FASH 2022 / 8. September 2022

Viola Schmidt


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Studierende

Portfolio

Die Kollektion „Bad/ bed story“ basiert auf Materialexperimenten mit Strick, Spitze, alten Bettlaken, Kleber und Rascheltechniken. Sie ist inspiriert vom Tanzen im Club, dem Weg nach Hause und der Ankunft im eigenen Bett. Graffitis stehen für mögliche Belästigungen. Das weiße Kleid mit rotem Graffiti wurde auf einer Handstrickmaschine gefertigt und mit Leim manipuliert. Das rein weiße Kleid kann durch Riemen verstellt werden.
Inspiriert durch den Zirkus, wo die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmt, wurde die Kollektion „Dreamers Circus“ aus sechs Outfits entworfen. Dieser Kontrast wird durch das Spiel mit engen und weiten Formen sowie verschiedenste Materialien dargestellt. So ist der dunkle Blazer aus unverkaufter Ware gefertigt und wurde mit pinker Textilfarbe sowie einer verspielten und abnehmbaren Rüsche akzentuiert.
Unsere Zeit ist geprägt von Klimawandel, Konsum, Krieg, Krankheiten und anderen Krisen. Um Lösungen zu finden, ist eine hoffnungsvolle Sicht auf die Zukunft notwendig, um die Handlungsspielräume wahrzunehmen. Die Kollektion für Frauen und Männer „Transparent Response“ spielt mit der Idee von Klarheit und Ungewissheit. Sie soll daran erinnern, die Zukunft aktiv mitzugestalten und dass wir dafür mehr Transparenz in der Modebranche brauchen, um einen bewussteren Konsum zu ermöglichen.


Kollektion


Jurybegründung Viola Schmidt überzeugt durch eine zielgerichtete Kreativität und eine gute Begrenzung der Ideen. Trotz vielfältigen Inspirationen und ihrem großen Spektrum an hervorragend umgesetzten Techniken erreicht sie ein sehr stimmiges Gesamtbild. Bei der handwerklich sehr akkuraten Umsetzung und den stimmigen Passformen zeigt sich ihr Abschluss als Maßschneidermeisterin. Ihr schönes Portfolio ist sehr sauber und gut nachvollziehbar aufgearbeitet, so dass man Lust bekommt, mehr von ihren Arbeiten zu sehen. Qualitäten, die dringend in der Modeindustrie gebraucht werden.
Mitglied der Jury Mela Bauer, Geschäftsführerin Modeagentur Melagence

Ausbildung 4. Semester, Hochschule Reutlingen, Annika Klaas

Preis 1.500 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423

Kontakt violanaomi@t-online.de / @violanaomischmidt

Download Web: www.sdbi.de/download/2022-Viola-Schmidt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Viola-Schmidt-print.zip

FASH 2022 / 8. September 2022

Idan Yoav


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor

Nomads for Love

Die Kostümkollektion „Nomads for Love“ ist inspiriert von den unterschiedlichsten kulturellen Quellen. Das übergreifende Sujet ist die Auseinandersetzung mit den Themen Nomadentum und Zugehörigkeit; und darüber hinaus mit der Inspiration von Festivalkultur und dem damit verbundenen Motiv des „Camping‘. Thematisch reflektiert dies die Materialwahl und das Upcycling von Zeltplanen und Schlafsäcken.
Entworfen wurde eine fiktive Tracht für einen queeren Nomadenstamm, für die „Nomads for Love“! Gearbeitet wurde insbesondere mit der Idee „Queering Tradition“. Queer definiert nicht nur sexuelle Präferenzen, sondern bedeutet die Abgrenzung von Normen zugunsten von Vielfalt. Dabei werden Elemente und Symbole einer Tradition so verfremdet, dass eine neue visuelle Aussage und Wahrnehmung der Tracht entstehen.
Eine besondere Rolle spielen bei den fünf Outfits die gedruckten und gestickten Ornamente. Diese bilden sowohl Reminiszenzen zu Darstellungen aus der griechischen Antike, traditioneller Handarbeit aus der jüdisch-kurdischen und polnischen Tradition, die Teil der eigenen Familiengeschichte des Designers sind, als auch zu den modernen Künstlern Judy Chicago und Keith Haring. Erscheinen die Ornamente auf den ersten Blick floral, offenbart der genaue, zweite Blick die Mischung aus sexuellem Lustspiel.


Kollektion


Jurybegründung Idan Yoav überzeugt durch ein ausdruckstarkes Kostümdesign, das Tradition und Moderne überzeugend verbindet, sowie eine überbordende Lebenslust ausstrahlt. Die sehr eigenständigen Silhouetten funktionieren gut, die Quilts und Stickereien sind sehr hochwertig gearbeitet. Entsprechend seines Werdegangs und seiner Ausbildung als Künstler, professioneller Tänzer und Modedesigner in Tel Aviv, Jerusalem, Paris, London und Berlin kann Idan Yoav virtuos unterschiedlichste Einflüsse zu einer kongruenten und reifen künstlerischen Leistung verbinden und diese auch begründen.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant

Ausbildung Bachelor – Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Doreen Schulz, Prof. Clara Leskovar

Preis 1.800 Euro Preisgeld, Soex Sonderpreis: 1.000 Euro, Singer Stickmaschine EM 200

Kontakt idanyoav@hotmail.com / @Idan.Style

Download Bis zur Bereitstellung der Bilder zum Download bitte unter mail@sdbi.de
anfragen. Vielen Dank!
Web: www.sdbi.de/download/2022-Idan-Yoav-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Idan-Yoav-print.zip

FASH 2022 / 8. September 2022

Lihi Mendel


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor

The Space

Die Kollektion „The Space“ beschäftigt sich mit dem Begriff „Präisraelischer Orientalismus“ und untersucht die Komplexität des Orientalismus, wie er sich am Anfang des 20. Jahrhunderts unter den zionistischen Einwanderern in Palästina entwickelte. Die visuelle Inspiration kam aus Fotografien von Abraham Soskin, die jüdische Familien in traditioneller palästinensischer Kleidung zeigen. Sie zeugen von der Sehnsucht, sich dem Osten anzugleichen und authentische, einheimische Wurzeln zu erlangen.
Die Silhouetten sind Hybride zwischen Ost und West: der traditionellen palästinensischen und der westlichen Kleidung. In ihrer konstruierten Form sind sie flach und verändern ihre Dynamik, wenn sie getragen werden. Die Stoffe aus Seide und Denim wurden bedruckt. Dazu wurde die Technik der Cynaotypie verwendet, damals eine der ersten Methoden zur Entwicklung von Fotos. Die Drucke zeigen Weizen, Hafer und Eukalyptus, die im Einklang mit der örtlichen Landschaft stehen. Eukalyptus wurde von den Zionisten aus Europa nach Palästina gebracht, um die Sümpfe auszutrocknen.


Kollektion


Jurybegründung Lihi Mendel hat sehr schöne und ausgereifte Silhouetten entworfen. Die Gräserdrucke überzeugen mit dem guten Farbgefühl und wurden hervorragend auf verschiedenen Stoffqualitäten umgesetzt. So ist Kleidung von hoher Begehrlichkeit entstanden, die man viele Jahre tragen kann. Das einfache und doch überzeugende Portfolio dosiert gut die Moodfotos und weckt Lust, die Designs in Natura zu sehen.
Mitglied der Jury Arne Eberle, Arne Eberle press + sales und Herausgeber Œ Magazine

Ausbildung Bachelor, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Heike Selmer

Preis 1.700 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423

Kontakt mendel.lihi@gmail.com / @LihiMendel

Download Web: www.sdbi.de/download/2022-Lihi-Mendel-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2022-Lihi-Mendel-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Aylin Tomta


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Master

Hylemorph

Identitäten sind fluide Momente. Ausgangspunkt der Masterarbeit ist Aristoteles Frage, wie ‚Werden‘ im Sinne von Entstehen und Verändern möglich ist. Er sagt, wenn zu der Materie (griech. ‚Hyle‘) eine bestimmte Form (‚morphe‘) hinzukommt, entsteht ein ‚Ding‘. Die Kollektion „Hylemorph“ hinterfragt die Stereotypen und Grenzen von Genderidentitäten, also dem Geschlecht als soziale und kulturelle Konstruktion. Die große Kunst der Mode ist es, Bedeutungen zu verschieben. Statt nur Frau und Mann, bietet sie eine Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich in der Selbstinszenierung Grenzen überschreiten und viele verschiedene Nuancen erforschen. Es ist eine alltagsrelevante Form von „doing gender“. Hier liegt ihr queeres Potential. Und so kann sie unser Denken und damit unsere Gesellschaft verändern.

Ausgangspunkt der 20-teiligen gender-fluiden Menswear Kollektion sind Archetypen der klassischen Herrenmode als auch der Haute Couture. Um neue Formen für Anzug, Hosenrock, Hemd, Polohemd, Blouson, Mantel und Trenchcoat zu schaffen, werden die klassischen Formen aufgelöst und nur noch durch Nähte angedeutet, geschichtet, bedruckt oder Flächen werden in Schnitteile eingeschoben. Dieses Spiel mit der räumlichen Wirkung von Kleidung ermöglicht eine neue Art der Wahrnehmung.


Kollektion


Jurybegründung Aylin Tomta hat aus der Tiefe der Schnitt-Konstruktion handwerklich perfekte und skulpturale Kleider mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse erschaffen: stylish, chic und cool! Eine kraftvolle Kollektion voller Poesie, die man gerne lange anschaut und die emotional berührt. Mit ihrer im Wortsinn überzeichneten Mode überwindet sie die Klassik und hat damit ein völlig neues und modernes Männerbild erschaffen, das maskulin ist ohne ins Manierierte oder Crossdressing abzugleiten. Obwohl es Showpieces sind, fühlt man sich darin wohl und sieht darin gut aus. Basis ist die Auseinandersetzung mit Gender als sozialem Geschlecht. Sie versteht Mode jenseits der heteronormativen Vorstellung, wonach Mode ausschließlich der sexuellen und zwar der heterosexuellen Verführung dient. Auch die Dokumentation mit Prozess und Modefotos gehört zu den Besten. Sehr selten ist eine Masterarbeit so ausgereift und auf dem Punkt. Das herausragende Talent zeigt auch die sehr erfreuliche und beachtliche Weiterentwicklung seit ihrem Preis beim European Fashion Award FASH 2017, die so sehr selten ist. Auf nach Paris!
Mitglied der Jury Carl Tillessen (Chefanalyst, Deutsches Mode-Institut

Ausbildung Master – Fachhochschule Bielefeld, Prof. Meiken Rau

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt aylin.tomta@googlemail.com / https://werkschau.gestaltung-bielefeld.de/hylemorph

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Aylin-Tomta-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Aylin-Tomta-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Lars Witkowski


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Studierende

Oddity 1400

Der Altaraufsatz „Goldene Tafel“ der Benediktinerabteikirche zu Lüneburg aus dem 14. Jahrhundert erstrahlt seit 2019 im Landesmuseum Niedersachsen in neuem Glanz. Er ist der Ausgangpunkt der Sommerkollektion „Oddity 1400“. Im Inneren der „Goldene Tafel“ befinden sich 23 Wunderkammern die einst mit dem kostbaren Reliquienschatz aus Rubinen, Smaragden und Perlen, exotischen Seidenstoffen oder religiösen Schriften gefüllt waren.

Die Distel symbolisiert im Altarbild die Mutter­milch Marias und ist gleich zu setzen mit ei­nem Heilmittel. Daraus entstand ein Digitalprint, der die Kollektion prägt. Das Grün ist abgeleitet aus den Naturdarstellungen, Kobaltblau, Rot und Weiß aus den Gewändern des Altarbildes. Die langgezogenen Silhouetten zeigen ein Layering aus Kaftanbluse, Kleid, Hosen und Overalls. Sie sind in Bio-Baumwollqualitäten sowie Jersey gefertigt. Sie greifen die Gewänder der „Goldene Tafel“ auf und sind zugleich genderneutral.


Kollektion


Jurybegründung Lars Witkowski hat die Inspiration der „Goldene Tafel“ aus dem 14. Jahrhundert sehr überzeugend in eine moderne Kollektion übersetzt. Sie trifft das aktuelle Bedürfnis nach einer smarten Lässigkeit zwischen Chic und Casual sehr gut. Die Studienarbeit zeigt eher Gewänder als traditionelle Kleider und bietet damit eine stylische Alternative für die immer heißer werdenden Sommertage. Auch das Styling überzeugt.
Mitglied der Jury Kerstin Strauss, Creative Director, Strauss

Ausbildung 10. Semester – Hochschule Hannover, Prof. Martina Glomb

Preis 1.000 Euro Preisgeld

Kontakt lars.witkowski@gmx.de / @_Lars_Witkowski

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Lars-Witkowski-web
Print: www.sdbi.de/download/2021-Lars-Witkowski-print.zip

FASH 2021 / 5. Juli 2021

Helena Wieser

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Bachelor

Wollust

Kratzig und flauschig, Dominanz und Unterwerfung. Die Kollektion „Wollust“ beschäftigt sich mit dem Woll-Fetisch von Frauen und Männern und überträgt ausgewählte Neigungen in eine Ästhetik, die auch die Allgemeinheit anspricht. Die Vorlieben der „Woolies“ etwa für Corsagen, Balaklava, Bondage, Zopfmuster oder Rippstrick sowie bestimmte Farben wurden in sechs Outfits übersetzt. Entsprechend dem Fetisch sind die Outfits aus Mohair-, Schurwoll- und Alpaka-Garnen gestrickt. Metallringe sind eine Anspielung auf die Praktiken Bondage und S&M. Alle Teile wurden fullyfashioned und somit ohne Abfälle an der Handstrickmaschine oder von Hand gestrickt.


Kollektion


Jurybegründung Die Erneuerung der Mode hat seine Wurzeln oft in Undergroundszenen. Sei es Gaultiers Büstenhalter für Madonna oder Claudia Skoda, die in den 1970er Jahren Strick sexy machte, wie aktuell in der Ausstellung „dressed to thrill“ im Berliner Kulturforum zu sehen ist. In diesem Fall ist es der Fetisch der „Woolies“ für Wolle. Die Auseinandersetzung von Helena Wieser mit Strick ist wirklich neu und gibt wichtige Impulse für das oft tradierte Genre Strick. Endlich ist Strick nicht in erster Line warm, sondern leicht und modisch. Man möchte ihre Kleider anfassen, berühren, spüren. Vor allem: die Kollektion inspiriert und macht Lust auf Mode. Mehr kann eine Kollektion nicht leisten.
Mitglied der Jury Joel Horwitz, Design Director, Fila Europe

Ausbildung Master – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Lars Paschke

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt helenawieser@gmail.com / @helenawieser_

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Helena-Wieser-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Helena-Wieser-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Carla Renée Loose


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Master

 Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt Die Glorifizierung der Jugend ist in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Sie ist ein Symbol für Erfolg und Effektivität, Dynamik und Leistungsfähigkeit. In einem Alltag voller Routine und Selbstbeherrschung wollen wir uns wieder lebendig fühlen und sehnen uns nach jugendlicher Leiden­schaft, Emotionalität oder Im-Moment-Sein. Doch statt diese innere, jugendliche Haltung und Neugier aufrecht zu erhalten, wird sie meist auf die Oberfläche reduziert; was durch Massenmedien und Werbung verstärkt wird. Das innere Streben nach Freiheit und Authentizität wird zugunsten einer imaginären Sicherheit unterdrückt und die Emotionen durch Konsum ersetzt.Die Folge ist eine immer stärkere Entfremdung von uns selbst: lieber nichts bereuen als zu viel empfinden. Eine Auseinan­dersetzung über diesen Widerspruch findet kaum statt, dadurch fehlt auch Kri­tik oder Protest. Als Folge erleben wir Konformität statt Enthusiasmus, Imitation statt Original, Bequem­lichkeit statt Originalität – Werte, die diametral zur ersehnten jugendlichen Lebendigkeit stehen.Mit einer unvoreingenommenen, jugendlichen Wahrnehmung, einem Auspro­bieren des Jetzt und durch intuitives Denken, Fühlen und Handeln können wir Freiheiten behalten, ohne uns von unserem Inneren zu entfernen oder unsere Selbstbestimmtheit zu verlieren. Wir können erkennen, dass derzeitige Normen, Ideale und Konventionen nicht die einzig möglichen sind, Alternativen entwerfen und wieder Zukunft gestalten.

Die Frauenkollektion „Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt“ visualisiert die jugendliche Emotionalität, Impulsivi­tät, Euphorie und Widersprüchlichkeit. Kontrastierende Farben, Formen und Materialien, Volumen und Tiefe, Transparenz und Opulenz prägen die Kollektion mit ihrem experimentellem Textil- und Strickdesign.


Kollektion


Jurybegründung Carla Renée Loose überzeugt mit ihren konzeptionellen und kreativen Stärken. Ihre tiefgründige, treffende und klug formulierte Analyse der Glorifizierung der Jugend überzeugt und gibt wichtige Antworten für unsere Gesellschaft. Dies auch, weil ihre Arbeit auf einer – inzwischen sehr selten geworden – klassischen Literatur Recherche aufbaut. So schafft sie eine Theorie-Arbeit, die allein eine Auszeichnung verdient.

Ihre künstlerischen Illustrationen zeigen in moderner Form ihre schöpferische Kraft. Sie nimmt dabei Wurzeln auf und überführt sie ins Heute. Entstanden sind eigenständige Kleider, die Frauen gerne anziehen, gepaart mit einer Jugendlichkeit die im Jetzt verortet ist.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant


Ausbildung Bachelor – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Prof. Anke Schlöder
Master – Kunsthochschule Berlin Weißensee / Prof. Patrick Rietz

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt carla.loose@outlook.de / @carlarenee_

Download
Web: www.sdbi.de/download/2021-Carla-Loose-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Carla-Loose-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Erato Fotopoulos


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Bachelor

 [fi:] Die Kollektion [fi:] interpretiert das philosophische Konzept des Fluiden. Mit „panta rhei“ beschreibt der Philosoph Heraklit das Leben als einen Fluss: Sein ist Werden und Werden ist Sein. Altbekannte Definitionen verschwimmen, vertraute Formen zerfließen.Archetypen aus Looks von Acid Jazz Bands mit ihrer frei fließenden Musik wie Digable Planets, Galliano, Brand New Heavies dienten als Basis des jeweils „statischen“ Teils eines Outfits. Hinzu kommt jeweils ein fluider, wandelbarer Part, bei dem die Volumen entlang von Bändern frei am Körper verschoben werden können. Es gibt dabei kein Richtig und Falsch. Die klare Struktur eines klassischen Karo-Musters (Digitalprint auf Baumwolle) wurde durch eine Spiegelfolie verzerrt, ein anderes durch Bleichen mit einem Zufallsfaktor verfremdet. Zusammen mit der ständigen Bewegung der Kleidung verlieren die Karo-Muster ihre Struktur, sie verschwimmen. Die thermochrome Farbe (Siebdruck) reagiert auf die Körpertemperatur und ändert sich von Petrol, wenn sie kalt ist, zu Neongrün, wenn sie sich erwärmt. Je nach Träger und Situation sind somit auch die Farben fluide.

Kollektion


Jurybegründung Erato Fotopoulos schafft, was nur selten gelingt: Sie verbindet Sportswear mit modischem Anspruch. In ihrem Spiel von Volumen und starken Drucken balanciert sie Casual und Chic so gekonnt, dass es selbstverständlich wirkt und doch emotional berührt. Die Kleider sind fotogen und zugleich fühlt man sich in ihnen modern und cool, sie tragen sich angenehm wie ein Pyjama und man wirkt doch angezogen. Eine Kunst, die an den Designern Haider Ackermann erinnert.

Nicht zuletzt überwindet sie Gender-Grenzen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Bei allem Anspruch sind Teile wie die T-Shirts durchaus kommerziell. Ein Look voller Persönlichkeit der perfekt in die Zeit von Lockdown und Loungewear passt, wo dringend Lässiges mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse gesucht wird. Von der eigenständigen Idee über die gute Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten eine herausragende Arbeit!  Ein Talent mit großem Potential in einem starken Jahrgang.
Mitglied der Jury Kristian Schuller, Fotograf, Berlin/New York


Ausbildung Bachelor – Fachhochschule Bielefeld / Prof. Meiken Rau

Preis 2.000 Euro Preisgeld

Kontakt erato.f@web.de / www.eratof.myportfolio.com

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Erato-Fotopoulos-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Erato-Fotopoulos-print.zip

FASH 2020 / 5. Juli 2021

Margarita Rozhkova


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Studierende

Moiré Physique Die Kollektion Moiré Physique erforscht, wie die Optik eines Moirés durch Licht und Schatten erreicht werden kann. Und wie ein digitales Moiré als potentielles Mittel zur Tarnung im Zeitalter der permanenten Überwachung und gefährdeten Privatsphäre dienen kann. Der Moiré-Effekt wird durch maschinelles Stricken, Weben und Siebdruck von Georgette, Baumwolle und Viskose erzielt. Analog zu Überlagerung zweier ähnlicher Raster eines Moirés, wurde die Frauenmode aus der Mitte des 19. und Jahrhunderts auf die Silhouette von Männermode übertragen.

Kollektion


Jurybegründung Margarita Rozhkova arbeitet sehr virtuos mit Materialien, so dass jedes für sich eine kleine Sensation ist, ob Strick, Georgette oder Mohair. Eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit mit einer hervorragenden handwerklichen Umsetzung, der man ansieht, dass Margarita Rozhkova mit einem Master of Arts in American Studies und viel Arbeitserfahrung schon eine reife Persönlichkeit ist.
Mitglied der Jury Jenny Capitain, u.a. Fashion Director Vogue US

Ausbildung 6. Semester – Universität der Künste Berlin / Gast-Prof. Franziska Schreiber, Prof. Lars Paschke

Preis 1.000 Euro Preisgeld

Kontakt margarita.rozhkowa@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/2021-Margarita-Rozhkova-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/2021-Margarita-Rozhkova-print.zip

FASH 2019 / 16. August 2019

Ecehan Altikardes

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie Studierende

Konzept „Gender-Punk“ steht im Fokus der phantasievollen Kollektionen von Ecehan Altikardes. Eine Mischung aus der geschlechtsneutralen Mode der Antike, rebellischen Elementen des Punks, der Neutralität des Tomboyism und männlichen Elementen wie einer Biker-Jacke. Facetten der Persönlichkeit werden visualisiert durch Kontraste wie Kunstleder und Chiffon, weiche Drapierungen und kantige Formen oder einer Gratwanderung zwischen Sportswear und Couture. Prints und auffällige Materialbearbeitungen sollen ein Gefühl von Spannung und Drama erzeugen.
Ecehan Altikardes wuchs in Deutschland mit einem türkisch-jugoslawischen Hintergrund auf. Diese sehr unterschiedlichen Kulturen waren eine Herausforderung sich zu öffnen, einen Standpunkt und Ausdruck zu finden und eine Motivation sich selbst in all seinen Facetten zu akzeptieren. Seine Kollektionen sollen kein leises Flüstern sein, sondern ein Schrei gegen alles Festgefahrene, ein Schrei für Individualität, Andersartigkeit und Androgynität sowie ein Ausdruck seiner selbst.

Kollektion


Jurybegründung Ecehan Altikardes Entwürfe zeichnen sich durch eine starke emotionale Kraft voller Phantasie und überbordender Kreativität aus. Er zeigt Mut zum Experiment, spielt mit Silhouetten, Materialien und Geschlechterbildern. All das verspricht ein großes Entwicklungspotenzial.

Ausbildung 7. Semester Bachelor, Hochschule Pforzheim, Fakultät für Gestaltung, Prof. Tamotsu Kondo

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt ecehan.altikardes@yahoo.com
Instagram: @e_a_arts

Download Web: www.FASH.Berlin/Ecehan_Altikardes_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Ecehan_Altikardes_print.zip

FASH 2019 / 15. August 2019

Katharina Heinze

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie: Bachelor

Konzept Katharina Heinze will nicht mit lauten Entwürfen imponieren. Vielmehr sind es Gründlichkeit und Genauigkeit der Gestaltung, die ihre Designs ausmachen – hier soll nichts dem Zufall überlassen werden. Modetheorie ist dabei eine wichtige Grundlage. Vorbilder sind Minimalisten wie Dieter Rams oder Jil Sander.
Bei der Realisierung sind ihr Schnittkonstruktion, Proportionen und hochwertige Materialien wichtig. Jedes Kleidungsstück soll zu etwas Besonderem und Wertvollem werden. So wurden zum Thema „Vorhang“ Streifen von fast 1000 Metern Länge in feinster Handarbeit auf einen transparenten Stoff appliziert und so das Spiel zwischen Bedecken und Verdecken, Licht und Schatten visualisiert.
Der Titel ihrer Bachelorarbeit „Now is not the time for crazy“ ist ein Zitat von Miuccia Prada und kritisiert die starke Anpassung in unserer Gesellschaft. Mode und Möbel sind aus einheitlichen Materialien entstanden und verschmelzen so zu einer Einheit. Die Form der Kleidung lässt sich durch biegsame Seitennähte verändern.

Kollektion


Jurybegründung Die konzeptionellen Entwürfe von Katharina Heinze sind kraftvoll, eigenständig und hoch ästhetisch. Sie zeigen ein phantasievolles Spiel mit klassischen Elementen. Die technische und gestalterische Umsetzung ist herausragend.

Ausbildung Universität der Künste Berlin, Prof. Waldemar Kraus

Preis 2.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt kat.a.heinze@gmail.com
Instagram: @Katharina.Heinze

Download Web: www.FASH.Berlin/Katharina_Heinze_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Katharina_Heinze_print.zip

FASH 2019 / 14. August 2019

Elisa Paulina Herrmann

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Kategorie Master

Konzept Kern der Unisex-Kollektionen von Elisa Paulina Herrmann sind klassische Handwerkstechniken wie das Stricken, Häkeln und Sticken als auch Jacquard, Zöpfe, Rippen oder Kraus-Rechts als Gegenkonzept zur schnelllebigen Mode. Durch Initialen erzählt jedes Teil eine Geschichte.
Sie hinterfragt klassische Schönheit, die an Bedeutung verliert, während einst hässliches durch Neuinterpretation wieder als schön erscheint.
Alle Teile ihrer Kollektionen sind Unisex, da klassische Geschlechterbilder sich auflösen. „Jeder, der sie tragen will und sich in ihr wohlfühlt, sollte das bedingungslos tun.“ Die Kollektionen bestehen aus Einzelteilen, die untereinander beliebig kombinierbar sind. Alles funktioniert mit allem. Denn ihre Mode soll unbedingt tragbar sein.

Kollektion


Jurybegründung Elisa Paulina Herrmanns Mode basiert auf klaren Konzepten, die sie sehr modern und spielfreudig in hochwertiger Verarbeitung umsetzt. Ihr Medium Garn hat sie in allen Bereichen unter Kontrolle; sie kombiniert und variiert diverse Techniken gekonnt.
Mit Witz bricht sie einstige Regeln und erreicht eine Leichtigkeit, die nicht mehr Eleganz und Status, sondern eine sehr zeitgemäße Diversität und Lässigkeit zeigt. Bei allem Experiment, sind ihre Entwürfe auf sehr hohem Niveau immer alltagstauglich. Eine außerordentlich reife und eigenständige Arbeit!

Ausbildung Master: Accademia di Costume e Moda, Rom, „Creative Knitwear Design“
Prof. Sonia Veroni
Bachelor: Hochschule Pforzheim, Professor Sibylle Klose

Preis 2.000 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit, Sachpreise zur Schnitterstellung von Müller & Sohn.

Kontakt elipah@web.de
Instagram: @elipah

Download Web: www.FASH.Berlin/Elisa_Paulina_Herrmann_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Elisa_Paulina_Herrmann_print.zip

FASH 2019 / 13. August 2019

Jakob Tillmann

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2019
Sonderpreis Modefotografie

Konzept Für Jakob Tillmann liegt die Zukunft der Modefotografie darin, ein Gefühl zu erzeugen, mit dem sich der Betrachter identifizieren kann statt klassischer „perfekter“ Modeinszenierungen: „Natürliche Posen in natürlichem Licht und damit einer natürlichen Stimmung, oder schlicht das natürliche und kaum geschminkte Model macht Mode auch Menschen zugänglich, die nicht Teil dieser Welt sind.“ Dabei sind ihm auch im Zeitalter von Instagram und der Sozialen Medien der künstlerische Ausdruck eines Bildes, sowie das Model als Person
– und so schafft er es, Mode gut in Szene zu setzten.

Kollektion


Jurybegründung Jakob Tillmanns Bilder sind stark, eingängig, poetisch und prägnant. Es gibt nur wenige Ausnahmetalente, die sich schon so früh eine prägnante und reife Bildsprache erarbeitet haben, die die Zeit überdauern dürfte. Jakob Tillmann setzt auf den Verzicht und vertraut seinem Auge. Seine ruhigen und malerischen Aufnahmen mit einem sehr femininen, männlichen Blick, haben eine perfekte Bildkomposition. Die natürlichen Posen, im sehr schönen natürlichen Licht ergeben ein Bild, das authentisch die Persönlichkeit von Jakob Tillmann wiederspiegelt. Sowohl seine emotionalen Bilder als auch sein sehr gut durchkomponiertes Portfolio erzählen Geschichten, so dass die Mode zum Betrachter spricht, man an ihnen in der heutigen Bilderflut hängen bleibt, mehr sehen und mit ihm arbeiten möchte.

Ausbildung Lette Verein Berlin
Frank Schumacher

Preis 1.000 Euro Preisgeld, Fünf Werke werden in die Sammlung Modebild der Kunstbibliothek aufgenommen, die dafür vom Labor Pixel Grain hochwertig gedruckt werden. Auftrag vom Berliner Senat, das Editorial des Berlin Showrooms zu fotografieren. Mentorenprogramm und Medienarbeit.

Kontakt mail@jakobtillmann.com
Instagram: @jakobtillmann.photo

Download Web: www.FASH.Berlin/Jakob_Tillmann_web.zip
Print: www.FASH.Berlin/Jakob_Tillmann_print.zip

FASH 2018 / 17. Juni 2018

Annika Klaas

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2018
Kategorie Studierende

Konzept Annika Klaas: Das gestalterische und technische Potential des Stricks möchte ich für die Entwicklung und Realisierung innovativer Konzepte ausloten und ausreizen. Sei es für neue Designs mit einem subtilen Spiel von Strukturen und Farben oder von Formen, die in der Konfektion so nicht fertigbar sind. Vor allem durch die Digitalisierung bietet die Stricktechnologie Innovationen in Produktion und Fertigung, so können Strickcomputer die menschliche Arbeitszeit auf ein Minimum reduzieren und damit wieder eine lokale Produktion ermöglichen, wie die Speedfactory von Adidas zeigt. Dies bietet wieder neue Möglichkeiten der Gestaltung, wie einen Durchbruch von Customizing. Mein Ideal ist, diese Potentiale für eine ganzheitlich und nachhaltige Gestaltung zu nutzen, auch in interdisziplinären Teams.
Meine Bachelorkollektion „Slow Curve“ ist inspiriert von den flächigen Formspielen und leuchtenden Farben des Künstlers Ellsworth Kellys, dessen Werke Namen tragen wie „Blue over Blue“ oder „Blue Red Rocker“. Ich habe neben dem Schnitt selber vielfältige Strickstrukturen entwickelt und gefertigt. Zur Realisierung der zweifarbigen Petinetstrukturen, meshartigen Multi Gauge Gestricke, grafischen Intarsien und Wendeplattierungen programmierte ich modernste Strickmaschinen. Asymmetrische Effekte von Stickereien oder Belegen setzen Akzente. Weiche Wollqualitäten kontrastieren mit glänzenden Seiden- und Viskoseelementen. Die Womenswear-Kollektion besteht aus 30 Outfits, von denen sechs realisiert wurden.

 Preisverleihung


Jurybegründung Eine stringente, stilsichere und sehr reife Kollektion, die selbst mit modernster Stricktechnologie in exzellenter Qualität gefertigt wurde.

Annika Klaas hat eine sehr stringente, stilsichere und moderne Kollektion mit einem klaren Konzept entworfen, das sie gut vermittelt. Die gekonnt reduzierte Silhouette und filigrane Details überzeugen. Ihre kleine Kollektion geht in die Tiefe, vor allem bei der eigenen Konstruktion und Fertigung des Stricks mit modernster Stricktechnologie. Eine frische und zugleich sehr ausgereifte, akkurate und ausgewogene Arbeit mit herausragender technischer Umsetzung. Diese Qualitäten haben auch weitere Projekte wie die Entwicklung einer dreidimensional gestrickten Typografie, gestrickte Sneakers oder einem Messestand auf der Pitti Filati 2016. Das Mode weit mehr ist als nur ein Bild auf Instagram, sondern auch heute von der Perfektion in Schnitt und Realisierung lebt, sieht man hier in vorbildlicher Weise.
Annika Klaas eigenständige Kreativität kommt aus der intensiven Auseinandersetzung mit der freien Kunst, Erfahrungen im Kostümdesign und der Wahrnehmung der Schönheit des Alltäglichen. Ihre fokussierte Kreativität kommt auf den Punkt, ähnlich wie bei einem Ingenieur. Sie nimmt die Rolle der Designerin an, hat eine erkennbar zielgerichtete Arbeitsweise, hinterfragt konstruktiv und arbeitet schon jetzt auf hohem Niveau professionell an jedem Detail und könnte so Klassikern wie einem Punto Milano Kleid neues Leben einhauchen. So entsteht Mode die mehr ist als eine kurze Befriedigung nach dem Kauf.
Annika Klaas weiß, was sie will: relevante Innovationen in Produktion und Fertigung, eine ganzheitliche und nachhaltige Gestaltung und damit für eine dringend notwendige Erneuerung der Mode zu arbeiten. Schon heute gelingt es ihr den Blick für Qualität, Innovation und Tiefsinn zu schärfen und so Mode wieder mehr Wert und Wertschätzung zu verleihen.


Ausbildung 1. Semester Master, Hochschule Reutlingen, Fakultät Textil & Design
Prof. Änna Piel †

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt annika.klaas@gmail.com
Instagram @annikaklaas

Download Web: www.sdbi.de/download/annika-klaas-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/annika-klaas-print.zip

FASH 2018 / 16. Juni 2018

Maria Presser

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2018
Kategorie Abschlussarbeiten

Konzept

Maria Presser: „Don’t be a square“ – „Sei kein Spießer“ – ist das Motto meiner Menswear Kollektion „The Bonnie Situation“. Die Outfits spielen mit den Erwartungshaltungen der Betrachter, um über Stereotypen und Klischees hinaus eine differenziertere Wahrnehmung der Mode herauszufordern. Postmoderne Stilmittel wie die Dekonstruktion nach literaturwissenschaftlichem Vorbild werden in einen modischen Kontext übertragen: Mit dem Preppy Stil und der Warn- und Arbeitsbekleidung treffen zwei vermeintlich gegensätzliche Genres aufeinander. Weitere Gestaltungselemente sind Zitate und Anspielungen, Überzeichnungen und Überraschungseffekte wie die neuartige Kombination verschiedenster Muster. Die Kollektion lebt von dieser „Intertextualität“ und knüpft damit an die Arbeit des Kultregisseurs Quentin Tarantino an, dessen Werke wie „Pulp Fiction“ (1994) Prototypen für die postmoderne Filmästhetik wurden.
Die intensive Auseinandersetzung mit Geisteswissenschaften und soziokulturellen Zusammenhängen ist wichtiger Teil meiner Arbeit an moderner, anspruchsvoller und progressiver Menswear. Ich strebe die Dekonstruktion modischer Oppositionen wie die von konzeptuell und kommerziell, eine neuartige Form der Rezeption und Rezension von Mode sowie eine Weiterentwicklung im Selbstverständnis des Modedesigners an.


 Preisverleihung


Jurybegründung Eine sehr ausgewogene Balance zwischen Streetwear und Business Mode auf hohem professionellen Niveau.

Maria Presser gelingt mit der Kombination zwei vermeintlich gegensätzlicher Genres ein ironischer und reifer Dialog zwischen trendiger Streetwear und traditioneller Business Mode. Es wirkt angezogen sofort cool, selbstverständlich und dezent raffiniert.
Das Thema „Dekonstruktion“ ist klug gewählt, argumentiert und präsentiert. Die Schnittführung ist neu und kreativ, die Verarbeitung tadellos. Die unstrukturierte Konfektion besticht durch sehr gute Passform, Lässigkeit und ein ausgezeichnetes Tragegefühl. Die facettenreiche Umsetzung überzeugt mit spielerisch leichten, aber konsequenten Ansätzen. Auch die subtile Farb- und Stoffauswahl zeigt, dass der Mann modebewusst sein kann, ohne gleich als Fashion Victim wahrgenommen zu werden.
Maria Presser hat eine eigene Handschrift, die Fähigkeit zu entscheiden, ist leistungsbereit und will erkennbar an sich arbeiten. In ihrer Bachelorkollektion hat sie eine sehr reife Balance auf hohem professionellen Niveau gefunden. Die Arbeit fordert heraus, Bekanntes neu zu bewerten und passt damit in die Zeit. So gelingt es Maria Presser, ihr Ziel zu erreichen: Den Blick der Betrachter und Träger ihrer Mode zu schärfen für Qualität, Innovation und Tiefsinn. Sie bietet damit auch der erstarrten Bekleidungsindustrie wichtige Impulse, einen Weg ins 21. Jahrhundert zu finden.


Ausbildung Bachelor, AMD – Akademie Mode & Design, Berlin
Prof. Antje Drinkuth

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt maria@presser-architekten.de
Instagram @mariapresser
www.mariapresser.com

Download Web: www.sdbi.de/download/maria-presser-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/maria-pressers-print.zip

FASH 2018 / 12. Juni 2018

Carine Kuntz + Alexander Gaertner


Preis der Finalisten
European Fashion Award – FASH 2018

Konzept

EKMA (Abk. für Ektoplasma) ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Textil- und Modedesign. Die Womenswear-Kollektion thematisiert die Bereiche Spiritismus und Mediumismus, vor allem aber die Materialisierungsphänomene des Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing. Durch Manipulation erhielten die Stoffe neue haptische und visuelle Eigenschaften. Es entsteht ein Zusammenspiel aus reduzierten und opulenten Silhouetten, milchig-durchscheinenden Schichten, Moiré-Effekten und fließenden Oberflächen.


 Preisverleihung


Ausbildung Carine Kuntz (Master Mode)
Alexander Gaertner (Master Textil)
Weißensee Kunsthochschule Berlin, Prof. Clara Leskovar, Prof. Doreen Schulz, Prof. Dr. Zane Berzina

Preis 500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt Carine Kuntz
kuntzgaertner@gmail.com
Instagram @kuntzgaertner
Alexander Gaertner
kuntzgaertner@gmail.com
Instagram @alexandergaertner

Download Web: www.sdbi.de/download/carine-kuntz-alexander-gaertner-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/carine-kuntz-alexander-gaertner-print.zip

FASH 2017 Get Real / 29. Juni 2017

Hannah Kliewer


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

Steife Brise

Schutz im Sturm der Sozialen Medien bietet die Männerkollektion „Steife Brise“. Die Kollektion begleitet den Mann auf der Reise zu sich selbst, auf seinem Weg zum Echten und unterstreicht seine Persönlichkeit. Mit klaren Proportionen, hochwertiger Merinowolle und Verarbeitung sowie der klassischen Farbgebung ist sie ein Statement des Understatements. Der selbsthergestellte Strick spricht wohlig und weich die Sinne an. Die übergroßen Krägen mit ihren Ecken und Kanten aus eingefasstem Schaumstoff sind inspiriert von Rettungswesten. Sie bieten Schutz, geben ein Gefühl von Geborgenheit auf der Reise zum Selbst und geben dem Träger Ecken und Kanten. Reißverschlüsse unterstreichen das Bewusstsein für Zusammenhalt. Mit dieser Sicherheit wächst wieder der Mut zum Neuen, die Energie und die Neugier auf die Mitwelt. Wollige Nähe in einer kalten digitalen Weite.


 Preisverleihung


Jurybegründung Die Männerkollektion „Steife Brise“ von Hannah Kliewer passt gut in die Zeit. Sie greift eine tief sitzende Sehnsucht nach Ursprünglichem und Geborgenheit auf, kurz: nach Heimat in der digitalen Globalisierung. Durch die visuelle Übersteigerung von Jacke und Troyer fühlt man sich beschützt. Hannah Kliewer flüchtet nicht ins Cocooning, sondern hat ein Plädoyer für Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten gestaltet. Sie will diese stärken, damit Menschen wieder aufeinander zugehen können. Sie vereint Seemannskleidung wie Troyer und Rettungsweste mit aktuellen Strömungen der Mode, wie hohe Schultern und große Krägen, zu einer modernen und eigenständigen Aussage. Ein pointiertes Statement ohne laut aufzutragen.
Hannah Kliewer hat den oft tradierten Strick jung und modern interpretiert und gibt so wichtige Impulse für Streetwear- und Luxusmarken. Eine gute Balance aus Teilen für die Show und tragbaren Kleidern. Die Entwürfe bieten mit ihrer Zeichenhaftigkeit aber auch Potenzial für das Kostümdesign. Der Ausbildung zur Maßschneiderin ist die hervorragende Umsetzung und das Gespür für handwerkliche Techniken zu verdanken. Die präzise Analyse des Zeitgeistes und die Dokumentation mit ihrer poetischen Sprache sind hervorragend und auf den Punkt. Eine originelle Arbeit, deren Kraft der Kreation sofort zu spüren ist und die Lust macht, mehr zu sehen. Ein Talent mit großem Potential!
Mitglied der Jury Thomas Steinbrück, Creative Director Reebok, Boston

Ausbildung 6. Semester – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg / Prof. Kai Dünhölter

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt info@hannahkliewer.com / www.hannahkliewer.com

Download Web: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-print.zip

FASH 2017 Get Real / 28. Juni 2017

Lea Schweinfurth


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

All_In

Aus dem persönlichen Erfahrungsschatz aus realen und virtuellen Reisen, Er¬lebnissen und Interessen entstand eine Kollektion für Frauen und Männer. In Manier des Künstler Jean Michelle Basquiat wurden die Eindrücke ungefiltert zu Collagen verarbeitet: Flamencotänzerinnen und Matadore aus Spanien, indische Hochzeitstrachten, japanische Kimonos, britischer Tweed, Rockstars der siebziger Jahre oder Hip-Hop der 90er Jahre. Roh und direkt, illustrativ und unmittelbar. Die ganze Welt vereint in sechs Outfits: All_In. Drucke, Muster, Farben und deren Kompositionen erfüllen die grafischen Silhouetten mit Leben. Die Kleider wurden zu Leinwänden und mit Reaktiv- und Pigmentfarben bemalt. Jeder Look eine Identität, eine Maskerade für sich. Alle Stoffe sind entweder mit dem Ökolabel GOTS zertifiziert, wurden upgecycled oder stammen aus Restbeständen. Zum Leben erweckte Collagen.


 Preisverleihung


Jurybegründung Lea Schweinfurth hat eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit zum Wettbewerbsthema „Get Real“ präsentiert. Eine Alternative zur kommerziellen Mode, die emotional berührend und überraschend ist: voller poetischer Übertreibung und Persönlichkeit, Lust und verführerischer Schönheit. Statt der Gleichmacherei der Sozialen Medien und Trends zu folgen, traut sie ihren persönlichen Wünschen, Ansichten, Gedanken und Intentionen. Trotzt der vielschichtigen Bezüge ist eine in sich schlüssige Kollektion mit sehr gut abgestimmten Farben und starken Drucken entstanden. Alle Looks funktionieren auch unterein¬ander, bilden einen Baukasten für die eigene Identität. Von der eigenständigen Idee über die kluge Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten mit sehr guten Passformen eine herausragende Arbeit!
Mitglied der Jury Otto Drögsler, Creative Director Odeeh

Ausbildung 7. Semester – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Joachim Schielicke, Gastprof. Bianca Koczan, Gastprof. Dunja Marija Kopi

Preis 1.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt lea.schweinfurth@gmx.de / www.leaschweinfurth.com

Download Web: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lea-schweinfurth-print.zip

FASH 2017 Get Real / 27. Juni 2017

Andreas Stang


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

XO

Die Mode bedient das tief verwurzelte Schmuckbedürfnis des Menschen. Die Damenkollektion „XO“ (Gruß in sozialen Netzwerken, „Küsse und Umarmung“) thematisiert dies mit gleißendem Schmuck und ironischer Übertreibung. Sie lebt von Gegensätzen, die sich anziehen und abstoßen: tausende von Hand aufgenähte Schmuckverschlüsse und Metallketten bleiben an unzähligen Magneten haften, wenn sie sich nahe kommen. So werden die Trägerinnen regelrecht zur Kommunikation und Interaktion gedrängt. An den Magneten und Haken können weitere Ketten, riesige Brokatschleifen oder Stoff- und Kunstfellstücke befestigt und so der Look variiert und individualisiert werden. Die Kollektion von Andreas Stang will anregen, sich als Menschen zu begegnen. XO


 Preisverleihung