage. Im Mittelpunkt steht die Hose als Symbol der Macht. Sie vereint die Herkunft des Denim als Arbeitsbekleidung mit heutigen Baggieschnitten. Der Eindruck der rutschenden Hosen ist ein Kommentar zur aktuellen Situation, in der Männer mit allen Mitteln versuchen, die Hosen anzubehalten. Das Designer-Team spielt mit typisch männlichen Merkmalen wie Brustbehaarung, einem muskulösen Körper oder einer von der Arbeit gekrümmten Haltung. Die 8-teilige Unisexkollektion wirkt an Männern selbstironisch, an Frauen provokant, bei beiden selbstbewusst. Männlichkeit zum Anziehen.


Jurybegründung Die Jeanscouture von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist professionell in jedem Detail: die Schnitte sind innovativ, die Silhouetten überzeugen, die Verarbeitung ist hervorragend, die Waschungen lassen keine Wünsche offen, Details und Accessoires sind klug gewählt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie, Humor und Ironie. Alle Aspekte wurden sehr gut ausbalanciert ohne gefällig sein zu wollen.
Die kleine Unisex-Kollektion „Wer hat die Hosen an?“ findet eine überzeugende Antwort auf die Suche des European Fashion Awards FASH 2013 nach einem neuen Männerbild. Die Entwürfe sehen an Frauen und Männer gleichermaßen selbstverständlich aus.
Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist gelungen was in der umsatzstarken Denimbranche rar ist: neue Jeansformen die inspirierend. Sie geben damit der Branche dringend benötige Impulse. Dies ist umso höher zu werten, als nur wenige Studierende intensiv mit Denim arbeiten.
Sie beherrschen auch Kunst, mit einer zugespitzten Arbeit in bester Weise auf ihr Können Aufmerksam zu machen. Zugleich kooperieren sie mit Unternehmen wie Birkenstock, Calik Denim und Hecking Denim um ihre Vorstellungen zu realisieren. Eine außerordentlich reife Leistung für Studierende. — Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung 6. Semester Bachelor
Hochschule Hannover
Prof. Martina Glomb

Kontakt info@balagans.de
www.balagans.de

Medien NDR.de: 17.2.2013: „Jung, kreativ und auf Erfolgskurs“
Art Directors Diary: 5.2.2013: „European Fashion Award for Balagans“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Philip Rudzinski


1. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Tanja Schmidt
Philip Ruzinski

Wer hat die Hosen an?

Wer hat die Hosen an? Die Denimkollektion von Philip Rudzinski und Tanja Schmidt ist eine ironische Auseinandersetzung mit den Klischees des Männerbildes. Sie stellt Männlichkeit aus weiblicher und männlicher Perspektive in Frage. Im Mittelpunkt steht die Hose als Symbol der Macht. Sie vereint die Herkunft des Denim als Arbeitsbekleidung mit heutigen Baggieschnitten. Der Eindruck der rutschenden Hosen ist ein Kommentar zur aktuellen Situation, in der Männer mit allen Mitteln versuchen, die Hosen anzubehalten. Das Designer-Team spielt mit typisch männlichen Merkmalen wie Brustbehaarung, einem muskulösen Körper oder einer von der Arbeit gekrümmten Haltung. Die 8-teilige Unisexkollektion wirkt an Männern selbstironisch, an Frauen provokant, bei beiden selbstbewusst. Männlichkeit zum Anziehen.


Jurybegründung Die Jeanscouture von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist professionell in jedem Detail: die Schnitte sind innovativ, die Silhouetten überzeugen, die Verarbeitung ist hervorragend, die Waschungen lassen keine Wünsche offen, Details und Accessoires sind klug gewählt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie, Humor und Ironie. Alle Aspekte wurden sehr gut ausbalanciert ohne gefällig sein zu wollen.
Die kleine Unisex-Kollektion „Wer hat die Hosen an?“ findet eine überzeugende Antwort auf die Suche des European Fashion Awards FASH 2013 nach einem neuen Männerbild. Die Entwürfe sehen an Frauen und Männer gleichermaßen selbstverständlich aus.
Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist gelungen was in der umsatzstarken Denimbranche rar ist: neue Jeansformen die inspirierend. Sie geben damit der Branche dringend benötige Impulse. Dies ist umso höher zu werten, als nur wenige Studierende intensiv mit Denim arbeiten.
Sie beherrschen auch Kunst, mit einer zugespitzten Arbeit in bester Weise auf ihr Können Aufmerksam zu machen. Zugleich kooperieren sie mit Unternehmen wie Birkenstock, Calik Denim und Hecking Denim um ihre Vorstellungen zu realisieren. Eine außerordentlich reife Leistung für Studierende. — Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung 6. Semester Bachelor
Hochschule Hannover
Prof. Martina Glomb

Kontakt info@balagans.de
www.balagans.de

Medien NDR.de: 17.2.2013: „Jung, kreativ und auf Erfolgskurs“
Art Directors Diary: 5.2.2013: „European Fashion Award for Balagans“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Lisa Alessandra Sänger


2. Preis
European Fashion Award FASH 2013

The boy was brightly decorated

Wenn Frauen sich männlich kleiden, ist das längst kein Skandal mehr. Umgekehrt sind die Grenzen undurchlässiger, soll das Ergebnis nicht gezwungen wirken. Die Männerkollektion „The boy was brightly decorated“ verschmilzt und übersetzt die prunkvollen Welten des Hip Hops und der Haute Couture. Die Silhouette wird geprägt durch den Hip Hop Stil mit seinen kastigen, übergroßen Oberteilen und den weiten, tief sitzenden Hosen. Aus der Haute Couture stammen die Materialien und Techniken wie goldene Seiden, gesmokter Samt, die Quilt- und Plissee-Technik; dazu als Kontrast gewaschener Denim. Durch die Umdeutung entstand eine harmonische Synthese von Streetwear und Haute Couture, Rebellion und Eleganz, Anmut und Aggression. Männer und Frauen partizipieren jeweils am Weiblichen und Männlichen. So verändert Mode die Gesellschaft.


Jurybegründung Die Hip Hop Couture von Lisa Alessandra Sänger ist eine sehr klar fokussierte kleine Kollektion, etwas was vielen Studierenden schwer fällt. Die Ausgangspunkte wurden mit analytischer Stärke gewählt und beruhen neben der Kenntnis der Modegeschichte auf der genauen Beobachtung der Zielgruppe junger Männer. Sie hat die Ausstrahlung der Haute Couture überzeugend und subtil in die Sprache der jungen Männermode mit frischen Proportionen übertragen.
Die sehr ansprechende und hervorragend geschriebene Dokumentation begründet die Arbeit und macht sie für Außenstehende nachvollziehbar. Im Beruf eine entscheidende Qualität für Modedesigner, wenn es gilt für seine Entwürfe zu kämpfen. — Mitglied der Jury Robb Young, Fashion Journalist und Consultant, London

Ausbildung 8. Semester Diplom
Universität der Künste Berlin
Prof. Peter Jensen

Kontakt lisa_saenger@gmx.de

Medien Der Tagesspiegel, 9.2.2013: „Wann ist ein Mann ein Mann?
Fashion Notes: 7.2.2013: „Besonders beeindruckend: Lisa A. Sängers Kollektion!
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…
Badische Zeitung, 31.1.2013: „Ein neues Männerbild transportieren

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Tim Labenda


2. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Grenzgänger

Die Kollektion „Grenzgänger“ basiert auf der Beobachtung 18 bis 28-jähriger Männer, die sich selbst als heterosexuell bezeichnen und doch fasziniert bis offen sind für homosexuelle „Ausrutscher“, dem Reiz des „Verbotenen“ und die pure Lust. Sie sind die Grenzgänger. So wie lange vor ihnen Oscar Wilde, Egon Schiele oder Alfred Kinsey. Doch ihre enthemmte Lebensweise ist auch mit Un­sicherheit und Gefühlschaos verbunden. Diese Momente illustiert die elegant-herbe Kollektion mit 25 modern interpretierten Klassikern der Männermode aus luxuriösen Materialien wie Wolle, Mohair, Kaschmir oder Leder. Sexuell aufgeladen durch sichtbare, derbe Metallreißverschlüße und ergänzt mit Schmuck aus Stahl von Arne Soltau. So macht der Grenzgänger Frauen und Männer gleichermaßen verrückt.


Jurybegründung Tim Labenda präsentiert eine sehr reife Männerkollektion. Mit seinem Gespür für den Zeitgeist kann er Sehnsüchte und Stimmungslagen aufnehmen, analysieren und in einer überzeugenden Kollektion verdichten. So zeigt er, wie sich die kommerzielle Männermode weiterentwickeln kann. Die Industrie vertraut zumeist auf klassischen Silhouetten in modischen Farben. Tim Labenda setzt hingegen auf neue Schnitte in einer sehr schönen maskulinen Farbpalette. Ergänzt mit schönen Drapierungen, Kontrasten und Strick. Alles in besten Materialien und hervorragender Verarbeitung. Entstanden ist eine Kollektion mit so vielen Facetten, dass sie auf verschiedenste Arte und Weise getragen werden kann. Zudem schafft er eine gute Balance zwischen Neuem und Vertrauten; beides ist entscheidend für den Erfolg am Markt.
Tim Labenda beherrscht sein Handwerk: Schnitte, Farben, Materialien und, was heute entscheidend ist, die Kommunikation. Intern mit starken und stimmigen Moodboards und Lookbooks, extern mit Fotografie und Video. Gerade hier zeigt Labenda, dass er ein Team zu seinem Ziel führen kann.
Ein begabter und zielstrebiger Designer mit einem globalen Blick, der die Kraft hat eine Marke zu prägen. — Mitglied der Jury: Margareta van den Bosch, Creative Adviser, Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung Bachelor
Hochschule Pforzheim
Prof. Johann Stockhammer

Kontakt info@timlabenda.com
www.timlabenda.com

 Medien  A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

 

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Anet Schmieder


2. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Anet Schmieder
Magdalena Stark

Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust.

„In jedem menschlichen Wesen gibt es ein Schwanken von einem Geschlecht zum anderen, und oft sind es nur die Kleider, die das männliche oder weibliche Aussehen aufrechterhalten, während darunter das genaue Gegenteil dessen ist, als was es oben erscheint.“ Virginia Woolf beschreibt in ihrem Roman „Orlando“ das Thema der Unisex-Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust“ (frei nach Goethe). Ein androgynes Wesen zwischen Mann und Frau existiert seit jeher in der Phantasie des Menschen; bis zur heutigen Sehnsucht, mit dem Körper des Geliebten zu verschmelzen. Die Mode – wie auch die Popmusik – sind geprägt vom Spiel mit Tabus und Geschlechterrollen, vor allem weil sie auch der gefälligsten Mode zu einer durchdringenden Wirkung verhelfen. Bei allem Kalkül haben die Bilder eine subversive Kraft. Zwischen Provokation und Faszination, Amusement und Abscheu entstehen neue Vorbilder. Geschlechterrollen werden verschoben bis hin zur Auflösung. Die 28-teilige Kollektion illustriert diesen Akt des Übergangs.


Jurybegründung Anet Schmieder und Magdalena Stark wagen viel in ihrer Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! In meiner Brust“. Sie ist von herausfordernder Kraft. In einem überbordenden Feuerwerk spielen sie mit den Codes der Subkultur und gesellschaftlichen Tabus. Gezielt. Denn der Hunger nach Intensität umtreibt uns in der heutigen Informationsflut. Anet Schmieder und Magdalena Stark verweigern sich der Eindeutigkeit und schnellen Einordnung, um uns herauszureißen aus der Beliebigkeit des immer Neuen. Sie zwingen uns Position zu beziehen. Dies gelingt ihnen, weil die Entwürfe zugleich einzigartig und doch vertraut wirken und doch Einzigartig sind. Überraschend wie selbstverständlich die Kleider angezogen wirken. In Städten wie London finden sie ihre Kundschaft.
Trotz der Vielfalt an Einflüssen und Farben ist die Kollektion sehr konsistent und hoch ästhetisch. So eine Balance zeigt großes Können – auch im Styling. Brillant ihr Umgang mit Farbe und den unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken: wattiert, gesteppt, gefärbt, bedruckt, bemalt und opulenten Handstickereien. Sie beweisen einmal mehr, dass man radikale Eindrücke schaffen muss, um als Designer wahrgenommen zu werden. Diese Qualität wird untermauert durch eine sehr gut geschriebene wissenschaftliche Arbeit, die in dieser Qualität selten von Mode-Designern zu lesen ist. — Mitglied der Jury: Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung Master
Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Kontakt mail@anetschmieder.com
www.anetschmieder.com

 Medien Fashion Notes: 7.2.2013: „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust: European Fashion Award 2013“
Burg Giebichenstein, 5.2.2013: „European Fashion Award „FASH 2013“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Magdalena Stark


2. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Anet Schmieder
Magdalena Stark

Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust.

„In jedem menschlichen Wesen gibt es ein Schwanken von einem Geschlecht zum anderen, und oft sind es nur die Kleider, die das männliche oder weibliche Aussehen aufrechterhalten, während darunter das genaue Gegenteil dessen ist, als was es oben erscheint.“ Virginia Woolf beschreibt in ihrem Roman „Orlando“ das Thema der Unisex-Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust“ (frei nach Goethe). Ein androgynes Wesen zwischen Mann und Frau existiert seit jeher in der Phantasie des Menschen; bis zur heutigen Sehnsucht, mit dem Körper des Geliebten zu verschmelzen. Die Mode – wie auch die Popmusik – sind geprägt vom Spiel mit Tabus und Geschlechterrollen, vor allem weil sie auch der gefälligsten Mode zu einer durchdringenden Wirkung verhelfen. Bei allem Kalkül haben die Bilder eine subversive Kraft. Zwischen Provokation und Faszination, Amusement und Abscheu entstehen neue Vorbilder. Geschlechterrollen werden verschoben bis hin zur Auflösung. Die 28-teilige Kollektion illustriert diesen Akt des Übergangs.


Jurybegründung Anet Schmieder und Magdalena Stark wagen viel in ihrer Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! In meiner Brust“. Sie ist von herausfordernder Kraft. In einem überbordenden Feuerwerk spielen sie mit den Codes der Subkultur und gesellschaftlichen Tabus. Gezielt. Denn der Hunger nach Intensität umtreibt uns in der heutigen Informationsflut. Anet Schmieder und Magdalena Stark verweigern sich der Eindeutigkeit und schnellen Einordnung, um uns herauszureißen aus der Beliebigkeit des immer Neuen. Sie zwingen uns Position zu beziehen. Dies gelingt ihnen, weil die Entwürfe zugleich einzigartig und doch vertraut wirken und doch Einzigartig sind. Überraschend wie selbstverständlich die Kleider angezogen wirken. In Städten wie London finden sie ihre Kundschaft.
Trotz der Vielfalt an Einflüssen und Farben ist die Kollektion sehr konsistent und hoch ästhetisch. So eine Balance zeigt großes Können – auch im Styling. Brillant ihr Umgang mit Farbe und den unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken: wattiert, gesteppt, gefärbt, bedruckt, bemalt und opulenten Handstickereien. Sie beweisen einmal mehr, dass man radikale Eindrücke schaffen muss, um als Designer wahrgenommen zu werden. Diese Qualität wird untermauert durch eine sehr gut geschriebene wissenschaftliche Arbeit, die in dieser Qualität selten von Mode-Designern zu lesen ist. — Mitglied der Jury: Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung Master
Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Kontakt mail@magdalena-stark.com
www.magdalena-stark.com

 Medien Fashion Notes: 7.2.2013: „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust: European Fashion Award 2013“
Burg Giebichenstein, 5.2.2013: „European Fashion Award „FASH 2013“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“