FASH 2017 Get Real / 28. Juni 2017
Lea Schweinfurth
2. Preis European Fashion Award – FASH 2017 Kategorie Studierende |
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All_In |
Aus dem persönlichen Erfahrungsschatz aus realen und virtuellen Reisen, Er¬lebnissen und Interessen entstand eine Kollektion für Frauen und Männer. In Manier des Künstler Jean Michelle Basquiat wurden die Eindrücke ungefiltert zu Collagen verarbeitet: Flamencotänzerinnen und Matadore aus Spanien, indische Hochzeitstrachten, japanische Kimonos, britischer Tweed, Rockstars der siebziger Jahre oder Hip-Hop der 90er Jahre. Roh und direkt, illustrativ und unmittelbar. Die ganze Welt vereint in sechs Outfits: All_In. Drucke, Muster, Farben und deren Kompositionen erfüllen die grafischen Silhouetten mit Leben. Die Kleider wurden zu Leinwänden und mit Reaktiv- und Pigmentfarben bemalt. Jeder Look eine Identität, eine Maskerade für sich. Alle Stoffe sind entweder mit dem Ökolabel GOTS zertifiziert, wurden upgecycled oder stammen aus Restbeständen. Zum Leben erweckte Collagen. |
Preisverleihung |
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Jurybegründung | Lea Schweinfurth hat eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit zum Wettbewerbsthema „Get Real“ präsentiert. Eine Alternative zur kommerziellen Mode, die emotional berührend und überraschend ist: voller poetischer Übertreibung und Persönlichkeit, Lust und verführerischer Schönheit. Statt der Gleichmacherei der Sozialen Medien und Trends zu folgen, traut sie ihren persönlichen Wünschen, Ansichten, Gedanken und Intentionen. Trotzt der vielschichtigen Bezüge ist eine in sich schlüssige Kollektion mit sehr gut abgestimmten Farben und starken Drucken entstanden. Alle Looks funktionieren auch unterein¬ander, bilden einen Baukasten für die eigene Identität. Von der eigenständigen Idee über die kluge Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten mit sehr guten Passformen eine herausragende Arbeit! Mitglied der Jury Otto Drögsler, Creative Director Odeeh |
Ausbildung | 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Joachim Schielicke, Gastprof. Bianca Koczan, Gastprof. Dunja Marija Kopi |
Preis | 1.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf und München mit über 24 Millionen Kontakten. |
Kontakt | lea.schweinfurth@gmx.de / www.leaschweinfurth.com |
Download | Web: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-web.zip Print: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-print.zip |
FASH 2016 Change / 27. Juni 2016
Flora Sophie Taubner
1. Preis European Fashion Award – FASH 2016 Kategorie Studierende |
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Team | Flora Sophie Taubner Lars Dittrich |
Beauty & Duty |
Die Frauenkollektion „Beauty & Duty“ feiert die Ästhetik des Fehlers. Sie zeigt, wie Kleidung durch Patina an Wert gewinnt. Ein gänzlich neuer Ansatz nachhaltiger Mode. Ziel ist ein bewusster Umgang der Verbraucher mit ihrer Kleidung. Inspiration war die Zeit nach 1945. Frauen trugen beim Wiederaufbau der Städte Schürzen um ihre Kleidung zu schützen. Christian Dior präsentierte in Paris 1947 den „New Look“. Drapierte Stoffe und betonte Taillen sind in der Kollektion Anklänge an die damals wiedergeborene Haute Couture. Die sieben Kleider und Blusen aus weißem Seidenbatist, Satin oder Popeline symbolisieren höchste Handwerkskunst. Aus altem Kupfer gefertigte Gürtel zeigen die Schönheit von Patina. Die Schürzen sind aus Lefa gefertigt, ein Material aus recycelten Lederresten. Das gelaserte Stabmuster macht das robuste Material schmiegsam. Lefa knautscht und knittert, verfärbt und verformt sich. Aus diesen vermeintlichen Fehlern entsteht eine ganz eigene, neue Ästhetik. |
Video |
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Jurybegründung | Die Arbeit von Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich erscheint auf dem Bügel bescheiden, überzeugt angezogen aber sofort. Hier stimmt alles: Thema, Konzept, Kleider, Ausführung und Zusammenarbeit. Die Arbeit lässt keine Wünsche offen und erhält mit großem Abstand den 1. Preis in der Kategorie Studierende. Das Thema – Mode die gut altert – ist relevant und originell im Wortsinn. Zwei rare Werte in der heutigen Mode. Es sind Kleider als Lebensleinwand, die mit jedem Tragen mehr und mehr Patina, die Form des Trägers annehmen. Ein Stück der eigenen Geschichte, die man am Körper trägt. Ein völlig neuer Ansatz in der Jahrzehnte alten Diskussion um nachhaltige Mode. Wertvolle Ressourcen wie Materialien und Arbeitskraft werden damit wieder in ihrem Wert geschätzt, der bewusste Umgang mit seiner vorhandenen Kleidung angeregt. Die Kollektion ist voller Spannungen zwischen Reduktion und Überfluss, Bescheidenheit und Eleganz, Reinheit und Arbeit, schlichten Materialien und verschwenderischer Couture. Visionär und zeitgemäß. Die Kleider überzeugen durch selbstverständliche Schönheit, eigenständige Silhouetten, perfekte Passformen und herausragende Handarbeit ohne eine unnötige Naht. Man sieht deutlich die Ausbildungen der brillanten Gestalterpersönlichkeiten als Bekleidungstechnischer Assistent und Maßschneiderin mit Auszeichnung als Innungs-beste. Die Materialien sind klug gewählt und auf das absolut Notwendigste beschränkt, um den eigentlichen Wert des Schaffensprozesses zu betonen. Das Konzept ist sauber recherchiert, klug argumentiert und beispielhaft dokumentiert. Eine inspirierende und motivierende Arbeit. Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich können im Team wie auch alleine, auf höchstem Niveau arbeiten. Sie hören zu, greifen Ideen auf und setzten sie mit großer Akribie eigenständig um. Sie haben eine hohe Auffassungsgabe, gehen die berühmte extra Meile, bleiben immer ruhig, sachlich und präzise. Es ist eine große Freude mit ihnen zu arbeiten. Jeder Griff sitzt. Ihre Siegerarbeit ist ein Statement, das alles hat was Mode braucht: Schönheit, Poesie, Zukunft. Einfach großartig! Mitglied der Jury Antonio Cristaudo, Global Marketing Development Manager, Pitti Uomo, Florenz |
Ausbildung | 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Dunja Marija Kopi, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Preis | Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel S. Horwitz 2.500 Euro Preisgeld |
Kontakt | flora.taubner@gmx.net |
Download | Web: www.sdbi.de/download/flora-taubner-web.zip Print: www.sdbi.de/download/flora-taubner-print.zip |
FASH 2016 Change / 27. Juni 2016
Lars Dittrich
1. Preis European Fashion Award – FASH 2016 Kategorie Studierende |
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Team | Flora Sophie Taubner Lars Dittrich |
Beauty & Duty |
Die Frauenkollektion „Beauty & Duty“ feiert die Ästhetik des Fehlers. Sie zeigt, wie Kleidung durch Patina an Wert gewinnt. Ein gänzlich neuer Ansatz nachhaltiger Mode. Ziel ist ein bewusster Umgang der Verbraucher mit ihrer Kleidung. Inspiration war die Zeit nach 1945. Frauen trugen beim Wiederaufbau der Städte Schürzen um ihre Kleidung zu schützen. Christian Dior präsentierte in Paris 1947 den „New Look“. Drapierte Stoffe und betonte Taillen sind in der Kollektion Anklänge an die damals wiedergeborene Haute Couture. Die sieben Kleider und Blusen aus weißem Seidenbatist, Satin oder Popeline symbolisieren höchste Handwerkskunst. Aus altem Kupfer gefertigte Gürtel zeigen die Schönheit von Patina. Die Schürzen sind aus Lefa gefertigt, ein Material aus recycelten Lederresten. Das gelaserte Stabmuster macht das robuste Material schmiegsam. Lefa knautscht und knittert, verfärbt und verformt sich. Aus diesen vermeintlichen Fehlern entsteht eine ganz eigene, neue Ästhetik. |
Video |
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Jurybegründung | Die Arbeit von Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich erscheint auf dem Bügel bescheiden, überzeugt angezogen aber sofort. Hier stimmt alles: Thema, Konzept, Kleider, Ausführung und Zusammenarbeit. Die Arbeit lässt keine Wünsche offen und erhält mit großem Abstand den 1. Preis in der Kategorie Studierende. Das Thema – Mode die gut altert – ist relevant und originell im Wortsinn. Zwei rare Werte in der heutigen Mode. Es sind Kleider als Lebensleinwand, die mit jedem Tragen mehr und mehr Patina, die Form des Trägers annehmen. Ein Stück der eigenen Geschichte, die man am Körper trägt. Ein völlig neuer Ansatz in der Jahrzehnte alten Diskussion um nachhaltige Mode. Wertvolle Ressourcen wie Materialien und Arbeitskraft werden damit wieder in ihrem Wert geschätzt, der bewusste Umgang mit seiner vorhandenen Kleidung angeregt. Die Kollektion ist voller Spannungen zwischen Reduktion und Überfluss, Bescheidenheit und Eleganz, Reinheit und Arbeit, schlichten Materialien und verschwenderischer Couture. Visionär und zeitgemäß. Die Kleider überzeugen durch selbstverständliche Schönheit, eigenständige Silhouetten, perfekte Passformen und herausragende Handarbeit ohne eine unnötige Naht. Man sieht deutlich die Ausbildungen der brillanten Gestalterpersönlichkeiten als Bekleidungstechnischer Assistent und Maßschneiderin mit Auszeichnung als Innungs-beste. Die Materialien sind klug gewählt und auf das absolut Notwendigste beschränkt, um den eigentlichen Wert des Schaffensprozesses zu betonen. Das Konzept ist sauber recherchiert, klug argumentiert und beispielhaft dokumentiert. Eine inspirierende und motivierende Arbeit. Flora Sophie Taubner und Lars Dittrich können im Team wie auch alleine, auf höchstem Niveau arbeiten. Sie hören zu, greifen Ideen auf und setzten sie mit großer Akribie eigenständig um. Sie haben eine hohe Auffassungsgabe, gehen die berühmte extra Meile, bleiben immer ruhig, sachlich und präzise. Es ist eine große Freude mit ihnen zu arbeiten. Jeder Griff sitzt. Ihre Siegerarbeit ist ein Statement, das alles hat was Mode braucht: Schönheit, Poesie, Zukunft. Einfach großartig! Mitglied der Jury Antonio Cristaudo, Global Marketing Development Manager, Pitti Uomo, Florenz |
Ausbildung | 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Dunja Marija Kopi, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Preis | Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel S. Horwitz 2.500 Euro Preisgeld |
Kontakt | lars_dittrich@gmx.de |
Download | Web: www.sdbi.de/download/lars-dittrich-web.zip Print: www.sdbi.de/download/lars-dittrich-print.zip |
FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015
Julia Kleeblatt
1. Preis European Fashion Award – FASH 2015 Kategorie Studierende |
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Kittel 2.0 |
Ein Kittel klingt nach Arbeit, Zwang und Strenge. Doch der Blick in das Archiv der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigt, dass er in den 1920 und 30er Jahren bei den Künstlern und Gestaltern auf dem Campus Usus war. Anlässlich des 100. Geburtstags der „Burg“ hat Julia Kleeblatt den Kittel zu modernen Jacken und Mänteln transformiert. Sie experimentierte in ihrer Männerkollektion mit Garnen und Farben, spielte mit Längen, Flächen und Proportionen. Die strenge, gerade Form des Kittels mit Reverskragen, Knopfleiste, Gürtel und den großen Taschen wird mal gebrochen durch zarten Strick, der wie Papier wirkt, mal wird der Stoff bedruckt und beschichtet. Farben und Drucke sind inspiriert von Arbeiten ehemaliger Lehrer, wie den Marionetten des Bildhauers Gustav Weidanz oder Silbergelatineabzügen des Vorreiters der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie, Hans Finsler. |
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Jurybegründung | Julia Kleeblatts Transformation des Kittels trifft den Zeitgeist. Die feinsinnige Kollektion ist farbenfroh aber nicht bunt, vielfältig aber nicht überfrachtet, erfrischend aber nicht laut. Diese Energie überträgt sich auf den Betrachter. Julia Kleeblatt suchte nicht die große Geste, sondern schuf unkonventionelle Kleidung, die dennoch vertraut und selbstverständlich wirkt und so lange ihre Gültigkeit behält. Zugleich entspricht sie mit den platzierten Grafiken, gedruckten Taschen, der Transparenz und dem Einsatz von Metallic aktuellen Trends. Auch ihre Zeichnungen und Collagen, das Farbkonzept und die Kollektionsübersicht weisen eine hohe Eigenständigkeit und künstlerische Qualität auf. Sie vermitteln die notwendigen fachlichen Informationen, ebenso wie Emotionen. Diesen schmalen Grat zwischen Neuem und Vertrauten, Kreativität und Kommerz treffen nur wenige. Julia Kleeblatt erreicht damit in bester Weise, was Design leisten soll. Ideale Voraussetzung für eine Karriere in der Modeindustrie. – Mitglied der Jury Torsten Hochstetter, Global Creative Director, Puma |
Ausbildung | 6. Semester, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Bianca Koczan, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Preis | Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel Horwitz 2.500 Euro Preisgeld Sechsmonatiges dotiertes Praktikum in der Konzernzentrale von Puma |
Kontakt | mail@juliakleeblatt.com / www.juliakleeblatt.com |
Download | Web: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-web.zip Print: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-print.zip |
FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014
Anna Schröder
1. Preis European Fashion Award – FASH 2014 Kategorie Studierende |
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Team | Anna Schröder (Textil) Kaur R. Hensel (Mode) |
Sophisticated Grunge |
Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur. |
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Jurybegründung | Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen. Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm |
Ausbildung | 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Bettina Göttke-Krogmann Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Preis | Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit 2.000 Euro Preisgeld |
Kontakt | schroeder-anna@gmx.net www.anna-schroeder.de |
Download | www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip |
FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014
Kaur R. Hensel
1. Preis European Fashion Award – FASH 2014 Kategorie Studierende |
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Team | Anna Schröder (Textil) Kaur R. Hensel (Mode) |
Sophisticated Grunge |
Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur. |
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Jurybegründung | Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen. Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm |
Ausbildung | 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Bettina Göttke-Krogmann Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Preis | Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit 2.000 Euro Preisgeld |
Kontakt | kaur-hensel@gmx.de www.kaur-hensel.de |
Download | www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip |
FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013
Anet Schmieder
2. Preis European Fashion Award FASH 2013 |
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Team | Anet Schmieder Magdalena Stark |
Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust. |
„In jedem menschlichen Wesen gibt es ein Schwanken von einem Geschlecht zum anderen, und oft sind es nur die Kleider, die das männliche oder weibliche Aussehen aufrechterhalten, während darunter das genaue Gegenteil dessen ist, als was es oben erscheint.“ Virginia Woolf beschreibt in ihrem Roman „Orlando“ das Thema der Unisex-Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust“ (frei nach Goethe). Ein androgynes Wesen zwischen Mann und Frau existiert seit jeher in der Phantasie des Menschen; bis zur heutigen Sehnsucht, mit dem Körper des Geliebten zu verschmelzen. Die Mode – wie auch die Popmusik – sind geprägt vom Spiel mit Tabus und Geschlechterrollen, vor allem weil sie auch der gefälligsten Mode zu einer durchdringenden Wirkung verhelfen. Bei allem Kalkül haben die Bilder eine subversive Kraft. Zwischen Provokation und Faszination, Amusement und Abscheu entstehen neue Vorbilder. Geschlechterrollen werden verschoben bis hin zur Auflösung. Die 28-teilige Kollektion illustriert diesen Akt des Übergangs. |
Jurybegründung | Anet Schmieder und Magdalena Stark wagen viel in ihrer Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! In meiner Brust“. Sie ist von herausfordernder Kraft. In einem überbordenden Feuerwerk spielen sie mit den Codes der Subkultur und gesellschaftlichen Tabus. Gezielt. Denn der Hunger nach Intensität umtreibt uns in der heutigen Informationsflut. Anet Schmieder und Magdalena Stark verweigern sich der Eindeutigkeit und schnellen Einordnung, um uns herauszureißen aus der Beliebigkeit des immer Neuen. Sie zwingen uns Position zu beziehen. Dies gelingt ihnen, weil die Entwürfe zugleich einzigartig und doch vertraut wirken und doch Einzigartig sind. Überraschend wie selbstverständlich die Kleider angezogen wirken. In Städten wie London finden sie ihre Kundschaft. Trotz der Vielfalt an Einflüssen und Farben ist die Kollektion sehr konsistent und hoch ästhetisch. So eine Balance zeigt großes Können – auch im Styling. Brillant ihr Umgang mit Farbe und den unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken: wattiert, gesteppt, gefärbt, bedruckt, bemalt und opulenten Handstickereien. Sie beweisen einmal mehr, dass man radikale Eindrücke schaffen muss, um als Designer wahrgenommen zu werden. Diese Qualität wird untermauert durch eine sehr gut geschriebene wissenschaftliche Arbeit, die in dieser Qualität selten von Mode-Designern zu lesen ist. — Mitglied der Jury: Michael Sontag, Designer, Berlin |
Ausbildung | Master Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | mail@anetschmieder.com www.anetschmieder.com |
Medien | Fashion Notes: 7.2.2013: „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust: European Fashion Award 2013“ Burg Giebichenstein, 5.2.2013: „European Fashion Award „FASH 2013“ A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“ |
FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013
Magdalena Stark
2. Preis European Fashion Award FASH 2013 |
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Team | Anet Schmieder Magdalena Stark |
Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust. |
„In jedem menschlichen Wesen gibt es ein Schwanken von einem Geschlecht zum anderen, und oft sind es nur die Kleider, die das männliche oder weibliche Aussehen aufrechterhalten, während darunter das genaue Gegenteil dessen ist, als was es oben erscheint.“ Virginia Woolf beschreibt in ihrem Roman „Orlando“ das Thema der Unisex-Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust“ (frei nach Goethe). Ein androgynes Wesen zwischen Mann und Frau existiert seit jeher in der Phantasie des Menschen; bis zur heutigen Sehnsucht, mit dem Körper des Geliebten zu verschmelzen. Die Mode – wie auch die Popmusik – sind geprägt vom Spiel mit Tabus und Geschlechterrollen, vor allem weil sie auch der gefälligsten Mode zu einer durchdringenden Wirkung verhelfen. Bei allem Kalkül haben die Bilder eine subversive Kraft. Zwischen Provokation und Faszination, Amusement und Abscheu entstehen neue Vorbilder. Geschlechterrollen werden verschoben bis hin zur Auflösung. Die 28-teilige Kollektion illustriert diesen Akt des Übergangs. |
Jurybegründung | Anet Schmieder und Magdalena Stark wagen viel in ihrer Kollektion „Zwei Herzen schlagen, Ach! In meiner Brust“. Sie ist von herausfordernder Kraft. In einem überbordenden Feuerwerk spielen sie mit den Codes der Subkultur und gesellschaftlichen Tabus. Gezielt. Denn der Hunger nach Intensität umtreibt uns in der heutigen Informationsflut. Anet Schmieder und Magdalena Stark verweigern sich der Eindeutigkeit und schnellen Einordnung, um uns herauszureißen aus der Beliebigkeit des immer Neuen. Sie zwingen uns Position zu beziehen. Dies gelingt ihnen, weil die Entwürfe zugleich einzigartig und doch vertraut wirken und doch Einzigartig sind. Überraschend wie selbstverständlich die Kleider angezogen wirken. In Städten wie London finden sie ihre Kundschaft. Trotz der Vielfalt an Einflüssen und Farben ist die Kollektion sehr konsistent und hoch ästhetisch. So eine Balance zeigt großes Können – auch im Styling. Brillant ihr Umgang mit Farbe und den unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken: wattiert, gesteppt, gefärbt, bedruckt, bemalt und opulenten Handstickereien. Sie beweisen einmal mehr, dass man radikale Eindrücke schaffen muss, um als Designer wahrgenommen zu werden. Diese Qualität wird untermauert durch eine sehr gut geschriebene wissenschaftliche Arbeit, die in dieser Qualität selten von Mode-Designern zu lesen ist. — Mitglied der Jury: Michael Sontag, Designer, Berlin |
Ausbildung | Master Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | mail@magdalena-stark.com www.magdalena-stark.com |
Medien | Fashion Notes: 7.2.2013: „Zwei Herzen schlagen, Ach! in meiner Brust: European Fashion Award 2013“ Burg Giebichenstein, 5.2.2013: „European Fashion Award „FASH 2013“ A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“ |
FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011
Marcel Lunkwitz
3. Preis Abschlussarbeiten European Fashion Award FASH 2011 |
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Team | Marcel Lunkwitz Julia Müller |
Jeder Tag ist ein kleines Leben |
„Jeder Tag ist ein kleines Leben.“ Dieses Bonmot von Arthur Schopenhauer ist Ausgangspunkt der gleichnamigen Männerkollektion. Der Satz steht für die heutige Identitätsinflation mit der Vielfalt von Geschlechtern, Rollen, Gruppen, etc. sowie der Vermischung von Realität und Virtualität. Er steht für die Gefahr sich zu verlieren und die Chance sich selbst zu finden. Daher setzt die 27-teilige Kollektion auf dauerhafte Werte als Kontrast zur Massenware und vermittelt so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Vertrauen. Die gesellschaftlichen Einflüsse finden ihren Ausdruck in einer furiosen Vielfalt an Schnitten, Farben, Materialien, Formen, traditionellem Handwerk und innovativen Techniken. Ein neues, ureigenes Lebensbild entsteht. |
Jurybegründung | Die Kollektion von Marcel Lunkwitz und Julia Müller überzeugt durch eine ganz eigene und erfrischende Stimme in der Welt der Mode. Statt deutschem Purismus sprüht die Kollektion vor Farben, Formen und Materialien. Was auf dem Bügel manchem überzogen anmuten mag, sieht angezogen hervorragend aus, auch dank des guten Stylings. Ein Modestil, der in Japan sicher seinen Markt findet. Zugleich finden sie interessante Antworten für ein modernes Männerbild. Eine schöne und starke Kollektion mit Außenwirkung, die dennoch ihre zarten Seiten hat. Mitglied der Jury Marcel Herrig, Unicut Design Office, Shenzen/China |
Ausbildung | Diplom/Bachelor Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | info@cloudsacrossheadlines.com www.cloudsacrossheadlines.com |
FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011
Julia Müller
3. Preis Abschlussarbeiten European Fashion Award FASH 2011 |
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Team | Marcel Lunkwitz Julia Müller |
Jeder Tag ist ein kleines Leben |
„Jeder Tag ist ein kleines Leben.“ Dieses Bonmot von Arthur Schopenhauer ist Ausgangspunkt der gleichnamigen Männerkollektion. Der Satz steht für die heutige Identitätsinflation mit der Vielfalt von Geschlechtern, Rollen, Gruppen, etc. sowie der Vermischung von Realität und Virtualität. Er steht für die Gefahr sich zu verlieren und die Chance sich selbst zu finden. Daher setzt die 27-teilige Kollektion auf dauerhafte Werte als Kontrast zur Massenware und vermittelt so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Vertrauen. Die gesellschaftlichen Einflüsse finden ihren Ausdruck in einer furiosen Vielfalt an Schnitten, Farben, Materialien, Formen, traditionellem Handwerk und innovativen Techniken. Ein neues, ureigenes Lebensbild entsteht. |
Jurybegründung | Die Kollektion von Marcel Lunkwitz und Julia Müller überzeugt durch eine ganz eigene und erfrischende Stimme in der Welt der Mode. Statt deutschem Purismus sprüht die Kollektion vor Farben, Formen und Materialien. Was auf dem Bügel manchem überzogen anmuten mag, sieht angezogen hervorragend aus, auch dank des guten Stylings. Ein Modestil, der in Japan sicher seinen Markt findet. Zugleich finden sie interessante Antworten für ein modernes Männerbild. Eine schöne und starke Kollektion mit Außenwirkung, die dennoch ihre zarten Seiten hat. Mitglied der Jury Marcel Herrig, Unicut Design Office, Shenzen/China |
Ausbildung | Diplom/Bachelor Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | info@cloudsacrossheadlines.com www.cloudsacrossheadlines.com |
FASH 2009 New Diversity / 1. Februar 2009
Wenke Müller
Anerkennung Abschlussarbeiten European Fashion Award FASH 2009 |
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Träume vom Ich |
Zehn Formen, zehn Frauenbilder, zehn verschiedene „Träume vom Ich“. Der inneren Vielfalt wird eine Handschrift entgegengesetzt: reduziert und erwachsen, eher leise als laut, mit einem Hauch Luxus und Glamour von einst. Es geht um kultiviertes Handwerk, den Sinnesreiz auf der Haut. Ob beim Hemdblusenkleid aus Denim, dem Negligé aus Seide, der Bikerjacke aus Leder oder dem Abendkleid aus 140 Organzablüten. Was sagt das Material, wozu regt es an? Um den Fokus auf die Stoffe und Silhouetten zu lenken gibt es nur eine Farbe. Dunkelblau wie die Nacht, in der man träumt und mehr fühlen als sehen kann. Der Overall sitzt dank modernster Computerstrickmaschinen wie eine zweite Haut. Er wurde in Form gebracht durch eingestrickte Abnäher, die mit Zöpfen betont werden. Was aussieht wie ein grobes Perlmuster ist die Rückseite eines Henkelmusters. In der Kollektion „Träume vom Ich“ geht es um Spiel und Entdeckung, Perfektion und Ordnung, Sinnlichkeit und Ökonomie, Lebensstil statt Kleidung. |
Jurybegründung | Wenke Müller hat das Wettbewerbsthema „New Diversity“ gut gelöst. Ihre Kollektion verbindet das Elegante mit dem Sportiven zu einer Kollektion, die offen ist für viele weitere Kombinationsmöglichkeiten. Ihr Frauenbild ist selbstbewusst modern. Ideen und Schnitt sind gekonnt und ein klares Bekenntnis zu sinnlichen Materialien und traditionellem Handwerk. Die Qualität der Dokumentation hält diesem hohen Niveau leider nicht Stand. Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin |
Ausbildung | Diplom Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | wenkemueller@gmx.de |
FASH 2006 Lokal – Global / 29. Januar 2006
Bianca Koczan
1. Preis European Fashion Award FASH 2006 |
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Bekleidungswerk |
„Bekleidungswerk“ thematisiert Blaumänner als Tracht des sozialistischen Arbeitermilieus. Entworfen wurden ein Geschäftsmodell mit einer verantwortungsvollen Produktion in Ostdeutschland, interdisziplinäre Arbeitsstrukturen sowie eine dreigeteilte Kollektion für Frauen und Männer. Die authentische Prêt-à-porter teilt sich in „Grau“ (subtile Basics mit intellektuellen Charakter welche den Bedingungen einer profitablen Herstellung Rechnung tragen und Raum für individuelle Veränderungen lassen), „Print“ als verspielter und plakativer Kontrapunkt sowie eine Taschen- und Kopftuchkollektion. Eine bodenständige Bekleidung die geformt ist durch ein darunter liegendes umfangreiches Konzept, welches als Zeitung, Erlebtes reflektiert und das System der Mode hinterfragt. Ein ironisches Manifest. |
Jurybegründung |
Bianca Koczan wird mit großem Abstand der 1. Preis zugesprochen. Ihre Diplomarbeit „Bekleidungswerk“ erfüllt in idealer Weise die Zielsetzung der Ausschreibung.
Der Ausgangspunkt „Arbeit“, eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, wurde klug und strategisch gewählt. Schon die dreigeteilte Kollektion überzeugt. Die scheinbare Einfachheit des Typus Arbeitskleidung wurde intelligent und ironisch gebrochen. So entstand eine vielfältige aber stringente Kollektion die reich an Bezügen ist. Das Vokabular der Mode wird nicht nur souverän beherrscht, sondern mit eigenem und neuem Akzent gesprochen. Die technische und gestalterische Umsetzung ist von hoher Professionalität und Perfektion. Lobenswert ist die in diesem Umfang selten anzutreffende interdisziplinäre Arbeit mit Textil-, Accessoires-, Grafik- und Fotodesignern, ohne die Verantwortung für das Ergebnis aus der Hand zu geben.Die Arbeit ist ferner außerordentlich, da in der als Zeitung dokumentierten Konzeption die strukturellen Veränderungen in der Mode klug analysiert und diskutiert werden. Das Konzept ist tief greifend, schlüssig sowie an- und aufregend und zeigt die seltene aber dringend benötige Doppelbegabung einer visuellen und verbalen Ausdruckskraft. Bianca Koczan bewahrt bei der Suche nach ihrer subjektiver Wahrheit immer das notwendige Misstrauen gegenüber der eigenen Wahrnehmung und Interpretation. Sie kämpft mit ihrer Arbeit gegen die verbreitete Sehnsucht nach Geborgenheit indem sie dem Bedürfnis nach Kontinuität, Ehrlichkeit und Tradition eine kraftvolle Identität des Echten, Originalen und der Transparenz gegenüber stellt. Aus dieser nur scheinbar naiven Bodenständigkeit erwächst Zukunft für eine arg gebeutelte und oftmals hysterische und elitäre Modebranche. Folgerichtig entwarf Bianca Koczan zugleich ein Geschäftsmodell für die eigene Zukunft, welches Produktion, Kommunikation und Distribution berücksichtigt. Diese komplexe Arbeit entstand, weil Bianca Koczan die Menschen nicht nur erreichen, sondern auch bewegen möchte. In dem sie „den Menschen etwas zeigen [will], mit dem sie sich identifizieren können“, folgt sie bewusst Joseph Beuys. Bianca Koczan missversteht Gestaltung nicht wie so oft als vordergründige Veränderung, sondern als Ausdruck ihrer Ethik und Strategie. Diese ausgeprägte und begründete Haltung formt die komplexe Codierung der Produkte. Bianca Koczan steht damit in der Tradition der Moderne, in der Design nicht alleine als ästhetischer Ausdruck, sondern immer auch als Mittel sozialer, ökonomischer und ökologischer Veränderung verstanden wurde. Sie zeigt damit ein komplexes und sehr modernes Verständnis von Mode. All dies ist möglich, da Bianca Koczan selbstbewusst und bodenständig arbeitet statt auf eitle Selbstdarstellung zu zielen. Dieses Werk ist praxisnah und innovativ, interdisziplinär, vielfältig und kraftvoll sowie auf hohem internationalem Niveau: genauso, wie sich erfolgsversprechendes Arbeiten heute definiert. Bianca Koczan ist dabei nicht auf den in dieser Arbeit gezeigten Stil festgelegt, sondern zeigt das Potential, sich immer wieder neue Zugänge zu erarbeiten. Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin |
Ausbildung | Diplom 2005 Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke |
Kontakt | biancakoczan@vverk.de www.vverk.de |