FASH 2018 / 16. Juni 2018

Maria Presser

1. Preis
European Fashion Award – FASH 2018
Kategorie Abschlussarbeiten

Konzept

Maria Presser: „Don’t be a square“ – „Sei kein Spießer“ – ist das Motto meiner Menswear Kollektion „The Bonnie Situation“. Die Outfits spielen mit den Erwartungshaltungen der Betrachter, um über Stereotypen und Klischees hinaus eine differenziertere Wahrnehmung der Mode herauszufordern. Postmoderne Stilmittel wie die Dekonstruktion nach literaturwissenschaftlichem Vorbild werden in einen modischen Kontext übertragen: Mit dem Preppy Stil und der Warn- und Arbeitsbekleidung treffen zwei vermeintlich gegensätzliche Genres aufeinander. Weitere Gestaltungselemente sind Zitate und Anspielungen, Überzeichnungen und Überraschungseffekte wie die neuartige Kombination verschiedenster Muster. Die Kollektion lebt von dieser „Intertextualität“ und knüpft damit an die Arbeit des Kultregisseurs Quentin Tarantino an, dessen Werke wie „Pulp Fiction“ (1994) Prototypen für die postmoderne Filmästhetik wurden.
Die intensive Auseinandersetzung mit Geisteswissenschaften und soziokulturellen Zusammenhängen ist wichtiger Teil meiner Arbeit an moderner, anspruchsvoller und progressiver Menswear. Ich strebe die Dekonstruktion modischer Oppositionen wie die von konzeptuell und kommerziell, eine neuartige Form der Rezeption und Rezension von Mode sowie eine Weiterentwicklung im Selbstverständnis des Modedesigners an.


 Preisverleihung


Jurybegründung Eine sehr ausgewogene Balance zwischen Streetwear und Business Mode auf hohem professionellen Niveau.

Maria Presser gelingt mit der Kombination zwei vermeintlich gegensätzlicher Genres ein ironischer und reifer Dialog zwischen trendiger Streetwear und traditioneller Business Mode. Es wirkt angezogen sofort cool, selbstverständlich und dezent raffiniert.
Das Thema „Dekonstruktion“ ist klug gewählt, argumentiert und präsentiert. Die Schnittführung ist neu und kreativ, die Verarbeitung tadellos. Die unstrukturierte Konfektion besticht durch sehr gute Passform, Lässigkeit und ein ausgezeichnetes Tragegefühl. Die facettenreiche Umsetzung überzeugt mit spielerisch leichten, aber konsequenten Ansätzen. Auch die subtile Farb- und Stoffauswahl zeigt, dass der Mann modebewusst sein kann, ohne gleich als Fashion Victim wahrgenommen zu werden.
Maria Presser hat eine eigene Handschrift, die Fähigkeit zu entscheiden, ist leistungsbereit und will erkennbar an sich arbeiten. In ihrer Bachelorkollektion hat sie eine sehr reife Balance auf hohem professionellen Niveau gefunden. Die Arbeit fordert heraus, Bekanntes neu zu bewerten und passt damit in die Zeit. So gelingt es Maria Presser, ihr Ziel zu erreichen: Den Blick der Betrachter und Träger ihrer Mode zu schärfen für Qualität, Innovation und Tiefsinn. Sie bietet damit auch der erstarrten Bekleidungsindustrie wichtige Impulse, einen Weg ins 21. Jahrhundert zu finden.


Ausbildung Bachelor, AMD – Akademie Mode & Design, Berlin
Prof. Antje Drinkuth

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Mentorenprogramm, Medienarbeit

Kontakt maria@presser-architekten.de
Instagram @mariapresser
www.mariapresser.com

Download Web: www.sdbi.de/download/maria-presser-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/maria-pressers-print.zip

FASH 2017 Get Real / 29. Juni 2017

Hannah Kliewer


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2017
Kategorie Studierende

Steife Brise

Schutz im Sturm der Sozialen Medien bietet die Männerkollektion „Steife Brise“. Die Kollektion begleitet den Mann auf der Reise zu sich selbst, auf seinem Weg zum Echten und unterstreicht seine Persönlichkeit. Mit klaren Proportionen, hochwertiger Merinowolle und Verarbeitung sowie der klassischen Farbgebung ist sie ein Statement des Understatements. Der selbsthergestellte Strick spricht wohlig und weich die Sinne an. Die übergroßen Krägen mit ihren Ecken und Kanten aus eingefasstem Schaumstoff sind inspiriert von Rettungswesten. Sie bieten Schutz, geben ein Gefühl von Geborgenheit auf der Reise zum Selbst und geben dem Träger Ecken und Kanten. Reißverschlüsse unterstreichen das Bewusstsein für Zusammenhalt. Mit dieser Sicherheit wächst wieder der Mut zum Neuen, die Energie und die Neugier auf die Mitwelt. Wollige Nähe in einer kalten digitalen Weite.


 Preisverleihung


Jurybegründung Die Männerkollektion „Steife Brise“ von Hannah Kliewer passt gut in die Zeit. Sie greift eine tief sitzende Sehnsucht nach Ursprünglichem und Geborgenheit auf, kurz: nach Heimat in der digitalen Globalisierung. Durch die visuelle Übersteigerung von Jacke und Troyer fühlt man sich beschützt. Hannah Kliewer flüchtet nicht ins Cocooning, sondern hat ein Plädoyer für Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten gestaltet. Sie will diese stärken, damit Menschen wieder aufeinander zugehen können. Sie vereint Seemannskleidung wie Troyer und Rettungsweste mit aktuellen Strömungen der Mode, wie hohe Schultern und große Krägen, zu einer modernen und eigenständigen Aussage. Ein pointiertes Statement ohne laut aufzutragen.
Hannah Kliewer hat den oft tradierten Strick jung und modern interpretiert und gibt so wichtige Impulse für Streetwear- und Luxusmarken. Eine gute Balance aus Teilen für die Show und tragbaren Kleidern. Die Entwürfe bieten mit ihrer Zeichenhaftigkeit aber auch Potenzial für das Kostümdesign. Der Ausbildung zur Maßschneiderin ist die hervorragende Umsetzung und das Gespür für handwerkliche Techniken zu verdanken. Die präzise Analyse des Zeitgeistes und die Dokumentation mit ihrer poetischen Sprache sind hervorragend und auf den Punkt. Eine originelle Arbeit, deren Kraft der Kreation sofort zu spüren ist und die Lust macht, mehr zu sehen. Ein Talent mit großem Potential!
Mitglied der Jury Thomas Steinbrück, Creative Director Reebok, Boston

Ausbildung 6. Semester – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg / Prof. Kai Dünhölter

Preis 2.500 Euro Preisgeld, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Fotoaufnahmen von Franco P Tettamanti, Präsentation der Arbeiten auf über 200 Displays von WallDecaux in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München mit über 24 Millionen Kontakten.

Kontakt info@hannahkliewer.com / www.hannahkliewer.com

Download Web: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/hannah-kliewer-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Julian Weth


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

Ungehorsam

Die Kriege des IS und in der Ukraine wie auch die Finanzkrise mit ihren katastrophalen Folgen sind Ausgangspunkte der 13-teiligen Männerkollektion „Ungehorsam“. Sie will das Verhalten der Menschen in Systemen und die Folgen blinden Gehorsams hinterfragen. Der Titel stammt von Oscar Wilde: „Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die recht eigentliche Tugend des Menschen.“
Ausgemusterte Militärbekleidung wurde dekonstruiert und mit neuen Silhouetten und Materialen wie Netzfutter, Jersey und Wollstoffen interpretiert; ein sogenanntes „Upcycling“. Ein Panzeroverall erhielt den tiefen Schritt einer Jodphur Hose und neu konstruierte Ärmel. Durch Imprägnierungen, Waschungen und Abriebtechniken wie Schmirgelpapier oder Dremel wurden neue Oberflächen erzielt. Baseballcaps mit Seidenschals und Sneaker ergänzen den urbanen Look.


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Jurybegründung Julian Weth gelingt es mit seiner Semesterarbeit „Ungehorsam“ eine gesellschaftliche Stimmung in eine ansprechende Kollektion umzusetzen. Normen zu hinterfragen ist ein Motor der Mode. Man denke an Pop-Stars wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder die Sex Pistols, Subkulturen wie Hippies und Punks oder Modedesigner wie Jean Paul Gaultier oder Yves Saint Laurent.
Julian Weth schafft aus ausgemusterten Uniformen und Ausrüstungselementen eine relevante Kollektion. Sie lebt von neu interpretierten Passformen, ihrer interessanten Verarbeitung und der Verfremdung alter sowie der Kombination mit neuen Materialien; dem sogenannten Upcycling.
Wichtig war die Arbeit in der Werkstatt; die Drapage und das direkte Arbeiten an der Puppe. Die Arbeit wurde gut argumentiert und ansprechend dokumentiert. Lobenswert ist auch die Lernbereitschaft von Julian Weth, um so sein Potential weiter zu entfalten.
Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 7. Semester – Akademie JAK, Hamburg
Heike Winhold,Tobias Jopp

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentorin: Alana Weißenberger, Senior Designer Adidas
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt julian.weth@googlemail.com / www.julian-weth.com

Download Web: www.sdbi.de/download/julian-weth-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/julian-weth-print.zip

FASH 2016 Change / 27. Juni 2016

Aylin Tomta


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Studierende

The Sons of Shiva

Die Grenzen zischen Kunst und Mode, Ländern und Kulturen, Ost und West verwischen. Es entsteht eine neue Generation mit einer internationalen Identität. So wie Shivas Söhne. Sie gehören zum indischen Volk der Rabari und tragen die Wärme des Ostens in sich. Die mutigen, jungen Männer sind im Westen mit Werten wie Innovation, kühler Funktionalität und Technik aufgewachsen. So wie der Gott Shiva die Welt mit Tanz zerstörte und wieder erschuf, finden die Immigranten als sozial deklassierte aber lebensfrohe Jungs Zuflucht in der Hip-Hop-Bewegung. Sie gibt ihnen Kraft, Mut und Hoffnung.
Die 8-teilige Männerkollektion „The Sons of Shiva“ illustriert diese neue Internationalität. Elemente der Hip-Hop-Szene werden mit per Hand geschnittenen Ornamenten der reichen indischen Rabari-Kultur und saphirblauem PVC-Leder vereint. Es gibt keine Grenzen mehr.


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Jurybegründung Aylin Tomta hat als junge Studentin mit ihrer kleinen Kollektion eine reife Leistung vorgelegt, die noch viel erwarten lässt. Konzept, Zeichnungen, Ausarbeitung, Musterfindung und Fertigung der Prototypen sind hervorragend.
Entstanden ist ihr Siegerprojekt als Semesterarbeit zur Kollektionsgestaltung. Die Kunst-formen des Futurismus und der Spurensicherung wurden klug analysiert. Aylin Tomta hat Neu-Alt, Modern–Tradition, Innovativ–Bewährt, Kühl–Warm stark und originell interpretiert. Sie entwarf eine gute Balance aus traditionellen indischen Mustern und westlicher Streetwear mit aktuellen Passformen. Die modernen und frischen Entwürfe bieten viel Potential für eine kommerzielle Kollektion.
Muster, Schnitte und Silhouetten wurden präzise erarbeitet und sorgfältig aufeinander abgestimmt, so dass an den Nähten ein perfekter Übergang herrscht. Das Muster ist bei jedem Kleidungsstück stimmig und zugleich in der ganzen Kollektion überzeugend. Die Ausführung der per Hand gearbeiteten Cutouts ist äußert präzise. Das besondere Gespür von Aylin Tomta für die Verarbeitung zeigt sich auch im groben Stich, der die Kultur handgefertigter Güter der Rabari aufgreift.
Aylin Tomta hat Gefühle, Sicht- und Denkweisen der Einwanderer in einem modischen Kontext zum Vorschein gebracht und ein starkes Statement geschaffen.
Mitglied der Jury Joel S. Horwitz, Designer, Berlin

Ausbildung 4. Semester – Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentorin: Kim Pöhland-Block, Another Fashion Agency
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt aylin.tomta@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/aylin-tomta-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/aylin-tomta-print.zip

FASH 2016 Change / 26. Juni 2016

Katharina Buczek


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Abschlussarbeiten

Bad News

Realität ist nicht immer das, was sie zu sein scheint und auch die Mode entfernt sich immer weiter von dem, was sie mal war. Jean Baudrillards Theorie zur Hyperrealität ist Ausgangs-punkt dieser theoretischen und praktischen Arbeit. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf das Phänomen des „Hype“ zu lenken und das Modesystem zu hinterfragen. Inspiriert von gesammelten Objekten wird klassische Männerbekleidung verfremdet. Die 29-teilige Männerkollektion zeigt jenseits von Saisons, Trends und Stilrichtungen die Essenz der Mode und reagiert so auf die Idee der Hyperrealität. Die Verbindung von natürlichen und synthetischen Stoffen steht für Tradition und Zukunft, Anzughose trifft Arbeitskleidung, die Biker Lederjacke birgt formale Elemente, ein Strickpullover geht nahtlos in ein beschichtetes Gewebe über. Minimalismus auf den ersten, Raffinesse auf den zweiten Blick.


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Jurybegründung Katharina Buczek verbindet mit großer Sicherheit diverse Stile zu einer kohärenten Männerkollektion. Eine herausragende Leistung.
Die Kollektion wirkt auf den ersten Blick einfach und vertraut. Ihren sehr reichen, vielfältigen Ausdruck offenbart sie erst auf den zweiten Blick. Sie spielt mit Asymmetrien, zeigt neue Formen und ungesehene Lösungen voller subtiler Details. Katharina Buczek bildet sehr gekonnt reizvolle Kontraste. Ihre Kollektion ist tragbar und experimentell, einfach und interessant, sportlich und elegant, aktuell und zeitlos, kohärent und vielfältig. Eine Gratwanderung die selten gelingt: sehr Fashion und sehr zugänglich. Kurz: Lebendig, wie die gewachsene Garderobe eines Mannes, die nur aus Lieblingsteilen besteht. Diese Vielfalt starker Einzelteile macht die Kollektion auf unterschiedliche Arten lesbar, spricht so viele Stilgruppen an und bietet vielfältige Kombinationsmöglichkeiten. Jeder findet sofort etwas für sich.
Eine kluge Antwort auf die heutige fragmentierte Zeit. Katharina Buczek hinterfragt das System der Mode und schafft wieder einen Bezug zur Realität. Sie bringt neue und alte Werte zusammen und kreiert einen Vorschlag für eine Zukunft der Mode.
Katharina Buczeks reifes Können täte vielen kommerziellen Kollektionen gut, um den aktuellen Herausforderungen der Modewelt gerecht zu werden. Die Kollektion wurde in einem sehr strukturierten Prozess präziser Analyse und kreativer Dekonstruktion erarbeitet und hervorragend dokumentiert. Die realisierten Kleider stechen durch ihre herausragenden und ausbalancierten Details, perfekte Ausführung und innovative Nahtführung heraus. Klug gewählte Farben und teils selber entwickelte Materialien lassen die Raffinesse der Schnittkonstruktion zur Geltung kommen. Eine herausragende Leistung!
Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M, Stockholm

Ausbildung Master – The Royal Danish Academy of Fine Arts, School of Design, Prof. Ann Merete Ohrt

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Helge-Christian Schmidt, Senior Design Manager, Hugo Boss Woman
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt mail@katharinabuczek.com / www.katharinabuczek.com

Download Web: www.sdbi.de/download/katharina-buczek-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/katharina-buczek-print.zip

FASH 2016 Change / 24. Juni 2016

Rani Maria Lange


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2016
Kategorie Abschlussarbeiten

Über Funktion

Funktion hat in Deutschland einen hohen Stellenwert. Und so ist hier auch Funktions-bekleidung sehr beliebt. Die 24-teilige Männerkollektion „Über Funktion“ hinterfragt das Prinzip „form follows function“. Wie können Mode und Funktion vereint werden? Wer ist der Mann, der die Kleidung trägt? Wie fühlt er sich darin? Was kommuniziert er über sich?
Die elegante Kollektion vereint den Wunsch nach einer verbesserten Funktion von Mode mit dem Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung. Eine zentrale Rolle spielen funktionale Stoffe wie Membranen, Stretch, Fleece oder Softshells. Pullover und Leggings mit gesteppten Ornamenten sind Ausdruck handwerklicher Nähkunst. Entstanden sind zudem schlichte, zeitlose Kleider als Gegenposition zu einer verschwenderischen Kultur.


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Jurybegründung Funktionale Mode wird von den Kunden gewünscht, jedoch gibt es nur wenige Angebote am Markt. Das Thema von Rani Maria Lange ist also klug gewählt, in sich konsistent umgesetzt, einfach zu verstehen und bietet Potential für eine kommerzielle Realisierung.
Besonders überzeugend und sicher ist das Farbkonzept, welches von hervorragenden Moodbildern abgeleitet wurde. Auch die handwerkliche Realisierung ist herausragend mit vielen interessanten Details, wie neu positionierten Reißverschlüssen. Eine tiefere Auseinandersetzung mit vorhandener Funktionskleidung wäre wünschenswert.
Mitglied der Jury Jutta Kraus, Mitgründerin, Bernhard Willhelm, Paris/Los Angeles

Ausbildung Master – Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Adrian Sommerauer, Outerwear Designer, Dorothee Schumacher
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt rani.lange@gmail.com / www.ranimarialange.com

Download Web: www.sdbi.de/download/rani-lange-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/rani-lange-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Julia Kleeblatt


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

Kittel 2.0

Ein Kittel klingt nach Arbeit, Zwang und Strenge. Doch der Blick in das Archiv der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigt, dass er in den 1920 und 30er Jahren bei den Künstlern und Gestaltern auf dem Campus Usus war. Anlässlich des 100. Geburtstags der „Burg“ hat Julia Kleeblatt den Kittel zu modernen Jacken und Mänteln transformiert. Sie experimentierte in ihrer Männerkollektion mit Garnen und Farben, spielte mit Längen, Flächen und Proportionen. Die strenge, gerade Form des Kittels mit Reverskragen, Knopfleiste, Gürtel und den großen Taschen wird mal gebrochen durch zarten Strick, der wie Papier wirkt, mal wird der Stoff bedruckt und beschichtet. Farben und Drucke sind inspiriert von Arbeiten ehemaliger Lehrer, wie den Marionetten des Bildhauers Gustav Weidanz oder Silbergelatineabzügen des Vorreiters der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie, Hans Finsler.



Jurybegründung Julia Kleeblatts Transformation des Kittels trifft den Zeitgeist. Die feinsinnige Kollektion ist farbenfroh aber nicht bunt, vielfältig aber nicht überfrachtet, erfrischend aber nicht laut. Diese Energie überträgt sich auf den Betrachter. Julia Kleeblatt suchte nicht die große Geste, sondern schuf unkonventionelle Kleidung, die dennoch vertraut und selbstverständlich wirkt und so lange ihre Gültigkeit behält. Zugleich entspricht sie mit den platzierten Grafiken, gedruckten Taschen, der Transparenz und dem Einsatz von Metallic aktuellen Trends. Auch ihre Zeichnungen und Collagen, das Farbkonzept und die Kollektionsübersicht weisen eine hohe Eigenständigkeit und künstlerische Qualität auf. Sie vermitteln die notwendigen fachlichen Informationen, ebenso wie Emotionen. Diesen schmalen Grat zwischen Neuem und Vertrauten, Kreativität und Kommerz treffen nur wenige. Julia Kleeblatt erreicht damit in bester Weise, was Design leisten soll. Ideale Voraussetzung für eine Karriere in der Modeindustrie. – Mitglied der Jury Torsten Hochstetter, Global Creative Director, Puma

Ausbildung 6. Semester, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Bianca Koczan, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel Horwitz
2.500 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum in der Konzernzentrale von Puma

Kontakt mail@juliakleeblatt.com / www.juliakleeblatt.com

Download Web: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/julia-kleeblatt-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Lilly Bosse


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?

Zugunsten einer vermeintlichen Sicherheit hat unsere Gesellschaft viele Freiheiten aufgegeben. Wir wurden konditioniert zu zahmen, funktionierenden Wesen. Die Männerkollektion „Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?“ will Fragen, Assoziationen und Gefühle auslösen – ob beim Betrachten, beim Lesen oder Tragen. Die Kleider aus Tweed, Leder und Baumwollgaze sind roh und robust. Chiffon und Seide bilden fließende Gegenpole. Durch Linien und Symmetrien, dem Spiel mit konvexen und konkaven Formen entstehen Gegensätze, die sich verbinden. Ohne Vorn und Hinten. Graustufen verdrängen das Denken in Schwarz-weiß. Erst unter den oberen Schichten finden sich gezielte Farbakzente. Masken lassen die Träger wie Marionetten wirken. Sind wir frei, wenn wir die Masken absetzen? „Freiheit erfordert Mut, also lasst uns mutig sein. Augen auf! Ohren auf! Mund auf!“



Jurybegründung Die poetische Männerkollektion „Wie fühlt sich die Spinne auf dem Herrenklo?“ erzählt von gesellschaftlicher Enge, Kontrolle und Manipulation, verheißt Deckung und Flucht in innere Welten. Lilly Bosse traut sich das Thema „Freiheit“ auf sehr persönliche Weise zu interpretieren. Zudem provoziert sie mit ihrer intuitiven und assoziativen Arbeit die Phantasie, geht an Grenzen und stellt Fragen, die einst von Literaten auf Theaterbühnen gestellt wurden. Lilly Bosse schafft es mit ihren Entwürfen Emotionen auszulösen, sie im Gedächtnis zu verankern. Scheinbar nebenbei hat sie, handwerklich versiert und mit einer charakteristischen Farbauswahl, ein von den Geschlechterklischees befreites, selbst- bewusstes und modernes Männerbild entworfen. Eine große Leistung! – Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 11. Semester – Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Mads Dinesen
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt lilly.bosse@gmx.de / www.lillybosse.com

Download Web: www.sdbi.de/download/lilly-bosse-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/lilly-bosse-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Kai Gerhardt


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

The Black Rectangle

Inspiration der Männerkollektion „The Black Rectangle“ ist eine Frau, die auf einem Bahnsteig wartet. Auf den ersten Blick scheint sie nur in eine Decke gehüllt zu sein. Was lässt eine Decke, ein Stück Stoff zur Kleidung werden? Wann wird Mode erkannt und angenommen? Bei der Auseinandersetzung mit dem Minimalismus in der Mode wagte Kai Gerhardt Neues. Er nahm sich die Freiheit zu scheitern, aufzuhören oder zu kämpfen. Befreite sich von der Sicherheit des Erlernten, löste sich von einem eurozentrisch geprägten Männerbild. Stattdessen suchte er Diversität im Denken, Heterogenität im Handeln, Vielfalt im Gestalten. Design statt Handwerk: neue Sichtweisen annehmen, Arbeitsweisen erforschen, mit Materialien experimentieren. Entworfen wurde eine achtteilige Männerkollektion aus Kaschmir und Merinofeinstrick. Bewusst wurde zurückhaltendes Schwarz gewählt, das Raum lässt, Verborgenes zu erkennen.



Jurybegründung Kai Gerhardt schuf eine selbstverständliche Kleidung, die nichts mit dem euro¬zentrisch geprägten Männerbild zu tun hat und doch vertraut wirkt. Eine Arbeit, die sofort überzeugt. Neben der eigenständigen Formensprache mit ihrem stringenten ästhetischen System ragt auch der sensible Umgang mit den Materialien hervor. Und doch bleibt das Entscheidende für den Betrachter unsichtbar: Die notwendige Befreiung von bisherigen Gedanken und Arbeitsweisen, um etwas derartig Neues erschaffen zu können. – Mitglied der Jury Michael Sontag, Designer, Berlin

Ausbildung 5. Semester – Universität der Künste Berlin
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Helge-Christian Schmidt
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt herrgerhardt@googlemail.com / www.herrgerhardt.de

Download Web: www.sdbi.de/download/kai-gerhardt-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/kai-gerhardt-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Ulf Michael Brauner


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

Auf und davon nach

Fernweh ist nicht die Lust auf Urlaub, sondern das unbestimmte Sehnen während der Reise auf etwas zu stoßen, dass das Leben verändert. So wie es Bruce Chatwin in seinen Reiseberichten schilderte. Die Männerkollektion „Auf und davon nach“ hat ihren Ursprung in so einem Fernweh, einer siebenmonatigen Reise von Ghana über Mali bis Mauretanien. In ihr verschwimmt die kulturelle Vielfalt Westafrikas – die Farben und Gerüche, der Sinn für Anmut und Schönheit – zu einer farbigen Traumwelt. Die Kollektion basiert auf dem westafrikanischen Boubou. Das weite, faltenreiche Gewand verschmilzt mit Elementen westlicher Kleidung wie Parka und Mantel. Das Muster, eine binär verschlüsselte Botschaft, wurde per Hand gestickt und als Blaudruck realisiert. Die Farben der Kollektion, wie die handgewebten Seide-Kaschmirstoffe, sind abgeleitet vom Horizont einer Wüstenlandschaft. Schuhe u.a. aus Kokospalmrinde ergänzen die Kollektion.



Jurybegründung Ulf Michael Brauners Männerkollektion „Auf und davon nach“ ist intensiv, eigenwillig und erfrischend, echt, überaus lebendig und mutig. Auf seiner Reise durch Afrika wurde Brauner das Unzureichende der deutschen Heimat deutlich. „Europa fördert mich nicht mehr. Zu vertraut ist mir schon diese Welt, um meine Seele zu neuen Gestaltungen zu zwingen“, zitiert Brauner aus dem Reisetagebuch des Philosophen Hermann Kyserling. Mit seiner Intuition lotete er die Grenzen der Mode aus, reagiert auf seine inneren Bilder von Schönheit. Ihm ist gelungen, was er sich wünschte: Die Kollektion strahlt. Sie entflammt unsere Phantasie, trifft die Sehnsüchte unserer Zeit. Sie ist außerordentlich reich an Bezügen, Materialien und Herstellungstechniken. Das Streifengewebe aus Seide/Wolle fertigte er per Hand an einem Kontermarschwebstuhl. Plättchen aus Kokospalmrinde setzen Akzente. Ulf Michael Brauner hat eine visionäre Begabung, die sich reich entfalten wird, wenn er die Freiheit erhält, seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Ein Talent, das die Mode dringend braucht um sich zu erneuern. – Mitglied der Jury Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung Diplom – Universität der Künste Berlin
Prof. Valeska Schmidt-Thomsen, Prof. Dr. Ingeborg Harms, Lars Paschke

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Arnold Gevers
2.500 Euro Preisgeld

Kontakt ulf.m.brauner@gmail.com

Download Web: www.sdbi.de/download/ulf-michael-brauner-web.zip
Print: www.sdbi.de/download/ulf-michael-brauner-print.zip

FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Tomasz Szadel


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

PXL.

Tomasz Szadel experimentiert in seiner Männerkollektion „PXL.“ mit Materialien, Strukturen, Oberflächen und Schnitten. Sie ist inspiriert von dem Prozess der digitalen Manipulation zwischen Freiheit und Kontrolle. Die erarbeiteten Pixel, Strukturen und Flächen schaffen kontrastreiche Muster bis hin zu optischen Irritationen, die als Moiré-Effekt bekannt sind. Mittels Sieb- und Digitaldruck (teilweise reliefartig hervorstehend), mehrfarbigem Jacquardstrick oder Lasercutstrukturen entsteht eine spannungsreiche, taktile Kollektion. Überlagerungen, drapierte, teils verdrehte Schnitte, asymmetrische Linien und verzerrte Proportionen führen zu weichen, runden bis skulpturalen, kantigen Formen mit unterschiedlichen Volumen. Die mal sportlichen, mal eleganten 35 Kleidungsstücke ergeben zehn Outfits, funktionieren aber in vielen Kombinationen.



Jurybegründung Digitale Technologien verändern unser Leben, ermöglichen Kontrolle in ungekanntem Maß, schaffen aber auch neue gestalterische Freiheiten. Diese nutzt Tomasz Szadel zusammen mit modernen Techniken des Textildesign und einer herausragenden Kreativität für seine erste Männerkollektion. Klugerweise spricht er mit seiner Begabung für ausdrucksstarke Materialkompositionen auch weitere Sinne an. Mit dieser Herangehensweise gelangt Tomasz Szadel zu einer originellen Formsprache. Zusammen mit skulpturalen Details, Drapierungen und Kontrasten wie locker fallende Mäntel und scharf geschnittene Jacken schuf er feinsinnige und zeitgemäße Silhouetten.
Mitglied der Jury Franco P. Tettamanti, Mode- und Porträtfotograf, Paris

Ausbildung Master – Kunsthochschule Berlin Weißensee
Prof. Clara Leskovar, Prof. Doreen Schulz

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Kim Pöhland-Block
1.500 Euro Preisgeld

Kontakt mail@tomaszszadel.com / www.tomaszszadel.com

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FASH 2015 Freedom / 6. Juli 2015

Lukas Fischer


3. Preis
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Abschlussarbeiten

Eine Sequenz

Verwirrt, ängstlich, euphorisch, stolz. In unseren Träumen bauen sich surreale Welten auf. Unsere Fantasie gekoppelt mit Sinneseindrücken, konstruiert von unserem Ich. Die Männerkollektion „Eine Sequenz“ basiert auf der Analyse eines Traums kurz vor dem Abschluss des Studiums: Angst vor dem Leistungsdruck. Stolz, euphorisch und erleichtert, das Ziel erreicht zu haben. Solch isolierte Gedanken und befreite Gefühle wurden im Designprozess verdichtet, zu neuen Symbolen verflochten und auf den Körper übertragen. Entworfen wurden 22 Teile in vier Outfits. Fell symbolisiert Stärke, übergroße Proportionen die Kindheit, Neopren und verschweißte Nähte den Surfurlaub am Gardasee.



Jurybegründung Lukas Fischer steht zu seinen Empfindungen und Gefühlen und überträgt sie in seine Kollektion. Er kennt die aktuellen Strömungen der Mode wie Schwarz, Seam Sealing, Transparenz und lange Silhouetten für Männer, übersetzt sie jedoch in eine sehr eigene Sprache. Eine besondere Qualität erhält die Arbeit durch die sorgfältig ausgewählten Materialien sowie die technisch aufwendige und hochwertige Verarbeitung, in der sich seine Ausbildung zum Modeschneider zeigt. – Mitglied der Jury Dr. Adelheid Rasche, Leiterin der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek, Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin

Ausbildung Bachelor of Arts / Fachhochschule Bielefeld
Prof. Kai Dünhölter

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Mikyong Yeom
1.000 Euro Preisgeld

Kontakt mail@lukas-fischer.net / www.lukas-fischer.net

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FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Anna Schröder


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Schröder (Textil)
Kaur R. Hensel (Mode)

Sophisticated Grunge

Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur.


 


Jurybegründung Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen.
Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt schroeder-anna@gmx.net
www.anna-schroeder.de

Download www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Kaur R. Hensel


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Studierende

Team Anna Schröder (Textil)
Kaur R. Hensel (Mode)

Sophisticated Grunge

Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur.


 


Jurybegründung Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Textil- und Modedesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen.
Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch. — Mitglied der Jury Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung 6. Semster, Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt kaur-hensel@gmx.de
www.kaur-hensel.de

Download www.sdbi.de/download/schroeder-hensel.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Danny Reinke


1. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Abschlussarbeiten

MÖN 10

Die Casual-Couture Kollektion für Frauen und Männer „MÖN 10“ ist den Traditionsfischern aus Mönkebude am Stettiner Haff gewidmet. Ihr Leben wird durch die Rhythmen von Tag und Nacht sowie die Jahreszeiten geprägt. Sie haben gelernt mit der unbändigen Kraft der Natur zu leben. Sie lesen das ewige „Stirb und Werde“ der Natur als Parabel auf die Höhen
und Tiefen des Lebens, das Auf- und Ab an den Börsen. Danny Reinke überträgt diesen Rhythmus durch Kontraste (wie sportlich/elegant, lang/kurz, hart/weich), Materialien (wie Strick, Wolle, Fischleder, Baumwolle und Jersey) sowie Farben in seine Show-Kollektion.
Höhepunkte sind ein Pullover, der einem Fischer in tagelanger Arbeit aus Seilen geknüpft wurde, sowie ein Mantel aus einer alten Schwimmweste vom Dachboden des Großvaters. „MÖN 10“ setzt sich ein für die nachhaltige Küstenfischerei, die mit Stellnetzen und Reusen arbeitet, statt mit Schleppnetzen wie in der Industriefischerei.


 


Jurybegründung Jeder Aspekt der Arbeit ist herausragend und professionell: die Kleider mit ihren guten Proportionen, die spielerischen Accessoires, die perfekte Verarbeitung, die durchdachte Dokumentation, die professionelle Farbkarte, die kluge Argumentation oder die künstlerischen Zeichnungen. Besonders ragt die handwerkliche Qualität bei zwei Teilen heraus: ein Pullover, den ein Fischer aus Seilen in tagelanger Arbeit mit großer Perfektion knüpfte sowie ein Mantel aus alten Schwimmwesten vom Dachboden des Großvaters, der mit seinen Proportionen und Humor überzeugt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie und Humor. Zugleich bieten sie viel Potential für eine kommerzielle Streetwear-Kollektion, eine überzeugende Mischung aus Freude an der Sache und Professionalität. Auch die Showpieces sind kein Gag um der Show willen. Denn sie wollen auf die bedrohte Zukunft der Traditionsfischer aufmerksam machen, die zu Unrecht mit der industriellen Fischerei gleichgesetzt wird.
Danny Reinke ist ein ernsthafter, kluger und teamfähiger Designer mit erstaunlicher Reife. Er hat die Kraft, der Branche wichtige Impulse zu geben. All dies ist um so mehr zu loben, da Danny Reinke diese Fertigkeiten in einer dualen Ausbildung zum Damenmaßschneider und zum staatlich geprüften Modedesigner erwarb. Die Jury vergibt einstimmig den 1. Preis des European Fashion Award FASH 2014 in der Kategorie Abschlussarbeiten an Danny Reinke und wünscht ihm, dass er sein Potenzial weiter ausbauen und entfalten kann. — Mitglied der Jury Stephan Meyer, Creative Director, Harper’s Bazaar, Berlin

Ausbildung Fahmoda – Akademie für Mode und Design Hannover, Olga Tonkha

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
3.000 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum bei CLOSED in Hamburg

Kontakt danny_reinke@yahoo.de
www.dannyreinke.de

Download www.sdbi.de/download/danny-reinke.zip

FASH 2014 Rhythm / 11. Januar 2014

Young Sun Ko


2. Preis
European Fashion Award – FASH 2014
Kategorie Abschlussarbeiten

The Moon at Noon

Die Kollektion „The Moon at Noon – Das Fremde im Vertrauten“ ist inspiriert vom Leben zwischen Asien und Europa. Beide Kulturen, Sprachen und Zeiten verschmelzen in verzerrten Erinnerungen. Das Fremde erscheint im Vertrauten und das Vertraute im Fremden. Die Welt wirkt gedreht, gewandelt, verbunden. Der Blick ändert und weitet sich. Formen und Eigenschaften, Geschichten und Phantasien erscheinen neu. Die Realität wird zum Traum und Träume urplötzlich zur Realität. Nichts bleibt wie es war. Aspekte des Surrealen, die eine unbegreifliche Schönheit ermöglichen. In der 21-teiligen Frauen- und
Männerkollektion treffen Dreiecke, Rechtecke und Kreise auf den menschlichen Körper. Die verfremdeten Silhouetten schaffen neue Räume. Kleid und Raum, Körper und Kreis, Kanten und Kurven, Weiß und Gelb verschmelzen zu einer poetischen Collage.


 


Jurybegründung Die poetische Arbeit mit ihrer subtilen Eleganz beruht auf einer Vielzahl von Einflüssen und Inspirationen an den Grenzen menschlicher Logik und Wahrnehmung. Seien es eigene Erfahrungen mit den Kulturen Koreas und Deutschlands, Gedichten von Ernst Jandel und Joachim Ringelnatz oder Künstlern wie Kafka und Erwin Wurm. Und doch entsteht weder etwas Überladenes noch Beliebiges, kein Anything goes, sondern es wirkt selbstverständlich. Denn Young Sun Ko geht den Dingen theoretisch, praktisch und künstlerisch auf den Grund, durch ihre experimentelle Interpretation entsteht eine neue Realität. Sehgewohnheiten werden durch die eigenwillige Zusammenstellung und Proportionen sowie die charakteristische Material- und Farbauswahl gebrochen und neu definiert. Die moderne, stilsichere und künstlerisch überzeugende Kollektion basiert auf hervorragenden Schnitten und handwerklicher Ausführung. — Mitglied der Jury Robb Young, Fashion Journalist und Consultant, London

Ausbildung Diplom, Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Preis Fotoaufnahmen durch Gregor Hohenberg, Katalog, Modenschau, Medienarbeit
2.000 Euro Preisgeld

Kontakt mail@youngsunko.com
www.youngsunko.com

Download www.sdbi.de/download/young-sun-ko.zip

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Tanja Schmidt


1. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Tanja Schmidt
Philip Ruzinski

Wer hat die Hosen an?

Wer hat die Hosen an? Die Denimkollektion von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist eine ironische Auseinandersetzung mit den Klischees des Männerbildes. Sie stellt Männlichkeit aus weiblicher und männlicher Perspektive in Frage. Im Mittelpunkt steht die Hose als Symbol der Macht. Sie vereint die Herkunft des Denim als Arbeitsbekleidung mit heutigen Baggieschnitten. Der Eindruck der rutschenden Hosen ist ein Kommentar zur aktuellen Situation, in der Männer mit allen Mitteln versuchen, die Hosen anzubehalten. Das Designer-Team spielt mit typisch männlichen Merkmalen wie Brustbehaarung, einem muskulösen Körper oder einer von der Arbeit gekrümmten Haltung. Die 8-teilige Unisexkollektion wirkt an Männern selbstironisch, an Frauen provokant, bei beiden selbstbewusst. Männlichkeit zum Anziehen.


Jurybegründung Die Jeanscouture von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist professionell in jedem Detail: die Schnitte sind innovativ, die Silhouetten überzeugen, die Verarbeitung ist hervorragend, die Waschungen lassen keine Wünsche offen, Details und Accessoires sind klug gewählt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie, Humor und Ironie. Alle Aspekte wurden sehr gut ausbalanciert ohne gefällig sein zu wollen.
Die kleine Unisex-Kollektion „Wer hat die Hosen an?“ findet eine überzeugende Antwort auf die Suche des European Fashion Awards FASH 2013 nach einem neuen Männerbild. Die Entwürfe sehen an Frauen und Männer gleichermaßen selbstverständlich aus.
Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist gelungen was in der umsatzstarken Denimbranche rar ist: neue Jeansformen die inspirierend. Sie geben damit der Branche dringend benötige Impulse. Dies ist umso höher zu werten, als nur wenige Studierende intensiv mit Denim arbeiten.
Sie beherrschen auch Kunst, mit einer zugespitzten Arbeit in bester Weise auf ihr Können Aufmerksam zu machen. Zugleich kooperieren sie mit Unternehmen wie Birkenstock, Calik Denim und Hecking Denim um ihre Vorstellungen zu realisieren. Eine außerordentlich reife Leistung für Studierende. — Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung 6. Semester Bachelor
Hochschule Hannover
Prof. Martina Glomb

Kontakt info@balagans.de
www.balagans.de

Medien NDR.de: 17.2.2013: „Jung, kreativ und auf Erfolgskurs“
Art Directors Diary: 5.2.2013: „European Fashion Award for Balagans“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Philip Rudzinski


1. Preis
European Fashion Award FASH 2013

Team Tanja Schmidt
Philip Ruzinski

Wer hat die Hosen an?

Wer hat die Hosen an? Die Denimkollektion von Philip Rudzinski und Tanja Schmidt ist eine ironische Auseinandersetzung mit den Klischees des Männerbildes. Sie stellt Männlichkeit aus weiblicher und männlicher Perspektive in Frage. Im Mittelpunkt steht die Hose als Symbol der Macht. Sie vereint die Herkunft des Denim als Arbeitsbekleidung mit heutigen Baggieschnitten. Der Eindruck der rutschenden Hosen ist ein Kommentar zur aktuellen Situation, in der Männer mit allen Mitteln versuchen, die Hosen anzubehalten. Das Designer-Team spielt mit typisch männlichen Merkmalen wie Brustbehaarung, einem muskulösen Körper oder einer von der Arbeit gekrümmten Haltung. Die 8-teilige Unisexkollektion wirkt an Männern selbstironisch, an Frauen provokant, bei beiden selbstbewusst. Männlichkeit zum Anziehen.


Jurybegründung Die Jeanscouture von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist professionell in jedem Detail: die Schnitte sind innovativ, die Silhouetten überzeugen, die Verarbeitung ist hervorragend, die Waschungen lassen keine Wünsche offen, Details und Accessoires sind klug gewählt. Neben aller Perfektion ist die Arbeit voller Energie, Humor und Ironie. Alle Aspekte wurden sehr gut ausbalanciert ohne gefällig sein zu wollen.
Die kleine Unisex-Kollektion „Wer hat die Hosen an?“ findet eine überzeugende Antwort auf die Suche des European Fashion Awards FASH 2013 nach einem neuen Männerbild. Die Entwürfe sehen an Frauen und Männer gleichermaßen selbstverständlich aus.
Tanja Schmidt und Philip Rudzinski ist gelungen was in der umsatzstarken Denimbranche rar ist: neue Jeansformen die inspirierend. Sie geben damit der Branche dringend benötige Impulse. Dies ist umso höher zu werten, als nur wenige Studierende intensiv mit Denim arbeiten.
Sie beherrschen auch Kunst, mit einer zugespitzten Arbeit in bester Weise auf ihr Können Aufmerksam zu machen. Zugleich kooperieren sie mit Unternehmen wie Birkenstock, Calik Denim und Hecking Denim um ihre Vorstellungen zu realisieren. Eine außerordentlich reife Leistung für Studierende. — Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung 6. Semester Bachelor
Hochschule Hannover
Prof. Martina Glomb

Kontakt info@balagans.de
www.balagans.de

Medien NDR.de: 17.2.2013: „Jung, kreativ und auf Erfolgskurs“
Art Directors Diary: 5.2.2013: „European Fashion Award for Balagans“
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Lisa Alessandra Sänger


2. Preis
European Fashion Award FASH 2013

The boy was brightly decorated

Wenn Frauen sich männlich kleiden, ist das längst kein Skandal mehr. Umgekehrt sind die Grenzen undurchlässiger, soll das Ergebnis nicht gezwungen wirken. Die Männerkollektion „The boy was brightly decorated“ verschmilzt und übersetzt die prunkvollen Welten des Hip Hops und der Haute Couture. Die Silhouette wird geprägt durch den Hip Hop Stil mit seinen kastigen, übergroßen Oberteilen und den weiten, tief sitzenden Hosen. Aus der Haute Couture stammen die Materialien und Techniken wie goldene Seiden, gesmokter Samt, die Quilt- und Plissee-Technik; dazu als Kontrast gewaschener Denim. Durch die Umdeutung entstand eine harmonische Synthese von Streetwear und Haute Couture, Rebellion und Eleganz, Anmut und Aggression. Männer und Frauen partizipieren jeweils am Weiblichen und Männlichen. So verändert Mode die Gesellschaft.


Jurybegründung Die Hip Hop Couture von Lisa Alessandra Sänger ist eine sehr klar fokussierte kleine Kollektion, etwas was vielen Studierenden schwer fällt. Die Ausgangspunkte wurden mit analytischer Stärke gewählt und beruhen neben der Kenntnis der Modegeschichte auf der genauen Beobachtung der Zielgruppe junger Männer. Sie hat die Ausstrahlung der Haute Couture überzeugend und subtil in die Sprache der jungen Männermode mit frischen Proportionen übertragen.
Die sehr ansprechende und hervorragend geschriebene Dokumentation begründet die Arbeit und macht sie für Außenstehende nachvollziehbar. Im Beruf eine entscheidende Qualität für Modedesigner, wenn es gilt für seine Entwürfe zu kämpfen. — Mitglied der Jury Robb Young, Fashion Journalist und Consultant, London

Ausbildung 8. Semester Diplom
Universität der Künste Berlin
Prof. Peter Jensen

Kontakt lisa_saenger@gmx.de

Medien Der Tagesspiegel, 9.2.2013: „Wann ist ein Mann ein Mann?
Fashion Notes: 7.2.2013: „Besonders beeindruckend: Lisa A. Sängers Kollektion!
A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…
Badische Zeitung, 31.1.2013: „Ein neues Männerbild transportieren

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Kyoung eun Hong


Anerkennung
European Fashion Award FASH 2013

Insomnia

Die Männerkollektion „Insomnia“ ist inspiriert von Schlaflosigkeit (lat: Insomnia) und ihren Symptomen. Man ist erschöpft und hellwach, überreizt und lethargisch zugleich. Entsprechend sind die Stoffe von handgeschnittenen Lochmustern durchzogen und in vielen Lagen übereinandergeschichtet – wie die zermürbenden Gedanken einer schlaflosen Nacht. Das Muster entstand nach Bildaufnahmen eines wachen Gehirns. Das Männerbild entspringt dieser Parallelwelt. Schlaflos gibt der Mann seine traditonelle Rolle auf, seine Männlichkeit löst sich symbolisch mit seiner Kleidung auf. Realisiert wurde die äußere Schicht aus rotem und schwarzem Neopren, die inneren Lagen sind aus hautfarbiger Seide, Baumwolle und Polyester. Die Kleider werden u.a. ergänzt durch Sandalen, gegossen aus schwerem Harz, welche die Bewegung entschleunigen.


Jurybegründung Frau Kyoung eun Hong zeigt wie aus etwas so zermürbenden wie Schlaflosigkeit große Schönheit entsteht. Ihre  Kollektion „Insomnia“ lebt von einem Star: einem schlichten Mantel mit einem atemberaubend schönen und ungesehen Lochmuster. Die sehr präzise Arbeit wurde an der Schulter, bekanntlich dem technisch anspruchsvollsten Teil, realisiert, was von großem handwerklichem Können zeugt. Überzeugend auch die Fokussierung auf dieses Muster, sowie die guten Proportionen. Entstanden ist eine sehr moderne, stilsichere und künstlerisch überzeugende kleine Kollektion. Diesen Qualitäten steht eine schlichte Kollektion und einfache Präsentation gegenüber. — Mitglied der Jury: Margareta van den Bosch, Creative Adviser,  Hennes & Mauritz, Stockholm

Ausbildung Diplom
Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Kontakt kyoungeun.hong@web.de

Medien  A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2013 SEXes / 19. Januar 2013

Florian Wowretzko


Anerkennung
European Fashion Award FASH 2013

Transform gegen Norm

Die Norm ist was wir kennen, anerkennen, verstehen. Ihre Folge sind Stereotypen, industrielle Eintönigkeit und fehlende Vorbilder für ein neues Männerbild. Die Männerkollektion „Transform gegen Norm“ will dies aufbrechen. Florian Wowretzko greift dabei auf traditionelle Männerkleidung wie Quilt, Tunika, Toga oder Kaftan zurück. Der Rock, hier unter anderem als übergroßes T-Shirt realisiert, verlängert den Oberkörper und betont so die Idealform eines V-förmigen männlichen Torsos. Die vier Outfits können mit Reißverschlüssen, abnehmbaren Krägen oder Ärmeln vielfach verändert werden. Die rein schwarze Kollektion wurde aus gewachstem Denim und Köper realisiert, kombiniert mit Jersey, Batist und Chiffon. Was heute als feminin gilt, wird wieder maskulin.


Jury Begründung
Florian Wowretzkos Arbeit strotzt vor Kraft und Energie. Die phantastische Jacke ist mit ihren starken Details, ihrer aggressiven und zugleich eleganten Ausstrahlung, ein starkes Statement. Jeder will sie sofort überziehen und ist dann vom Tragekomfort überrascht. Obwohl der Look nicht unbekannt ist, hat Florian Wowretzko eine einzigartige Lösung und neue Silhouette gefunden sowie in guten Schnitten realisiert. Zudem sticht sein hervorragendes Gefühl für Proportionen und Stoffe hervor. Sein hohes Maß an Kreativität zeigt auch seine Dokumentation. Neben aussagestarken Modeillustrationen steht eine Vielfalt von Gedanken. Die Jury wünscht Florian Wowretzko, dass sich ihm Türen öffnen und er sein Potenzial ausbauen und entfalten kann. — Mitglied der Jury: Marcel Herrig, Unicut Design Limited, Shenzhen, China

Ausbildung Abschlussarbeit
Berufsfachschule für Mode, Brigitte Kehrer
Eckehard Gersting

Kontakt info@florian-wowretzko.com
www.florian-wowretzko-blog.com

 Medien  A Shaded View on Fashion: 3.2.2013: „European Fashion Award 2013 at ISPO – and the Winners are…“

FASH 2012 Active – Performance Sportswear / 29. Januar 2012

Margarita Ruiz Velázquez


Sonderpreis
Gore Bike Wear
European Fashion Award FASH 2012

Vertical Cyclewear

Radfahren ist das Symbol eines zeitgemäßen und aktiven Lebensstils. Doch es gibt nur wenige stilvolle Kleider, in denen Mann auch sportlich zur Arbeit oder zu seiner Entspannung fahren kann. Die zehnteilige Männerkollektion „Vertical Cyclewear“ kombiniert Elemente sportlicher Radkleidung mit der Ästhetik von Modemarken. Die ergonomischen Schnitte sind kombiniert mit elastischen, wind- und wasserabweisenden oder schnelltrocknenden Stoffen. Viele praktische Details wie Ventilationsöffnungen, Bündchen mit Daumendurchschlupf, Kettenschutz, Brusttasche für Mobiltelefon mit Kabelführung oder reflektierenden Paspeln unterstützen den Komfort. Die Kleider bewähren sich im Frühling, Herbst und Winter auf dem Rad wie im Büro oder chicen „Cycle Café“.


Jurybegründung
Margarita Ruiz ist eine ästhetisch anspruchsvolle, funktional durchdachte und konsistente Kollektion gelungen, die man gerne beim Radfahren in der Stadt oder auch mal bei längeren Ausfahrten tragen möchte. Alle Details strahlen ein Verständnis für den Sport und seine Nutzer aus. Lobenswert ist zudem die klare und liebevolle Präsentation der Arbeit.
Mitglied der Jury Clemens Deilmann, Head of Design, Gore Bike Wear, München

Ausbildung Bachelor of Arts Active Sportswear
University of the Arts London
Prof. Claudine Rousseau

Kontakt margarita.ruizv@gmail.com

FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011

Marcella Sewella


3. Preis Studierende
European Fashion Award FASH 2011

Team Natalia Politowa
Marcella Sewella

Ideal + Real

Die reale und die virtuelle Welt verschmelzen, wo kann, wo soll man sich positionieren? Die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken hat rasant an Bedeutung gewonnen; ähnlich wie ein Modelabel sich ein Image aufbaut, will man hier seine Wirkung auf andere verstärken und optimieren – Freiheit und Überforderung zugleich. Männer im Alter zwischen 20 bis 35 Jahren, so zeigt die Analyse, kleiden sich heute sehr bewusst und bedacht, wollen aber trotzdem nicht aus dem Gefüge fallen. Diese Verbindung von Anpassung und Abgrenzung, Ideal und Individualität ist Ziel der 15-teiligen Männerkollektion „Ideal und Real“. Mit Neuinterpretation und Detailverfremdung klassischer Formen wie Anzug, Mantel oder Frack bietet sie symbolische Sicherheit und Stabilität und schafft doch neue Übergänge.


Jurybegründung Natalia Politowa und Marcella Sewella wagen sich an ein sehr aktuelles Thema: die Frage nach dem heutigen Männerbild. Sie können die gesellschaftlichen Bezüge wunderbar mit der Besonderheit der Modewelt verknüpfen. Es gelingt ihnen aus dem theoretischen Überbau, der schlüssig argumentiert ist, eine konkrete These für eine Modekollektion abzuleiten. Sie wird hochwertig, detailliert und mit vielen neuen Details umgesetzt. Natalia Politowa und Marcella Sewella geben damit der Männermode wichtige Impulse. 

Mitglied der Jury Ivonne Fehn, Fashion Director Süddeutsche Zeitung Magazin, München

Ausbildung 7. Semester
Fachhochschule Hannover
Prof. Carsten Behm

Kontakt marcella@sewella.de

FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011

Natalia Politowa


3. Preis Studierende
European Fashion Award FASH 2011

Team Natalia Politowa
Marcella Sewella

Ideal + Real

Die reale und die virtuelle Welt verschmelzen, wo kann, wo soll man sich positionieren? Die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken hat rasant an Bedeutung gewonnen; ähnlich wie ein Modelabel sich ein Image aufbaut, will man hier seine Wirkung auf andere verstärken und optimieren – Freiheit und Überforderung zugleich. Männer im Alter zwischen 20 bis 35 Jahren, so zeigt die Analyse, kleiden sich heute sehr bewusst und bedacht, wollen aber trotzdem nicht aus dem Gefüge fallen. Diese Verbindung von Anpassung und Abgrenzung, Ideal und Individualität ist Ziel der 15-teiligen Männerkollektion „Ideal und Real“. Mit Neuinterpretation und Detailverfremdung klassischer Formen wie Anzug, Mantel oder Frack bietet sie symbolische Sicherheit und Stabilität und schafft doch neue Übergänge.


Jurybegründung Natalia Politowa und Marcella Sewella wagen sich an ein sehr aktuelles Thema: die Frage nach dem heutigen Männerbild. Sie können die gesellschaftlichen Bezüge wunderbar mit der Besonderheit der Modewelt verknüpfen. Es gelingt ihnen aus dem theoretischen Überbau, der schlüssig argumentiert ist, eine konkrete These für eine Modekollektion abzuleiten. Sie wird hochwertig, detailliert und mit vielen neuen Details umgesetzt. Natalia Politowa und Marcella Sewella geben damit der Männermode wichtige Impulse.
Mitglied der Jury Ivonne Fehn, Fashion Director Süddeutsche Zeitung Magazin, München

Ausbildung 7. Semester
Fachhochschule Hannover
Prof. Carsten Behm

Kontakt nataliepolitowa@yahoo.de

FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011

Marcel Lunkwitz


3. Preis Abschlussarbeiten
European Fashion Award FASH 2011

Team Marcel Lunkwitz
Julia Müller

Jeder Tag ist ein kleines Leben

„Jeder Tag ist ein kleines Leben.“ Dieses Bonmot von Arthur Schopenhauer ist Ausgangspunkt der gleichnamigen Männerkollektion. Der Satz steht für die heutige Identitätsinflation mit der Vielfalt von Geschlechtern, Rollen, Gruppen, etc. sowie der Vermischung von Realität und Virtualität. Er steht für die Gefahr sich zu verlieren und die Chance sich selbst zu finden. Daher setzt die 27-teilige Kollektion auf dauerhafte Werte als Kontrast zur Massenware und vermittelt so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Vertrauen. Die gesellschaftlichen Einflüsse finden ihren Ausdruck in einer furiosen Vielfalt an Schnitten, Farben, Materialien, Formen, traditionellem Handwerk und innovativen Techniken. Ein neues, ureigenes Lebensbild entsteht.


Jurybegründung Die Kollektion von Marcel Lunkwitz und Julia Müller überzeugt durch eine ganz eigene und erfrischende Stimme in der Welt der Mode. Statt deutschem Purismus sprüht die Kollektion vor Farben, Formen und Materialien. Was auf dem Bügel manchem überzogen anmuten mag, sieht angezogen hervorragend aus, auch dank des guten Stylings. Ein Modestil, der in Japan sicher seinen Markt findet. Zugleich finden sie interessante Antworten für ein modernes Männerbild. Eine schöne und starke Kollektion mit Außenwirkung, die dennoch ihre zarten Seiten hat.
Mitglied der Jury Marcel Herrig, Unicut Design Office, Shenzen/China

Ausbildung Diplom/Bachelor
Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Kontakt info@cloudsacrossheadlines.com
www.cloudsacrossheadlines.com

FASH 2011 Attention please!? / 6. Februar 2011

Julia Müller


3. Preis Abschlussarbeiten
European Fashion Award FASH 2011

Team Marcel Lunkwitz
Julia Müller

Jeder Tag ist ein kleines Leben

„Jeder Tag ist ein kleines Leben.“ Dieses Bonmot von Arthur Schopenhauer ist Ausgangspunkt der gleichnamigen Männerkollektion. Der Satz steht für die heutige Identitätsinflation mit der Vielfalt von Geschlechtern, Rollen, Gruppen, etc. sowie der Vermischung von Realität und Virtualität. Er steht für die Gefahr sich zu verlieren und die Chance sich selbst zu finden. Daher setzt die 27-teilige Kollektion auf dauerhafte Werte als Kontrast zur Massenware und vermittelt so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Vertrauen. Die gesellschaftlichen Einflüsse finden ihren Ausdruck in einer furiosen Vielfalt an Schnitten, Farben, Materialien, Formen, traditionellem Handwerk und innovativen Techniken. Ein neues, ureigenes Lebensbild entsteht.


Jurybegründung Die Kollektion von Marcel Lunkwitz und Julia Müller überzeugt durch eine ganz eigene und erfrischende Stimme in der Welt der Mode. Statt deutschem Purismus sprüht die Kollektion vor Farben, Formen und Materialien. Was auf dem Bügel manchem überzogen anmuten mag, sieht angezogen hervorragend aus, auch dank des guten Stylings. Ein Modestil, der in Japan sicher seinen Markt findet. Zugleich finden sie interessante Antworten für ein modernes Männerbild. Eine schöne und starke Kollektion mit Außenwirkung, die dennoch ihre zarten Seiten hat.
Mitglied der Jury Marcel Herrig, Unicut Design Office, Shenzen/China

Ausbildung Diplom/Bachelor
Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Kontakt info@cloudsacrossheadlines.com
www.cloudsacrossheadlines.com

FASH 2010 Privacy / 7. Februar 2010

Michael Court


1. Preis
European Fashion Award FASH 2010

Die Kraft der Stille

Elektronische Geräte fesseln uns, die Vernetzung macht abhängig. Ständig sind wir Strahlungen und Informationen, Lärm und Missklang ausgesetzt. Virtuell leben wir viele Leben, real haben wir nur eins. Strenge Riten der Ruhe – ob Teezeremonie, Schwertkunst oder, wie hier, Kalligraphie, helfen den Geist zu lenken. Körper und Seele finden Form und Kraft – sie wachsen; auch über sich hinaus. Die innere Stille entfaltet sich – dann und wann, und auch mal mit einem Knall. Die Konzept-Kollektion „Die Kraft der Stille“ schafft einen Raum der reinen, inneren Ruhe. Geborgen und frei von jeglichen Zwängen. Alle Kleider sind für Männer und Frauen. Alle Teile lassen sich beliebig kombinieren. Sie sind rein und frei von jeder Ablenkung. Schwarz und weiß.


Jurybegründung Ob Kleider, Illustrationen oder Blindzeichnungen: die poetische Arbeit von Michael Court
verzaubert auf den ersten Blick. Obwohl Michael Court die Arbeit im 4. Semester realisierte, erkennt man bereits eine sehr eigenständige Persönlichkeit. Michael Court gibt auf das Thema „Privacy“ des European Fashion Award FASH 2010 eine ganz eigene Antwort; er traut seiner subjektiven Sicht auf die Welt, kann sie gesellschaftlich begründen und einordnen. Er entwickelt ein klares Konzept, das durch eine hochwertige und ästhetische Umsetzung überzeugt: Seien es die phantastischen Prints, das Spiel mit dem Volumen oder die perfekten Schnitte – die für Frauen und Männer gleichermaßen funktionieren. Wer die fließenden Kleider anzieht, versteht das Thema „Privacy“ unmittelbar. Die riesigen Volumen sind so fein herausgearbeitet, dass man sofort einen Raum der Ruhe um sich spürt. Michael Courts Entwürfe haben Tiefe, sowohl was das Wissen über die zitierte japanische Kultur angeht, als auch was den Mut zu einem sehr persönlichen Thema anbelangt. Michael Court möchte die Mode erneuern ohne zu verkleiden – und den Träger mitbestimmen lassen. Die Qualität in allen Bereichen – Wahrnehmung, Konzept, Entwurf,
Handwerk, Illustration, Sprache – ist absolut herausragend. Michael Court schafft was heute selten ist: ernsthafte Mode, die selbstverständlich wirkt. Ein größeres Lob können wir nicht aussprechen. — Mitglied der Jury Ivonne Fehn, Fashion Director Süddeutsche Zeitung Magazin, München

Ausbildung 4. Semester
Hochschule für Künste Bremen
Prof. Kai Lehmann

Kontakt michael.court@me.com

Medien
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Westdeutsche Zeitung, 9.02.2010 “Wettbewerb: Mode als Raum der Ruhe
Bild, 19.02.2010, „Meine Mode soll Frauen und Männern gefallen
Kölner Stadt-Anzeiger, 21.02.2010, “Die Kraft der Stille
Radio Bremen, Talkshow “Ansichten“, 22. März 2010, 18:45 Uhr
WDR, Lokalzeit, 24. März 2010, 19.30 Uhr

FASH 2009 New Diversity / 1. Februar 2009

Adrian Sommerauer


3. Preis Abschlussarbeiten
European Fashion Award FASH 2009

London, Heimat #3

Viel zu spät aufgewacht, schlaftrunken irgendetwas aus einem Kleiderstapel ziehen und dann hinaus auf die belebte Straße. Der melancholische, düstere Unterton der edlen und fragilen Männerkollektion erzählt, wie man sich in der Fremde zu Hause oder in der Heimat fremd fühlen kann. In diesem Fall der Blick am Morgen aus dem Londoner Küchenfenster. Er inspirierte die blau-graue Farbpalette und die Wahl der Stoffe. Glänzend regennasse Oberflächen (Seide, Nylons, gechinztes Leinen, gewaschene Wolle) stehen in Kontrast zu Baumwollstoffen, die an Bettwäsche erinnern. Ein geblümter Pyjama bestimmt die Formensprache. Als Gegengewicht zu dem übersoften Charakter dienen klassisches Tailoring und ikonische Kleidungsstücke sowie eine Bomberjacke. Materialien und Verarbeitungstechniken wie Hohlstich, Stickerei oder von Hand gefertigter Strick sind aufwendig. So werden die Grenzen von Männermode bewusst verschoben und eine – auch auf der Haut – begehrenswerte Mode geschaffen.


Jurybegründung Die konsistente Männerkollektion von Adrian Sommerauer ist nicht nur von hoher Professionalität und überzeugt durch ihr kreatives Gesamtkonzept. Auch die subtile Farb- und wertvolle Materialauswahl ist von außerordentlicher Qualität. Die Arbeit besticht durch ihre romantische Geschichte, die stringent in Kleider übertragen wurde. Auch auf dem Spielfeld der Männermode, den Details, überzeugt die gestalterische Kraft von Adrian Sommerauer. Die technisch anspruchsvolle Umsetzung ist handwerklich hervorragend gelungen, der Style überzeugt, die Kollektion ist ausgewogen und doch spannungsreich. Entstanden ist eine Männerkollektion die sehr tragbar ist und doch ein klares Statement gibt. Ein wichtiger Impuls für die Branche! — Jurymitglied Doreen Schulz, c.neeon

Ausbildung Master in Fashion Menswear, Royal College of Art, London
Ike Rust, Senior Menswear Tutor (Entwurf)
Juliet Ash, Senior Tutor in Fashion Critical and Historical Studies (Theorie)

Kontakt as@adriansommerauer.com
www.adriansommerauer.com

Jobs Seit 11/2012: Senior-Designer Dorothee Schumacher
Menswear Designer Antonio Marras – Kenzo Homme

FASH 2007 Die Kunst des Reisens / 2. Februar 2007

Arnold Gevers


3. Preis
European Fashion Award FASH 2007

Grand Tour 2006

Die Männerkollektion „Grand Tour“ betont die subjektiven Momente, indem sie das Erlebnis des Reisens in den Mittelpunkt stellt. Sie ist eine Auseinandersetzung zwischen Ich und Er, Innen und Außen, Fremdem und Eigenem. Auch Arnold Gevers hat – nach dem Vorbild adeliger Söhne des 18. Jahrhunderts die auf der Reise vom Landjunker zum Cavalier du Monde reiften – eine Grand Tour nach Paris und St. Petersburg unternommen. Die Idee war es, aus den Erfahrungen der Fremde eine Gestaltung zu schaffen, um so eine starke emotionale Identität an den Träger weiterzugeben. Der Farbbogen erstreckt sich von unbeschriebenem Weiß über gedeckte Farben und extreme Farbkombinationen bis hin zum schwarzen Outfit, das für die Summe aller Erfahrungen steht.


Jurybegründung „Grand Tour 2006“ setzt auf die subjektive Sichtweise des Designers und kommt so zu einer eigenständigen Gestaltung, die den Puls der kommenden Saisons trifft. Die sehr schön gearbeitet Kollektion ist eine der zukunftsweisendsten des Wettbewerbs. Materialien wie Reflex-Folie oder oxidierter Denim werden in der nächsten Saison vielfach zu sehen sein. Der Denim steht hier für oxidierte Bronzestaturen in Paris. Auch bei der Schnittgestaltung zeigt Arnold Gevers herausragendes Gefühl für den Zeitgeist.  — Jurymitglied Susanne Fischer, Marketing Manager Central Europe, Timberland, München

Ausbildung Diplom 2006
Hochschule für Künste Bremen

Kontakt a_gevers@gmx.de

 

FASH 2007 Die Kunst des Reisens / 2. Februar 2007

Karen Scholz


2. Preis
European Fashion Award FASH 20071. Preis
Sonderpreis Mode und Marke 2007

Team Karen Scholz
Joan Tarragó Papalona

Drawellink Places

„Drawellink Places“ ist ein interdisziplinäres Projekt zwischen Mode und Malerei, Berlin und Barcelona, Zwei- und Dreidimensionalität.
Entstanden ist ein vielfältiger und flexibler Auftritt einer Marke in den Medien Kleider, Taschen und Accessoires mit dem Potential für weitere Produkte und Erlebnisse. Das Konzept wurzelt in der Street Art und Couture. Es wurde ganzheitlich mit adäquaten Techniken umgesetzt. Mit seiner hohen poetischen Kraft wird der Nutzer zum Spielen und Personalisieren eingeladen. Die Taschen und die Kleidung sollen zu einem Stück vom Träger und seiner Geschichte werden.
Alle Produkte sind vielseitig nutzbar. So kann die Allrounder Bag groß und klein sein. Sie kann auf dem Rücken, über der Schulter und quer um den Leib getragen werden. Die Office-Picnic-Land Bag wird im Park zum mobilen Arbeitsplatz. Und die Travelart Bag interpretiert die „Kunst des Reisens“ als Kunstreise und bietet nach dem Motto von Oskar Schlemmers „KiK – Kunst im Koffer“, Raum für sperrige Arbeitsmaterialien.
„Drawellink Places“ ist zudem ein Plädoyer das Entdecken, Erforschen und Bewusstwerden, kurz das Sehen neu zu lernen, jenseits von normierten Bildern und uniformierten Erwartungen. Für Karen Scholz und Joan Tarragó Pampalona ist das Zeichnen eine Antwort auf die Inflation der digitalen Bildwelten. Daher sind die gezeichneten Monster Fokus und Zentrum des Projektes. Sie sind weit mehr als Dekoration, sondern Animation, und werden selbst zu Kleidungsstücken. Die Kleider und Taschen schützen und schmücken, sind Imageträger und Lebenskonzept. Bei aller Innovation ist der Nutzen im Alltag gegeben.


Jurybegründung Die inspirierende Arbeit „Drawellink Places“ überzeugt durch einen ganzheitlichen Auftritt. Die starke Idee, die Graffitikultur von der Hauswand auf die Kleidung zu übertragen, wurde mit adäquaten Mitteln konsequent umgesetzt. Ob Kleider, Taschen oder Accessoires, „Drawellink Places“ ist hervorragend in allen Bereichen. So gibt es eine Balance zwischen „lauten“ Kleidern, die sehr ornamental und grafisch umgesetzt sind (eher für eine Houseparty oder Vernissage) und „leisen“, die nur kleine stilistische Referenzen aufweisen (wie einen Mantel für ein elegantes Dinner). Das zeigt exemplarisch die Vielfältigkeit und Flexibilität, die für eine Modemarke wichtig ist. Dies gelang, weil – im Gegensatz zu anderen Einreichungen für den Sonderpreis Mode + Marke (die nicht genügend Substanz für eine Auszeichnung aufwiesen) – die Markenidee und nicht etwa ein Logo im Mittelpunkt steht. Kurz: Wenn man weiß, wer man ist, weiß man auch wie man aussieht.
Herausragend ist ferner, dass die Kultur der Street Art nicht nur professionell umgesetzt wurde, sondern der heitere und poetische Geist erhalten blieb. Die Kleider laden den Nutzer ein zum Spielen und Interagieren, zum Kommunizieren und Personalisieren. Je länger man sich mit den Produkten befasst, desto mehr entdeckt man und begibt sich in eine andere Welt.
Karen Scholz und Joan Tarragó Pampalona sind zwei sehr fähige Gestalter, die perfekt wären um eine Saison mit Marc Jacobs für Louis Vuitton zusammenzuarbeiten.
Jurymitglied Gion-Men Krügel-Hanna, Senior Designer Interbrand Zintzmeyer & Lux, Zürich

Ausbildung Diplom 2006
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Prof. Rolf Rautenberg
Kontakt creatist@karenscholz.net

 
 

FASH 2007 Die Kunst des Reisens / 2. Februar 2007

Joan Tarragó Papalona


2. Preis
European Fashion Award FASH 20071. Preis
Sonderpreis Mode und Marke 2007

Team Karen Scholz
Joan Tarragó Papalona

Drawellink Places

„Drawellink Places“ ist ein interdisziplinäres Projekt zwischen Mode und Malerei, Berlin und Barcelona, Zwei- und Dreidimensionalität.
Entstanden ist ein vielfältiger und flexibler Auftritt einer Marke in den Medien Kleider, Taschen und Accessoires mit dem Potential für weitere Produkte und Erlebnisse. Das Konzept wurzelt in der Street Art und Couture. Es wurde ganzheitlich mit adäquaten Techniken umgesetzt. Mit seiner hohen poetischen Kraft wird der Nutzer zum Spielen und Personalisieren eingeladen. Die Taschen und die Kleidung sollen zu einem Stück vom Träger und seiner Geschichte werden.
Alle Produkte sind vielseitig nutzbar. So kann die Allrounder Bag groß und klein sein. Sie kann auf dem Rücken, über der Schulter und quer um den Leib getragen werden. Die Office-Picnic-Land Bag wird im Park zum mobilen Arbeitsplatz. Und die Travelart Bag interpretiert die „Kunst des Reisens“ als Kunstreise und bietet nach dem Motto von Oskar Schlemmers „KiK – Kunst im Koffer“, Raum für sperrige Arbeitsmaterialien.
„Drawellink Places“ ist zudem ein Plädoyer das Entdecken, Erforschen und Bewusstwerden, kurz das Sehen neu zu lernen, jenseits von normierten Bildern und uniformierten Erwartungen. Für Karen Scholz und Joan Tarragó Pampalona ist das Zeichnen eine Antwort auf die Inflation der digitalen Bildwelten. Daher sind die gezeichneten Monster Fokus und Zentrum des Projektes. Sie sind weit mehr als Dekoration, sondern Animation, und werden selbst zu Kleidungsstücken. Die Kleider und Taschen schützen und schmücken, sind Imageträger und Lebenskonzept. Bei aller Innovation ist der Nutzen im Alltag gegeben.


Jurybegründung Die inspirierende Arbeit „Drawellink Places“ überzeugt durch einen ganzheitlichen Auftritt. Die starke Idee, die Graffitikultur von der Hauswand auf die Kleidung zu übertragen, wurde mit adäquaten Mitteln konsequent umgesetzt. Ob Kleider, Taschen oder Accessoires, „Drawellink Places“ ist hervorragend in allen Bereichen. So gibt es eine Balance zwischen „lauten“ Kleidern, die sehr ornamental und grafisch umgesetzt sind (eher für eine Houseparty oder Vernissage) und „leisen“, die nur kleine stilistische Referenzen aufweisen (wie einen Mantel für ein elegantes Dinner). Das zeigt exemplarisch die Vielfältigkeit und Flexibilität, die für eine Modemarke wichtig ist. Dies gelang, weil – im Gegensatz zu anderen Einreichungen für den Sonderpreis Mode + Marke (die nicht genügend Substanz für eine Auszeichnung aufwiesen) – die Markenidee und nicht etwa ein Logo im Mittelpunkt steht. Kurz: Wenn man weiß, wer man ist, weiß man auch wie man aussieht.
Herausragend ist ferner, dass die Kultur der Street Art nicht nur professionell umgesetzt wurde, sondern der heitere und poetische Geist erhalten blieb. Die Kleider laden den Nutzer ein zum Spielen und Interagieren, zum Kommunizieren und Personalisieren. Je länger man sich mit den Produkten befasst, desto mehr entdeckt man und begibt sich in eine andere Welt.
Karen Scholz und Joan Tarragó Pampalona sind zwei sehr fähige Gestalter, die perfekt wären um eine Saison mit Marc Jacobs für Louis Vuitton zusammenzuarbeiten.
Jurymitglied Gion-Men Krügel-Hanna, Senior Designer Interbrand Zintzmeyer & Lux, Zürich

Ausbildung 11. Semester
Facultat Belles Art de Barcelona
Kontakt IamJoanTarrago@gmail.com
www.joantarrago.com

 
 

FASH 2006 Lokal – Global / 29. Januar 2006

Bianca Koczan


1. Preis
European Fashion Award FASH 2006

Bekleidungswerk

„Bekleidungswerk“ thematisiert Blaumänner als Tracht des sozialistischen Arbeitermilieus. Entworfen wurden ein Geschäftsmodell mit einer verantwortungsvollen Produktion in Ostdeutschland, interdisziplinäre Arbeitsstrukturen sowie eine dreigeteilte Kollektion für Frauen und Männer. Die authentische Prêt-à-porter teilt sich in „Grau“ (subtile Basics mit intellektuellen Charakter welche den Bedingungen einer profitablen Herstellung Rechnung tragen und Raum für individuelle Veränderungen lassen), „Print“ als verspielter und plakativer Kontrapunkt sowie eine Taschen- und Kopftuchkollektion. Eine bodenständige Bekleidung die geformt ist durch ein darunter liegendes umfangreiches Konzept, welches als Zeitung, Erlebtes reflektiert und das System der Mode hinterfragt. Ein ironisches Manifest.


Jurybegründung
Bianca Koczan wird mit großem Abstand der 1. Preis zugesprochen. Ihre Diplomarbeit „Bekleidungswerk“ erfüllt in idealer Weise die Zielsetzung der Ausschreibung.
Der Ausgangspunkt „Arbeit“, eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, wurde klug und strategisch gewählt. Schon die dreigeteilte Kollektion überzeugt. Die scheinbare Einfachheit des Typus Arbeitskleidung wurde intelligent und ironisch gebrochen. So entstand eine vielfältige aber stringente Kollektion die reich an Bezügen ist. Das Vokabular der Mode wird nicht nur souverän beherrscht, sondern mit eigenem und neuem Akzent gesprochen. Die technische und gestalterische Umsetzung ist von hoher Professionalität und Perfektion.
Lobenswert ist die in diesem Umfang selten anzutreffende interdisziplinäre Arbeit mit Textil-, Accessoires-, Grafik- und Fotodesignern, ohne die Verantwortung für das Ergebnis aus der Hand zu geben.Die Arbeit ist ferner außerordentlich, da in der als Zeitung dokumentierten Konzeption die strukturellen Veränderungen in der Mode klug analysiert und diskutiert werden. Das Konzept ist tief greifend, schlüssig sowie an- und aufregend und zeigt die seltene aber dringend benötige Doppelbegabung einer visuellen und verbalen Ausdruckskraft.
Bianca Koczan bewahrt bei der Suche nach ihrer subjektiver Wahrheit immer das notwendige Misstrauen gegenüber der eigenen Wahrnehmung und Interpretation.
Sie kämpft mit ihrer Arbeit gegen die verbreitete Sehnsucht nach Geborgenheit indem sie dem Bedürfnis nach Kontinuität, Ehrlichkeit und Tradition eine kraftvolle Identität des Echten, Originalen und der Transparenz gegenüber stellt. Aus dieser nur scheinbar naiven Bodenständigkeit erwächst Zukunft für eine arg gebeutelte und oftmals hysterische und elitäre Modebranche.
Folgerichtig entwarf Bianca Koczan zugleich ein Geschäftsmodell für die eigene Zukunft, welches Produktion, Kommunikation und Distribution berücksichtigt.
Diese komplexe Arbeit entstand, weil Bianca Koczan die Menschen nicht nur erreichen, sondern auch bewegen möchte. In dem sie „den Menschen etwas zeigen [will], mit dem sie sich identifizieren können“, folgt sie bewusst Joseph Beuys. Bianca Koczan missversteht Gestaltung nicht wie so oft als vordergründige Veränderung, sondern als Ausdruck ihrer Ethik und Strategie. Diese ausgeprägte und begründete Haltung formt die komplexe Codierung der Produkte. Bianca Koczan steht damit in der Tradition der Moderne, in der Design nicht alleine als ästhetischer Ausdruck, sondern immer auch als Mittel sozialer, ökonomischer und ökologischer Veränderung verstanden wurde. Sie zeigt damit ein komplexes und sehr modernes Verständnis von Mode.
All dies ist möglich, da Bianca Koczan selbstbewusst und bodenständig arbeitet statt auf eitle Selbstdarstellung zu zielen. Dieses Werk ist praxisnah und innovativ, interdisziplinär, vielfältig und kraftvoll sowie auf hohem internationalem Niveau: genauso, wie sich erfolgsversprechendes Arbeiten heute definiert. Bianca Koczan ist dabei nicht auf den in dieser Arbeit gezeigten Stil festgelegt, sondern zeigt das Potential, sich immer wieder neue Zugänge zu erarbeiten.
Mitglied der Jury: Joachim Schirrmacher, Creative Consultant, Berlin

Ausbildung Diplom 2005
Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle
Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke

Kontakt biancakoczan@vverk.de
www.vverk.de