FASH 2018 / 16. Juni 2018
Maria Presser
1. Preis European Fashion Award – FASH 2018 Kategorie Abschlussarbeiten |
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Konzept |
Maria Presser: „Don’t be a square“ – „Sei kein Spießer“ – ist das Motto meiner Menswear Kollektion „The Bonnie Situation“. Die Outfits spielen mit den Erwartungshaltungen der Betrachter, um über Stereotypen und Klischees hinaus eine differenziertere Wahrnehmung der Mode herauszufordern. Postmoderne Stilmittel wie die Dekonstruktion nach literaturwissenschaftlichem Vorbild werden in einen modischen Kontext übertragen: Mit dem Preppy Stil und der Warn- und Arbeitsbekleidung treffen zwei vermeintlich gegensätzliche Genres aufeinander. Weitere Gestaltungselemente sind Zitate und Anspielungen, Überzeichnungen und Überraschungseffekte wie die neuartige Kombination verschiedenster Muster. Die Kollektion lebt von dieser „Intertextualität“ und knüpft damit an die Arbeit des Kultregisseurs Quentin Tarantino an, dessen Werke wie „Pulp Fiction“ (1994) Prototypen für die postmoderne Filmästhetik wurden. |
Preisverleihung |
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Jurybegründung | Eine sehr ausgewogene Balance zwischen Streetwear und Business Mode auf hohem professionellen Niveau.
Maria Presser gelingt mit der Kombination zwei vermeintlich gegensätzlicher Genres ein ironischer und reifer Dialog zwischen trendiger Streetwear und traditioneller Business Mode. Es wirkt angezogen sofort cool, selbstverständlich und dezent raffiniert. |
Ausbildung | Bachelor, AMD – Akademie Mode & Design, Berlin Prof. Antje Drinkuth |
Preis | 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit |
Kontakt | maria@presser-architekten.de Instagram @mariapresser www.mariapresser.com |
Download | Web: www.sdbi.de/download/maria-presser-web.zip Print: www.sdbi.de/download/maria-pressers-print.zip |
FASH 2017 Get Real / 24. Juni 2017
Livia Honus
3. Preis European Fashion Award – FASH 2017 Kategorie Abschlussarbeiten |
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Face to Face |
Die Frauen- und Männerkollektion „Face to Face“ illustriert farbenfroh und mit viel Humor Facetten der Selbstdarstellung. Seit der Antike wird dabei idealisiert. Als Selfie wurde diese zum globalen Massenphänomen zwischen Authentizität und Inszenierung und Idealisierung. Im permanenten Fluss der Bilder mit ihrem Narzissmus, Exhibitionismus und Bizarrem werden Gesichter jedoch zu Masken, die Mimik zu Codes. Die Kollektion aus Denim, Samt, Jersey und Mesh möchte dazu anregen, dem Gegenüber wieder aufmerksam zu begegnen und ins Gesicht zu blicken. Sie arbeitet dazu mit Überzeichnungen: Riesige Augen und Emojis, die aus Porträts der Designerin entwickelt wurden, bilden auffällige Prints und Applikation. Ein Muster ist inspiriert von Andy Warhols Camouflage-Selbstporträt. Die figurbetonten Silhouetten sind inspiriert durch die Ästhetik von Computerspiel-Avataren. So entsteht ein starker, selbstbewusster Charakter. Damit man sein wahres Gesicht zeigen kann. |
Preisverleihung |
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Jurybegründung | Livia Honus verbindet eine gute Beobachtung der Gesellschaft und eine originelle Idee zu einer stimmigen Kollektion, in der sich Streetart und Mode in überzeugender Art verbinden. Sie hat das Thema klug fokussiert und ist nicht der Gefahr einer albernen Überzeichnung erlegen. Die junge Kollektion trifft den Zeitgeist und ist modern; jedes Teil kann auch einzeln getragen werden. Die Arbeit überzeugt in Theorie, der Dokumentation, der Farbwahl, den guten Passformen und der sehr hochwertigen handwerklichen Ausführung. Mitglied der Jury Claudia Braun, Leiterin Color & Trim, Mercedes-Benz |
Ausbildung | Bachelor – AMD Akademie Mode & Design, Prof. Tamotsu Kondo |
Preis | 1.000 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München mit über 24 Millionen Kontakten. |
Kontakt | contact@liviahonus.de / www.liviahonus.de |
Download | Web: www.sdbi.de/download/livia-honus-web.zip Print: www.sdbi.de/download/livia-honus-print.zip |
FASH 2010 Privacy / 7. Februar 2010
Birgit Brockbals
2. Preis European Fashion Award FASH 2010 |
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innen = außen |
Gestaltung beginnt mit Wahrnehmung. Wahrnehmung beginnt bei Birgit Brockbals mit Fragen: Hast du heute Zeit für mich? Wo sind all die Arbeitsplätze hin? Ist Freizeit alles? Wann geht dein Zug? Warum sind die Menschen so unzufrieden? Kann ich dem Leistungsdruck standhalten? Geht es Opa wieder gut? |
Jurybegründung | Die sehr persönlichen Fragen im Konzept von Birgit Brockbals machen deutlich, dass sie sich in der Tiefe mit gesellschaftlichen Themen auseinander gesetzt hat. Diese starke Herangehensweise ist eine wichtige Qualität; sie hilft Birgit Brockbals zu vermitteln was ihre Themen sind. Das visuell sehr starke Showteil der Kollektion gibt mit den wie Puffer wirkenden Kissen eine erste, sehr eingängige, Antwort auf das Thema „Privacy“ des European Fashion Award FASH 2010. Doch Birgit Brockbals bleibt nicht beim Effekt stehen. Sie überzeugt durch das stringente Spiel mit Volumen, Körper und Silhouetten sowie eine große gestalterische Sensibilität. Ihre Kollektion wahrt gut die Balance zwischen spektakulärem Showteil und Tragbarkeit. Die Schnitte funktionieren, bei allem Experiment, am Körper. Die Shirts und Leggins, die als Layer unter den Kleidern getragen werden können, ermöglichen der Trägerin zudem die Kleider nach ihrem Wünschen zu gestalten. Die Foto-Dokumentation des aufwendigen handwerklichen Prozess zeigt sehr gut, wie Birgit Brockbals an die Arbeit herangeht und sich die Entwürfe Stück für Stück erarbeitet. Diese handwerkliche Kompetenz ist heute selten. Ihre Farb- und Materialwahl ist gut. Diese persönliche und professionelle Qualität in der Ausarbeitung zeigt sich in allen Teilen der Präsentation.Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin |
Ausbildung | Bachelor, Akademie Mode & Design , Hamburg Susanne Müller-Elsner |
Kontakt | info@birgitbrockbals.de www.spectrum-fashion.de |
Job | Seit 2011: Eigenes Label „Spectrum“ |