FASH 2016 / 27. Juni 2016
Grußwort – Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Der European Fashion Award FASH zählt zu den international bedeutendsten Förderpreisen. Das Besondere: Er ist kein Marketinginstrument von Unternehmen, für Produkte oder Standorte, im Mittelpunkt steht vielmehr die Unterstützung von Studierenden.
Deutschland ist einer der größten Modemärkte der Welt. Hierzulande werden rund die Hälfte aller Modestudierenden Europas ausgebildet. In fast allen internationalen Modeunternehmen arbeiten deutsche Designer in Führungspositionen. Hier zeigt sich: Auch die Mode ist ein „hidden champion“ der deutschen Wirtschaft. Entgegen dem landläufigen Image hat Deutschland nicht nur eine Technik-, sondern auch eine hohe Modekompetenz.
Die Mode ist zudem in besonderer Weise geeignet, das traditionelle Bild Deutschlands als technikaffines Land um die ästhetische Dimension zu ergänzen. Sie ist ein stark dynamischer Bereich unserer Kultur. Ihre internationale Sprache funktioniert wie die Musik auch ohne Worte. Mode hilft, Deutschland als ein Land zu präsentieren, das weltoffen ist, als ein Land, das für Innovation und Kreativität steht. Dieses Bewusstsein zu stärken, ist eines der zentralen Anliegen des European Fashion Award FASH.
Dabei ist der Wandel in der Mode grundlegend: Die Digitalisierung verändert vom Verkauf über die Präsentation bis hin zum Design fast alles. Durch neue Produktionsprozesse und Materialien wird die Mode nochmals stark verändert. Die Preisträger des European Fashion Award FASH 2016 gestalten diesen Wandel. Die gestalterischen und handwerklichen Fähigkeiten der Preisträger überzeugen, die kreativen Leistungen begeistern. Den Preisträgern des European Fashion Award FASH gilt daher mein Glückwunsch und meine Anerkennung. Ihre Kreativität wird in den Unternehmen dringend benötigt. Für die Industrie wird es immer wichtiger, dieses Innovationspotenzial zu nutzen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft, zu der auch die Mode gehört, ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige unseres Landes und hat sogar mehr Beschäftigte als die Energiewirtschaft. Ohne unsere kreativen Köpfe könnte Deutschland als rohstoffarmes Land im Globalisierungswettbewerb nicht überleben.
Damit dieses Potential Wirklichkeit wird, müssen die Verbindungen zwischen jungen Designern und der Modeindustrie gefördert werden. Die SDBI übernimmt hier seit Jahrzehnten dankenswerter Weise eine wegweisende Rolle. Neben dem Preisgeld und der umfangreichen Kommunikation begleitet sie ihre Preisträger auf dem Weg in den Beruf intensiv. Erfahrene Designer, die sich noch gut an ihren Berufseinstieg erinnern, beraten die Preisträger als Mentoren praxisnah zu Kontaktfindung und -pflege oder dem Karriereaufbau. Wichtige Partner, wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützen diese Arbeit. Der Großteil dieser beachtlichen Arbeit wird von Kreativen pro bono geleistet. Dafür möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen.
Ich gratuliere den Preisträgern zu ihrer Auszeichnung und der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie zum langjährigen Erfolg mit dem European Fashion Award FASH. Ihre beispielhafte Arbeit sollte Schule machen und verdient weitere Unterstützung.