FASH 2023 / 24. Mai 2023
Der European Fashion Award FASH 2023 kehrt an den Sitz der Stiftung nach München zurück, wo er 1978 gegründet und bis 2013 verliehen wurde.
Der Anmeldeschluss ist nun Mitte Juli, die Preisverleihung findet Ende November auf der ISPO Munich statt, die seit 2004 die Arbeit des European Fashion Award FASH maßgeblich trägt.
Der European Fashion Award FASH 2023 kehrt an den Sitz der Stiftung nach München zurück, wo er 1978 gegründet und bis 2013 verliehen wurde.
Der Anmeldeschluss ist nun Mitte Juli, die Preisverleihung findet Ende November auf der ISPO Munich statt, die seit 2004 die Arbeit des European Fashion Award FASH maßgeblich trägt. More
FASH 2022 / 8. September 2022
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Studierende |
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1/8 – Photo: Jakob Tillmann/SDBI
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Portfolio |
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Die Kollektion „Bad/ bed story“ basiert auf Materialexperimenten mit Strick, Spitze, alten Bettlaken, Kleber und Rascheltechniken. Sie ist inspiriert vom Tanzen im Club, dem Weg nach Hause und der Ankunft im eigenen Bett. Graffitis stehen für mögliche Belästigungen. Das weiße Kleid mit rotem Graffiti wurde auf einer Handstrickmaschine gefertigt und mit Leim manipuliert. Das rein weiße Kleid kann durch Riemen verstellt werden.
Inspiriert durch den Zirkus, wo die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmt, wurde die Kollektion „Dreamers Circus“ aus sechs Outfits entworfen. Dieser Kontrast wird durch das Spiel mit engen und weiten Formen sowie verschiedenste Materialien dargestellt. So ist der dunkle Blazer aus unverkaufter Ware gefertigt und wurde mit pinker Textilfarbe sowie einer verspielten und abnehmbaren Rüsche akzentuiert.
Unsere Zeit ist geprägt von Klimawandel, Konsum, Krieg, Krankheiten und anderen Krisen. Um Lösungen zu finden, ist eine hoffnungsvolle Sicht auf die Zukunft notwendig, um die Handlungsspielräume wahrzunehmen. Die Kollektion für Frauen und Männer „Transparent Response“ spielt mit der Idee von Klarheit und Ungewissheit. Sie soll daran erinnern, die Zukunft aktiv mitzugestalten und dass wir dafür mehr Transparenz in der Modebranche brauchen, um einen bewussteren Konsum zu ermöglichen. |
Kollektion |
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1/9 – Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Jurybegründung |
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Viola Schmidt überzeugt durch eine zielgerichtete Kreativität und eine gute Begrenzung der Ideen. Trotz vielfältigen Inspirationen und ihrem großen Spektrum an hervorragend umgesetzten Techniken erreicht sie ein sehr stimmiges Gesamtbild. Bei der handwerklich sehr akkuraten Umsetzung und den stimmigen Passformen zeigt sich ihr Abschluss als Maßschneidermeisterin. Ihr schönes Portfolio ist sehr sauber und gut nachvollziehbar aufgearbeitet, so dass man Lust bekommt, mehr von ihren Arbeiten zu sehen. Qualitäten, die dringend in der Modeindustrie gebraucht werden.
Mitglied der Jury Mela Bauer, Geschäftsführerin Modeagentur Melagence |
Ausbildung |
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4. Semester, Hochschule Reutlingen, Annika Klaas |
Preis |
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1.500 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423 |

FASH 2022 / 8. September 2022
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor |
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1/21 – Photo: Jakob Tillmann/SDBI
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Nomads for Love |
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Die Kostümkollektion „Nomads for Love“ ist inspiriert von den unterschiedlichsten kulturellen Quellen. Das übergreifende Sujet ist die Auseinandersetzung mit den Themen Nomadentum und Zugehörigkeit; und darüber hinaus mit der Inspiration von Festivalkultur und dem damit verbundenen Motiv des „Camping‘. Thematisch reflektiert dies die Materialwahl und das Upcycling von Zeltplanen und Schlafsäcken.
Entworfen wurde eine fiktive Tracht für einen queeren Nomadenstamm, für die „Nomads for Love“! Gearbeitet wurde insbesondere mit der Idee „Queering Tradition“. Queer definiert nicht nur sexuelle Präferenzen, sondern bedeutet die Abgrenzung von Normen zugunsten von Vielfalt. Dabei werden Elemente und Symbole einer Tradition so verfremdet, dass eine neue visuelle Aussage und Wahrnehmung der Tracht entstehen.
Eine besondere Rolle spielen bei den fünf Outfits die gedruckten und gestickten Ornamente. Diese bilden sowohl Reminiszenzen zu Darstellungen aus der griechischen Antike, traditioneller Handarbeit aus der jüdisch-kurdischen und polnischen Tradition, die Teil der eigenen Familiengeschichte des Designers sind, als auch zu den modernen Künstlern Judy Chicago und Keith Haring. Erscheinen die Ornamente auf den ersten Blick floral, offenbart der genaue, zweite Blick die Mischung aus sexuellem Lustspiel. |
Kollektion |
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1/12 Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Jurybegründung |
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Idan Yoav überzeugt durch ein ausdruckstarkes Kostümdesign, das Tradition und Moderne überzeugend verbindet, sowie eine überbordende Lebenslust ausstrahlt. Die sehr eigenständigen Silhouetten funktionieren gut, die Quilts und Stickereien sind sehr hochwertig gearbeitet. Entsprechend seines Werdegangs und seiner Ausbildung als Künstler, professioneller Tänzer und Modedesigner in Tel Aviv, Jerusalem, Paris, London und Berlin kann Idan Yoav virtuos unterschiedlichste Einflüsse zu einer kongruenten und reifen künstlerischen Leistung verbinden und diese auch begründen.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant |
Ausbildung |
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Bachelor – Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Doreen Schulz, Prof. Clara Leskovar |
Preis |
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1.800 Euro Preisgeld, Soex Sonderpreis: 1.000 Euro, Singer Stickmaschine EM 200 |

FASH 2022 / 8. September 2022
2. Preis
European Fashion Award – FASH 2022
Kategorie Bachelor |
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1/17 – Photo: © Jakob Tillmann
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The Space |
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Die Kollektion „The Space“ beschäftigt sich mit dem Begriff „Präisraelischer Orientalismus“ und untersucht die Komplexität des Orientalismus, wie er sich am Anfang des 20. Jahrhunderts unter den zionistischen Einwanderern in Palästina entwickelte. Die visuelle Inspiration kam aus Fotografien von Abraham Soskin, die jüdische Familien in traditioneller palästinensischer Kleidung zeigen. Sie zeugen von der Sehnsucht, sich dem Osten anzugleichen und authentische, einheimische Wurzeln zu erlangen.
Die Silhouetten sind Hybride zwischen Ost und West: der traditionellen palästinensischen und der westlichen Kleidung. In ihrer konstruierten Form sind sie flach und verändern ihre Dynamik, wenn sie getragen werden. Die Stoffe aus Seide und Denim wurden bedruckt. Dazu wurde die Technik der Cynaotypie verwendet, damals eine der ersten Methoden zur Entwicklung von Fotos. Die Drucke zeigen Weizen, Hafer und Eukalyptus, die im Einklang mit der örtlichen Landschaft stehen. Eukalyptus wurde von den Zionisten aus Europa nach Palästina gebracht, um die Sümpfe auszutrocknen. |
Kollektion |
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Photo: © Gerome Defrance/Neofashion
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Jurybegründung |
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Lihi Mendel hat sehr schöne und ausgereifte Silhouetten entworfen. Die Gräserdrucke überzeugen mit dem guten Farbgefühl und wurden hervorragend auf verschiedenen Stoffqualitäten umgesetzt. So ist Kleidung von hoher Begehrlichkeit entstanden, die man viele Jahre tragen kann. Das einfache und doch überzeugende Portfolio dosiert gut die Moodfotos und weckt Lust, die Designs in Natura zu sehen.
Mitglied der Jury Arne Eberle, Arne Eberle press + sales und Herausgeber Œ Magazine |
Ausbildung |
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Bachelor, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Prof. Heike Selmer |
Preis |
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1.700 Euro Preisgeld, Nähmaschine Singer Heavy Duty 4423 |

FASH 2022 / 16. Mai 2022
Neue Mode aus alten Kleidern. Das ist – kurz gesagt – die Aufgabe des European Fashion Award FASH 2022 unter dem Thema „Re:Create Fashion“. Damit werden erstmals keine neuen Modedesigns gesucht, sondern es gilt, aus Altkleidung neue kreative Looks zu schaffen. Der europaweit ausgeschriebene Wettbewerb richtet sich an besonders begabte Studierende und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er steht im Einklang mit der Textilstrategie der Europäischen Kommission. More
Analyse Nachhaltige Mode / 16. Mai 2022
Soex, pre-sorting in Bitterfeld-Wolfen. © Soex
Über nachhaltige und faire Mode wird seit Jahrzehnten intensiv diskutiert. Alle reden von Kreislaufwirtschaft, und viele Modeunternehmen haben Sustainability-Projekte angekündigt. Doch die Realität ist mehr als ernüchternd. Nun will die Europäische Kommission mit einer umfangreichen Textilstrategie die Mode zur Nachhaltigkeit verpflichten.
Eine Analyse von Joachim Schirrmacher
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FASH 2021 / 5. Juli 2021
European Fashion Award FASH im Rahmen der Frankfurter Fashion Week verliehen

Am ersten Tag der digitalen Frankurter Fashion Week wurden sechs junge Talente offiziell mit dem European Fashion Award FASH ausgezeichnet. More
FASH 2021 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Master |
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Aylin Tomta, Photo: © Joerg Zuber
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Hylemorph |
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Identitäten sind fluide Momente. Ausgangspunkt der Masterarbeit ist Aristoteles Frage, wie ‚Werden‘ im Sinne von Entstehen und Verändern möglich ist. Er sagt, wenn zu der Materie (griech. ‚Hyle‘) eine bestimmte Form (‚morphe‘) hinzukommt, entsteht ein ‚Ding‘. Die Kollektion „Hylemorph“ hinterfragt die Stereotypen und Grenzen von Genderidentitäten, also dem Geschlecht als soziale und kulturelle Konstruktion. Die große Kunst der Mode ist es, Bedeutungen zu verschieben. Statt nur Frau und Mann, bietet sie eine Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich in der Selbstinszenierung Grenzen überschreiten und viele verschiedene Nuancen erforschen. Es ist eine alltagsrelevante Form von „doing gender“. Hier liegt ihr queeres Potential. Und so kann sie unser Denken und damit unsere Gesellschaft verändern.
Ausgangspunkt der 20-teiligen gender-fluiden Menswear Kollektion sind Archetypen der klassischen Herrenmode als auch der Haute Couture. Um neue Formen für Anzug, Hosenrock, Hemd, Polohemd, Blouson, Mantel und Trenchcoat zu schaffen, werden die klassischen Formen aufgelöst und nur noch durch Nähte angedeutet, geschichtet, bedruckt oder Flächen werden in Schnitteile eingeschoben. Dieses Spiel mit der räumlichen Wirkung von Kleidung ermöglicht eine neue Art der Wahrnehmung. |
Kollektion |
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1/8 – Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Aylin Tomta hat aus der Tiefe der Schnitt-Konstruktion handwerklich perfekte und skulpturale Kleider mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse erschaffen: stylish, chic und cool! Eine kraftvolle Kollektion voller Poesie, die man gerne lange anschaut und die emotional berührt. Mit ihrer im Wortsinn überzeichneten Mode überwindet sie die Klassik und hat damit ein völlig neues und modernes Männerbild erschaffen, das maskulin ist ohne ins Manierierte oder Crossdressing abzugleiten. Obwohl es Showpieces sind, fühlt man sich darin wohl und sieht darin gut aus. Basis ist die Auseinandersetzung mit Gender als sozialem Geschlecht. Sie versteht Mode jenseits der heteronormativen Vorstellung, wonach Mode ausschließlich der sexuellen und zwar der heterosexuellen Verführung dient. Auch die Dokumentation mit Prozess und Modefotos gehört zu den Besten. Sehr selten ist eine Masterarbeit so ausgereift und auf dem Punkt. Das herausragende Talent zeigt auch die sehr erfreuliche und beachtliche Weiterentwicklung seit ihrem Preis beim European Fashion Award FASH 2017, die so sehr selten ist. Auf nach Paris!
Mitglied der Jury Carl Tillessen (Chefanalyst, Deutsches Mode-Institut |
Ausbildung |
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Master – Fachhochschule Bielefeld, Prof. Meiken Rau |
Preis |
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2.000 Euro Preisgeld |

FASH 2021 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Studierende |
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Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Oddity 1400 |
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Der Altaraufsatz „Goldene Tafel“ der Benediktinerabteikirche zu Lüneburg aus dem 14. Jahrhundert erstrahlt seit 2019 im Landesmuseum Niedersachsen in neuem Glanz. Er ist der Ausgangpunkt der Sommerkollektion „Oddity 1400“. Im Inneren der „Goldene Tafel“ befinden sich 23 Wunderkammern die einst mit dem kostbaren Reliquienschatz aus Rubinen, Smaragden und Perlen, exotischen Seidenstoffen oder religiösen Schriften gefüllt waren.
Die Distel symbolisiert im Altarbild die Muttermilch Marias und ist gleich zu setzen mit einem Heilmittel. Daraus entstand ein Digitalprint, der die Kollektion prägt. Das Grün ist abgeleitet aus den Naturdarstellungen, Kobaltblau, Rot und Weiß aus den Gewändern des Altarbildes. Die langgezogenen Silhouetten zeigen ein Layering aus Kaftanbluse, Kleid, Hosen und Overalls. Sie sind in Bio-Baumwollqualitäten sowie Jersey gefertigt. Sie greifen die Gewänder der „Goldene Tafel“ auf und sind zugleich genderneutral. |
Kollektion |
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Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Lars Witkowski hat die Inspiration der „Goldene Tafel“ aus dem 14. Jahrhundert sehr überzeugend in eine moderne Kollektion übersetzt. Sie trifft das aktuelle Bedürfnis nach einer smarten Lässigkeit zwischen Chic und Casual sehr gut. Die Studienarbeit zeigt eher Gewänder als traditionelle Kleider und bietet damit eine stylische Alternative für die immer heißer werdenden Sommertage. Auch das Styling überzeugt.
Mitglied der Jury Kerstin Strauss, Creative Director, Strauss |
Ausbildung |
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10. Semester – Hochschule Hannover, Prof. Martina Glomb |
Preis |
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1.000 Euro Preisgeld |

FASH 2021 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2021
Kategorie Bachelor |
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Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Wollust |
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Kratzig und flauschig, Dominanz und Unterwerfung. Die Kollektion „Wollust“ beschäftigt sich mit dem Woll-Fetisch von Frauen und Männern und überträgt ausgewählte Neigungen in eine Ästhetik, die auch die Allgemeinheit anspricht. Die Vorlieben der „Woolies“ etwa für Corsagen, Balaklava, Bondage, Zopfmuster oder Rippstrick sowie bestimmte Farben wurden in sechs Outfits übersetzt. Entsprechend dem Fetisch sind die Outfits aus Mohair-, Schurwoll- und Alpaka-Garnen gestrickt. Metallringe sind eine Anspielung auf die Praktiken Bondage und S&M. Alle Teile wurden fullyfashioned und somit ohne Abfälle an der Handstrickmaschine oder von Hand gestrickt. |
Kollektion |
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1/6 – Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Die Erneuerung der Mode hat seine Wurzeln oft in Undergroundszenen. Sei es Gaultiers Büstenhalter für Madonna oder Claudia Skoda, die in den 1970er Jahren Strick sexy machte, wie aktuell in der Ausstellung „dressed to thrill“ im Berliner Kulturforum zu sehen ist. In diesem Fall ist es der Fetisch der „Woolies“ für Wolle. Die Auseinandersetzung von Helena Wieser mit Strick ist wirklich neu und gibt wichtige Impulse für das oft tradierte Genre Strick. Endlich ist Strick nicht in erster Line warm, sondern leicht und modisch. Man möchte ihre Kleider anfassen, berühren, spüren. Vor allem: die Kollektion inspiriert und macht Lust auf Mode. Mehr kann eine Kollektion nicht leisten.
Mitglied der Jury Joel Horwitz, Design Director, Fila Europe |
Ausbildung |
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Master – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle / Prof. Lars Paschke |
Preis |
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2.000 Euro Preisgeld |

FASH 2020 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Master |
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Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt |
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Die Glorifizierung der Jugend ist in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Sie ist ein Symbol für Erfolg und Effektivität, Dynamik und Leistungsfähigkeit. In einem Alltag voller Routine und Selbstbeherrschung wollen wir uns wieder lebendig fühlen und sehnen uns nach jugendlicher Leidenschaft, Emotionalität oder Im-Moment-Sein. Doch statt diese innere, jugendliche Haltung und Neugier aufrecht zu erhalten, wird sie meist auf die Oberfläche reduziert; was durch Massenmedien und Werbung verstärkt wird. Das innere Streben nach Freiheit und Authentizität wird zugunsten einer imaginären Sicherheit unterdrückt und die Emotionen durch Konsum ersetzt.Die Folge ist eine immer stärkere Entfremdung von uns selbst: lieber nichts bereuen als zu viel empfinden. Eine Auseinandersetzung über diesen Widerspruch findet kaum statt, dadurch fehlt auch Kritik oder Protest. Als Folge erleben wir Konformität statt Enthusiasmus, Imitation statt Original, Bequemlichkeit statt Originalität – Werte, die diametral zur ersehnten jugendlichen Lebendigkeit stehen.Mit einer unvoreingenommenen, jugendlichen Wahrnehmung, einem Ausprobieren des Jetzt und durch intuitives Denken, Fühlen und Handeln können wir Freiheiten behalten, ohne uns von unserem Inneren zu entfernen oder unsere Selbstbestimmtheit zu verlieren. Wir können erkennen, dass derzeitige Normen, Ideale und Konventionen nicht die einzig möglichen sind, Alternativen entwerfen und wieder Zukunft gestalten.
Die Frauenkollektion „Es war alles Gegenwart, die Zukunft fand ausschließlich in Science Fiction statt“ visualisiert die jugendliche Emotionalität, Impulsivität, Euphorie und Widersprüchlichkeit. Kontrastierende Farben, Formen und Materialien, Volumen und Tiefe, Transparenz und Opulenz prägen die Kollektion mit ihrem experimentellem Textil- und Strickdesign. |
Kollektion |
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1/5 – Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Carla Renée Loose überzeugt mit ihren konzeptionellen und kreativen Stärken. Ihre tiefgründige, treffende und klug formulierte Analyse der Glorifizierung der Jugend überzeugt und gibt wichtige Antworten für unsere Gesellschaft. Dies auch, weil ihre Arbeit auf einer – inzwischen sehr selten geworden – klassischen Literatur Recherche aufbaut. So schafft sie eine Theorie-Arbeit, die allein eine Auszeichnung verdient.
Ihre künstlerischen Illustrationen zeigen in moderner Form ihre schöpferische Kraft. Sie nimmt dabei Wurzeln auf und überführt sie ins Heute. Entstanden sind eigenständige Kleider, die Frauen gerne anziehen, gepaart mit einer Jugendlichkeit die im Jetzt verortet ist.
Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant |
Ausbildung |
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Bachelor – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Prof. Anke Schlöder
Master – Kunsthochschule Berlin Weißensee / Prof. Patrick Rietz |
Preis |
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2.000 Euro Preisgeld |

FASH 2020 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Bachelor |
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Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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[fi:] |
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Die Kollektion [fi:] interpretiert das philosophische Konzept des Fluiden. Mit „panta rhei“ beschreibt der Philosoph Heraklit das Leben als einen Fluss: Sein ist Werden und Werden ist Sein. Altbekannte Definitionen verschwimmen, vertraute Formen zerfließen.Archetypen aus Looks von Acid Jazz Bands mit ihrer frei fließenden Musik wie Digable Planets, Galliano, Brand New Heavies dienten als Basis des jeweils „statischen“ Teils eines Outfits. Hinzu kommt jeweils ein fluider, wandelbarer Part, bei dem die Volumen entlang von Bändern frei am Körper verschoben werden können. Es gibt dabei kein Richtig und Falsch. Die klare Struktur eines klassischen Karo-Musters (Digitalprint auf Baumwolle) wurde durch eine Spiegelfolie verzerrt, ein anderes durch Bleichen mit einem Zufallsfaktor verfremdet. Zusammen mit der ständigen Bewegung der Kleidung verlieren die Karo-Muster ihre Struktur, sie verschwimmen. Die thermochrome Farbe (Siebdruck) reagiert auf die Körpertemperatur und ändert sich von Petrol, wenn sie kalt ist, zu Neongrün, wenn sie sich erwärmt. Je nach Träger und Situation sind somit auch die Farben fluide. |
Kollektion |
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1/8 – Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Erato Fotopoulos schafft, was nur selten gelingt: Sie verbindet Sportswear mit modischem Anspruch. In ihrem Spiel von Volumen und starken Drucken balanciert sie Casual und Chic so gekonnt, dass es selbstverständlich wirkt und doch emotional berührt. Die Kleider sind fotogen und zugleich fühlt man sich in ihnen modern und cool, sie tragen sich angenehm wie ein Pyjama und man wirkt doch angezogen. Eine Kunst, die an den Designern Haider Ackermann erinnert.
Nicht zuletzt überwindet sie Gender-Grenzen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Bei allem Anspruch sind Teile wie die T-Shirts durchaus kommerziell. Ein Look voller Persönlichkeit der perfekt in die Zeit von Lockdown und Loungewear passt, wo dringend Lässiges mit neuen Details, eigener Aussage und Raffinesse gesucht wird. Von der eigenständigen Idee über die gute Dokumentation bis zu den innovativen Schnitten eine herausragende Arbeit! Ein Talent mit großem Potential in einem starken Jahrgang.
Mitglied der Jury Kristian Schuller, Fotograf, Berlin/New York |
Ausbildung |
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Bachelor – Fachhochschule Bielefeld / Prof. Meiken Rau |
Preis |
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2.000 Euro Preisgeld |

FASH 2020 / 5. Juli 2021
1. Preis
European Fashion Award – FASH 2020
Kategorie Studierende |
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Photo: © Bernhard Ludewig/SDBI
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Moiré Physique |
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Die Kollektion Moiré Physique erforscht, wie die Optik eines Moirés durch Licht und Schatten erreicht werden kann. Und wie ein digitales Moiré als potentielles Mittel zur Tarnung im Zeitalter der permanenten Überwachung und gefährdeten Privatsphäre dienen kann. Der Moiré-Effekt wird durch maschinelles Stricken, Weben und Siebdruck von Georgette, Baumwolle und Viskose erzielt. Analog zu Überlagerung zweier ähnlicher Raster eines Moirés, wurde die Frauenmode aus der Mitte des 19. und Jahrhunderts auf die Silhouette von Männermode übertragen. |
Kollektion |
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Photo: Jakob Tillmann / SDBI
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Jurybegründung |
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Margarita Rozhkova arbeitet sehr virtuos mit Materialien, so dass jedes für sich eine kleine Sensation ist, ob Strick, Georgette oder Mohair. Eine eigenständige und kraftvolle Studienarbeit mit einer hervorragenden handwerklichen Umsetzung, der man ansieht, dass Margarita Rozhkova mit einem Master of Arts in American Studies und viel Arbeitserfahrung schon eine reife Persönlichkeit ist.
Mitglied der Jury Jenny Capitain, u.a. Fashion Director Vogue US |
Ausbildung |
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6. Semester – Universität der Künste Berlin / Gast-Prof. Franziska Schreiber, Prof. Lars Paschke |
Preis |
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1.000 Euro Preisgeld |

FASH 2020 / 30. März 2020
Als kleines Zeichen der Hoffnung und im Vertrauen auf die Kraft der Kreativität loben wir auch in diesem Jahr den European Fashion Award FASH aus. Wenn es derzeit auch wichtigere Aufgaben gibt, laden wir diejenigen die Zeit haben herzlich ein, beim FASH 2020 teilzunehmen. So können die im vergangenen Jahr entstandenen Arbeiten gewürdigt werden und ein übergreifender Austausch stattfinden.
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FASH 2019 / 1. Juli 2019
1/30 – Die Preisträger des European Fashion Award FASH 2019: Katharina Heinze, Elisa Paulina Herrmann und Ecehan Altikardes mit Ihren Entwürfen. © Bernhard Ludewig/SDBI
Zu Beginn der Berlin Fashion Week sind vier junge Talente mit dem European Fashion Award FASH 2019 geehrt worden. Die Preisträger erhielten die begehrten Auszeichnungen am 1. Juli 2019 vor mehr als 200 Gästen im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Der FASH Award zählt zu den international bedeutendsten Förderpreisen für Modestudierende. Gemeinsam mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin vergaben die Initiatoren erstmals einen Sonderpreis Modefotografie.
Der Preis wird von der gemeinnützigen Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie, kurz SDBI getragen. Die 1978 gegründete SDBI ist die weltweit älteste Organisation zur Förderung von Modestudenten. FASH bringt Talente und Experten auf Augenhöhe zusammen. Alle Finalisten bietet der Wettbewerb große Aufmerksamkeit und viele Vorteile: Sie erlebten vor der Preisverleihung zwei Tage lang intensiven Austausch und Vernetzung. More
FASH 2019 Finalisten / 14. Juni 2019
Fashion: Tzu Chun Weng (Polimoda), photo: © Jin Jian, Model: Zi Rou Huang, Hair: You Xian Li, Make-up: Yi Ru Lai
Die Finalisten des European Fashion Award FASH 2019 mit dem Sonderpreis Modefotografie stehen fest. Die Preise werden am 1. Juli 2019 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin verliehen.
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FASH 2019 Photo / 8. Mai 2019
Fashion: Lea Schweinfurth FASH2017; Fashionphotograph: Franco P Tettamanti; Creative Director: Joachim Schirrmacher; Assistent Digi: Sebastian Stöhr; Assistent Camera/Light: Hannes Meier; Model: Sarah Pauley; Hair & Make-up: Christian Oliver Merz; Styling: Lea Schweinfurth, Tabassom Charaf; Setphotograph: Bernhard Ludewig; Studio: Delight Rental Studios; Postproduction: Franco P Tettamanti, NittyGritty.Berlin
Der European Fashion Award FASH lobt zusammen mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin den Sonderpreis Modefotografie European Fashion Award FASH 2019 – Photo aus. Gesucht werden Modefotografien auf höchstem künstlerischen und handwerklichen Niveau, die mit ausdrucksstarken Bildern unsere Zeit widerspiegeln.
Bewerben können sich Studierende der Fotografie ab dem 4. Semester aus ganz Europa bis zum 3. Juni. More
FASH 2019 – Modefotografie / 7. Mai 2019
1/10 – Akris SS 2011. Photo: Franco P Tettamanti
Franco P. Tettamanti hat die Kollektionen der Preisträger des European Fashion Award FASH von 2015 bis 2017 fotografiert. FASH-Direktor Joachim Schirrmacher sprach mit ihm über das menschliche in der Mode, prägnante Bilder mit emotionaler Botschaft und wie Mario Testino ihn auf der Straße entdeckte.
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Cocktail des European Fashion Award FASH / 28. Januar 2019
Cocktail des European Fashion Award FASH More
FASH 2017 / 16. Juni 2018
1 / 40 - Preisträger und Finalisten des European Fashion Award FASH 2018. Foto: © Bernhard Ludewig / SDBI
Der European Fashion Award FASH fand dieses Jahr mit einem neuen Konzept statt. Er reagiert auf die grundlegend veränderten Studienordnungen, eine neue Generation und den starken Wandel in der Modebranche. More
FASH 2018 / 16. Juni 2018
Foto: © Bernhard Ludewig / SDBI
Der European Fashion Award FASH wird getragen von der Messe München, ISPO Munich. Weitere Partner sind BRLO (Craft Bier), Carroux Caffee, Hering Berlin (Pokale), pieperconcept (Bügel), Pentherformes Group (Schaufensterfiguren), Raw Studios (Location), Vitra (Möbel) und Die Gastfreundin (Catering). More
Medienmitteilung / 25. Mai 2018
© Bueronardin
Die Finalisten des European Fashion Award FASH 2018 stehen fest. Die Preise werden am 16. Juni 2018 verliehen. Ingo Hoppe, Radio Berlin 88,8, wird moderieren. Zur Preisverleihung wird persönlich eingeladen. More
FASH 2018 / 18. April 2018
Fashion: Lukas Fischer FASH 2015, Photo: © Franco Tettamanti
Vernetzung, Feedback und der Austausch mit der Jury bilden künftig den Mittelpunkt des weltweit ausgeschriebenen European Fashion Award FASH. Er zählt zu den international bedeutendsten Förderpreisen für Modestudierende. Bewerbungsschluss ist der 10. Mai 2018.
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FASH 2017 / 3. Juli 2017
1 / 19 - Ausstellung des European Fashion Award FASH 2017 in der Basilika des Berliner Bode-Museum. Foto: © Ulf Büschleb / SDBI
Zum Auftakt der Berliner Fashion Week wurden sechs Nachwuchsdesigner von einer hochkarätigen Jury mit dem European Fashion Award FASH 2017 ausgezeichnet. Die Verleihung des im Wert von 200.000 Euro dotierten Preises fand in der eindrucksvollen Basilika des Bode-Museum statt, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. More
Fash 2017 / 3. Juli 2017
1 / 41 – The European Fashion Award FASH at Bode Museum in Berlin, Germany. (Photo by Isa Foltin/Getty Images for European Fashion Award FASH 2017)
Zur Verleihung des
European Fashion Award FASH 2017 im Berliner Bode-Museum kamen
200 geladene Gäste aus 17 Ländern: Verantwortliche führender Unternehmen wie Akris, Dorothee Schumacher, Max Mara, Strenesse oder Zalando; Lehrende deutscher Hochschulen sowie aus Bolivien, Kanada, Sri Lanka, Serbien, Slowenien und Russland sowie Vertreter des Bundestages und zahlreicher Bundesministerien.
Fash 2017 / 3. Juli 2017
1 / 19 – Ausstellung des European Fashion Award FASH 2017 in der Basilika des Bode-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin mit Figuren der Pentherformes Group. Foto: Bernhard Ludewig / SDBI