FASH 2022 / 12. Mai 2022

Re:Create Fashion

Neue Mode aus alten Kleidern. Das ist – kurz gesagt – die Aufgabe des European Fashion Award FASH 2022 unter dem Thema „Re:Create Fashion“. Damit werden erstmals keine neuen Modedesigns gesucht, sondern es gilt, aus Altkleidung neue kreative Looks zu schaffen.

Über nachhaltige und faire Mode wird seit Jahrzehnten intensiv diskutiert. Alle reden von Kreislaufwirtschaft, und viele Modeunternehmen haben Sustainability-Projekte angekündigt. Auch in den Medien wird der Eindruck erweckt, dass ein Großteil des Angebots aus sozial- und umweltverträglicher Mode besteht. In starkem Widerspruch dazu steht, dass sich der Modekonsum in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Verbunden mit einer immensen Überproduktion unter der wir ökologisch und ökonomisch leiden.

Die Realität ist mehr als ernüchternd: Der Umsatz nachhaltiger Mode liegt bei unter drei Prozent, nicht mal ein Prozent der alten Textilien wird zu neuer Kleidung. Die Europäische Kommission will nun mit einer umfangreichen Textilstrategie die Mode zur Nachhaltigkeit verpflichten. Doch eine Kreislaufwirtschaft ist trotz vieler Forschungs- und Pilotprojekte nach wie vor eine Vision. Wie können wir wirklich etwas verändern?
Zum Teil I der Analyse „Spirale statt Kreis“ 
Zum Teil II Optionen: Besser als das Gleiche in Grün

Wir sind überzeugt: Wir brauchen nicht mehr Kleider, wir müssen anders mit Kleidung umgehen. Erstmals hat der FASH 2008 bereits umwelt- und sozialgerechte Mode gesucht. Ausgezeichnet wurden Arbeiten wie Upcycling, Lieblingstücke, Schnitte, die Abfall vermeiden oder neue Stoffe aus Abfällen. Seitdem weist ein Großteil der eingereichten Arbeiten nachhaltige Aspekte auf. Schon der SDBI-Gründer Klaus Steilmann war seit 1989 einer der prägenden Pioniere für nachhaltige Mode.

Der FASH 2022 geht einen Schritt weiter. Der European Fashion Award FASH 2022 sucht nicht neue Entwürfe, sondern es soll ausschließlich aus Secondhand-Kleidung eine neue Modeaussage kreiert werden.
An ein Upcycling, also aus älteren Teilen neue Kleidung zu nähen, ist nicht gedacht. So sinnvoll dies im privaten Bereich, für Kleinserien und vor allem für einen Bewusstseinswandel ist, bietet es keine industrielle Perspektive.
Wir wollen damit einen Impuls geben, Kreativität auch in andere Richtungen zu denken.

Neue Mode aus alten Kleidern. Das ist – kurz gesagt – die Aufgabe des European Fashion Award FASH 2022 unter dem Thema „Re:Create Fashion“. Damit werden erstmals keine neuen Modedesigns gesucht, sondern es gilt, aus Altkleidung neue kreative Looks zu schaffen.

Über nachhaltige und faire Mode wird seit Jahrzehnten intensiv diskutiert. Alle reden von Kreislaufwirtschaft, und viele Modeunternehmen haben Sustainability-Projekte angekündigt. Auch in den Medien wird der Eindruck erweckt, dass ein Großteil des Angebots aus sozial- und umweltverträglicher Mode besteht. In starkem Widerspruch dazu steht, dass sich der Modekonsum in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Verbunden mit einer immensen Überproduktion unter der wir ökologisch und ökonomisch leiden.

Die Realität ist mehr als ernüchternd: Der Umsatz nachhaltiger Mode liegt bei unter drei Prozent, nicht mal ein Prozent der alten Textilien wird zu neuer Kleidung. Die Europäische Kommission will nun mit einer umfangreichen Textilstrategie die Mode zur Nachhaltigkeit verpflichten. Doch eine Kreislaufwirtschaft ist trotz vieler Forschungs- und Pilotprojekte nach wie vor eine Vision. Wie können wir wirklich etwas verändern?
Zum Teil I der Analyse „Spirale statt Kreis“ 
Zum Teil II Optionen: Besser als das Gleiche in Grün

Wir sind überzeugt: Wir brauchen nicht mehr Kleider, wir müssen anders mit Kleidung umgehen. Erstmals hat der FASH 2008 bereits umwelt- und sozialgerechte Mode gesucht. Ausgezeichnet wurden Arbeiten wie Upcycling, Lieblingstücke, Schnitte, die Abfall vermeiden oder neue Stoffe aus Abfällen. Seitdem weist ein Großteil der eingereichten Arbeiten nachhaltige Aspekte auf. Schon der SDBI-Gründer Klaus Steilmann war seit 1989 einer der prägenden Pioniere für nachhaltige Mode.

Der FASH 2022 geht einen Schritt weiter. Der European Fashion Award FASH 2022 sucht nicht neue Entwürfe, sondern es soll ausschließlich aus Secondhand-Kleidung eine neue Modeaussage kreiert werden.
An ein Upcycling, also aus älteren Teilen neue Kleidung zu nähen, ist nicht gedacht. So sinnvoll dies im privaten Bereich, für Kleinserien und vor allem für einen Bewusstseinswandel ist, bietet es keine industrielle Perspektive.
Wir wollen damit einen Impuls geben, Kreativität auch in andere Richtungen zu denken.

FASH 2019 / 12. Mai 2022

Termine und Ablauf

– Anmeldeschluss: 15. Juni 2022
– Einsendeschluss PDF: 22. Juni 2022, 24.00 Uhr
– Benachrichtigung der Finalisten: ab 15. Juli 2022
– European Fashion Award FASH 2022: Oktober 2022 in Bitterfeld

Die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus (COVID-19) beobachten wir aufmerksam. Die Auslobung und Durchführung wird bei Bedarf entsprechend angepasst, bis hin zu einer rein digitalen Durchführung. Dabei werden wir durch die Messe München unterstützt, welche unsere Arbeit seit 1996 pro-bono verantwortet. Die Messe München ist in ständigem Kontakt mit den Gesundheitsbehörden und verfolgt die Empfehlungen und Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie des Robert-Koch-Instituts und der Gesundheitsbehörden. Voraussichtlich Anfang Mai werden wir entscheiden, ob die Workshops und/oder die Preisverleihung in Berlin stattfinden können. Wir bitten daher, sich über unsere Webseite und Instagram @FASHberlin über evtl. Änderungen zu informieren.

FASH 2022 / 12. Mai 2022

Aufgabe und Unterlagen

Beim European Fashion Award FASH werden erfahrungsgemäß weit über 100 Arbeiten eingereicht. Um Ihre Arbeit optimal bewerten zu können, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Standards einhalten.

1. Portfolio – Englisch – 20 Seiten
Inhalt: Fotos bisheriger Projekte, Arbeitsprozess, Skizzen, Moods, Details wie Drapierungen, technische Zeichnungen.
Siehe dazu: Das Herzstück der Bewerbung

2. Collage Secondhand – 1 Seite
Vintage war schon immer eine große Inspirationsquelle für Modedesigner. Und gebrauchte Kleidung zu tragen auch früher weit verbreitet, ob aus Mangel, Überzeugung oder als modisches Statement. Oft angeregt durch den Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome (1972) oder dem Buch von Victor Papanek, „Design for the Real World – Human Ecology and Social Change“ (1971) bzw. „Das Papanek-Konzept. Design für eine Umwelt des Überlebens“, (1972).
Recherchieren Sie in Fotoalben, Museen, Bildbänden und zur Not auch im Internet Bilder mit Looks, die höchst wahrscheinlich Secondhand-Kleidung zeigt und deren Outfits Sie überzeugen oder inspirieren.
Präsentieren Sie ihre 10 besten Bilder, davon mind. 3 Bilder aus ihrem privaten Umfeld (Eltern, Großeltern, etc.). Für jedes Kleidungsstück soll nach Möglichkeit angegeben werden: Jahr (auch ca.), Ort, Marke.
Diese Collage dient ausschließlich der internen Juryarbeit.

3. Illustration Re:Create Fashion – 1 Seite
Aufgabe ist es, Secondhand-Kleidung in einen neuen Kontext zu stellen und 3 Outfits mit einer eigenen Modeaussage zu kreieren. Ob es sich um Entwürfe für Fraue, Männer oder Genderoffen handelt, ist Ihnen überlassen.
Gefragt sind Ihre Kreativität und Ihr Modegefühl. Gesucht werden Outfits, die auf einem Laufsteg in Paris das professionelle Publikum überzeugen können.
Es gilt, Secondhand Kleidung zu selektieren und verschiedene Elemente, Jahrtzehnte, Gender, Formen und Farben, Proportionen und Silhouetten oder Stile – ob chic oder verrückt – völlig neu zu kombinieren.
Nicht gesucht wird der punk-hippie Look, also ein „Anything goes“. Es soll auch mehr sein als ein normaler Hugo Boss oder Esprit Look.
Es soll kein Upcycling stattfinden, also aus älteren Teilen neue Kleidung zu nähen.
Änderungen wie kürzen (lange/kurze Hose, aus einem Kleid wird eine Bluse), Raffungen, Stickerei über evtl. Löchern, etc. sind erlaubt.
Outfit 1: Urban
Outfit 2: Outdoor (Wandern, Radfahren, Kanu, etc.) oder Sport
Outfit 3. Frei
Suchen Sie dafür Kleidungstücke in Online-Shops oder Plattformen für Secondhand Mode, machen Sie Screenshots und gestalten daraus Ihre Illustration.
Für jedes Kleidungsstück soll angegeben werden: Shop, Marke, Preis und evtl. von Ihnen vorgesehene Änderungen (Foto Orginalteil/Verändert auf einer 2. Seite)
Diese Illustrationen dienen ausschließlich der internen Juryarbeit.

4. Schriftliche Skizze – Deutsch – 1 Seite
Länge: 3.000 bis 5.000 Zeichen
Wie kann Secondhand-Kleidung attraktiver werden?
Wie können Flicken auf Kleidern als Adelsprädikat gelten statt als Armutszeugnis?
Welche Teile eignen sich gut für Secondhand-Kleidung? Wo kommt Secondhand an Grenzen?
Wie erklären Sie sich den Erfolg von Ultra-Fast-Fashion Anbietern wie Shein trotz der intensiven Diskussion über nachhaltige Mode in allen Medien?
Was ist Ihnen bei den Bildrecherchen aufgefallen?
Wie sah der Kleiderschrank Ihrer Eltern und Großeltern aus (Gesamtmenge, Modegrad, Tragedauer)?
Welche Fragen stellen Sie sich zur Zukunft der Mode?

5. Lebenslauf – Deutsch und Englisch – 2 Seiten

6. Nachweis der Immatrikulation – 1 Seite
an einer Hochschule bzw. Datum der Abschlussprüfung

Alle Dokumente müssen in einem (!) PDF zusammenfasst werden:
– Dateiformat: .pdf, maximale Größe: 7 MB
– Dateiname: Teilnehmernummer + FASH22 z.B. 29-S-FASH22.pdf
– max. 26 Seiten
– Normale Groß/Kleinschreibung, nicht in Versalien gesetzt
– Teilnehmernummer auf der 1. Seite
Das PDF wird auf der Plattform OneDrive hochgeladen. Der Zugang wird an Sie mit der Teilnahmebestätigung versendet.

Anhand dieser Unterlagen wählt die Jury aus allen Teilnehmenden bis zu 15 Finalist:innen aus. Diese werden ab dem 15. Juli 2022 benachrichtigt.
Sie werden voraussichtlich Anfang Oktober zu einem Workshop nach Bitterfeld eingeladen. Auch hier ist die Aufgabe, aus Secondhand-Kleidung Outfits mit einer eigenen Modeaussage zu kreieren. Dafür steht ein umfangreiches Lager an vielfältiger Secondhand-Kleidung zur Verfügung.

FASH 2022 / 12. Mai 2022

Jury

Eine Jury international erfahrener Experten aus Design, Industrie, Handel, Kommunikation und Medien wählt nach festgelegten Kriterien die Preisträger in zwei Durchgängen aus. Zunächst werden aus allen Bewerbungen die Finalisten gewählt. In Bitterfeld werden dann die Preisträger in den Kategorien gekürt. Die Entscheidung der Jury ist juristisch nicht anfechtbar.

Die Mitglieder der Jury FASH 2022
Weitere Jurymitglieder werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben.

Mela Bauer
Founder & CEO Melagence  – Mela Bauer gründete ihre Mode-Vertriebsagentur Melagence 2013 in Berlin. Mit ihrem Team vertritt sie internationale Brands wie Barena Venezia, Perfect Moment, House of Dagmar, Christian Wijnants, Atp Atelier oder Lutz Huelle und wählt ihre Labels mit viel Herzblut und Leidenschaft. Neben dem HQ und Showroom in Berlin verkauft die Agentur seit Januar 2022 ihre Kollektionen zweimal jährlich in Paris.
Im ersten Lockdown 2020 launchte Mela Bauer mit ihrem Mann, Benjamin Höhner, ihre eigene E-Commerce-Plattform, die Stores und Kunden aktuell miteinander vernetzt: der Onlineshop Melagence Local unterstützt Läden, die bislang weniger online präsent waren und bietet internationale Luxusmode, die der/die KundIn über Stores bestellen kann. Für ihr besonderes Engagement wurde Melagence mit dem TW Forums Preis 2021 ausgezeichnet. www.melagence.com

Arne Eberle
Arne Eberle press + sales und Herausgeber ΠMagazine

Charlotte Gindreau
Fashion Stylist. Nach ihrem Master im Bereich in Modekommunikation am Atelier Chardon Savard in Paris arbeitete Gindreau bei Vivienne Westwood, mit Benjamin Galopin beim Magazin Citizen K und für den Department-Store Le Printemps. Sie verfügt über enge Kontakte zu großen Modehäusern als auch zu jungen Designern. Angezogen von der kreativen Energie Berlins, zog sie 2017 in die deutsche Hauptstadt und brachte den franzöischen Chic von der Seine mit an die Spree. Sie arbeitet für Magazine wie Vogue Deutschland, Vogue.it, Zoo, Sleek, I-D Germany oder Interview, sowie für Musiker und Schauspieler wie Rammstein, Matthias Schweighöfer, Oliver Masucci und Alexander Scheer. Sie wird vertreten von der renommierten Agentur Kathrin Hohberg. www.charlottegindreau.com

Barbara Markert
Mode- und Wirtschaftsjournalistin, berichtet seit rund 25 Jahren über die Modebranche. Nach Stationen beim Fachblatt TextilWirtschaft, Glamour und Vogue Business, zog sie 2003 nach Paris. Von dort arbeitet sie noch heute als Korrespondentin von The Spin Off (früher Sportswear International) und schreibt als Freelance-Autor für Vogue, Spiegel S Magazin und andere. Markert hat in ihrem Leben mehr 5.000 Modeschauen besucht und viele internationale Modedesigner interviewt, wie z.B. Virgil Abloh, Nicolas Ghesquière, Clare Waight Keller oder Raf Simons.
Von 2007 bis 2017 war sie Teil des Gründer-Teams des deutschen Blogs Modepilot. Danach spezialisierte sie sich mehr und mehr auf Themen rund um Nachhaltigkeit in der Mode. Seit Jahren setzt sie sich aktiv für einen besseren und bewussteren Modekonsum ein und versucht, über die Problematik von Mikroplastik in der Mode- und Beautyindustrie aufzuklären. In Konsequenz dieser Bemühungen gründete Barbara Markert 2021 mit einer Kollegin die stationäre und digitale Boutique für Vintage- und Secondhand-Mode SILO www.silo.boutique

Angelika Schindler-Obenhaus
Die Vor­stands­vor­sit­zen­de (CEO) der GERRY WEBER International AG ver­­ant­wor­tet die Bereiche Design, Pro­­duk­ti­on, Be­­schaf­­fung, Marketing, Corporate Com­mu­­ni­­ca­ti­­ons und den gesamten Vertrieb. Zuvor war sie bei der Katag AG in Bielefeld tätig, ab 2010 als Vorstand Einkauf, Marketing und IT. Sie startete vor fast 40 Jahren ihre Laufbahn beim Kaufhauskonzern Horten. www.gerryweber.com

Joachim Schirrmacher
Nach seiner Lehre zum Einzelhandelskaufmann studierte er Designmanagement mit Schwerpunkten wie Ökologie oder Gender. Seit 1994 beschäftigt er sich in seiner Arbeit mit Nachhaltiger Mode. Er arbeitet seit über 20 Jahren als Autor (Chefredakteur Style in Progress, Tagesspiegel, NZZ), Sprecher (Copenhagen Business School, Goethe-Institut, HDS/L) und Kommunikationsexperte für Unternehmen wie Carroux Caffee, Freitag Lab AG, Messe München oder Retail Brand Services sowie Institutionen wie dem Auswärtigen Amt. Seit 2004 verantwortet er pro bono den European Fashion Award FASH der SDBI.DE  www.schirrmacher.org